Um äh... Meiner Ansicht die Ehre zu geben...
Sex ist für mich körperliche Befriedigung, nicht mehr und nicht weniger, mit stundenlangen Vor- oder Nachspielen konnte ich nie etwas anfangen, und auch 'danach' noch stundenlang einfach so zusammen rumliegen war etwas, das gar nicht ging...
Es war sowas wie eine Unternehmung, und wenn die beendet war, war sie für mich eben auch richtig und vollständig beendet und ich wollte irgendetwas anderes machen, nicht so ein seichter, undefineirbarer Übergang...
Das Sex zur 'Beziehungsfestigung' verwendet wird, fand ich schon immer furchtbar, automatisch tut er das für mich nicht, ich habe es, da ich ja darum wusste, dann in gewissen Situationen eher bewusst als meine Aufgabe gesehen, darauf einzugehen, um die Beziehung 'vollständig' zu erhalten.
Von mir selbst aus bin ich in Partnerschaften eher fast asexuell... Ich KANN zwar, wenn ich will, aber mein Bedürfnis zum 'Austausch' dieser Art ist fast nicht vorhanden.
Und nein, Autismus ist nicht 'heilbar', es ist eine andere Art zu sein, das ist alles, von Geburt an bis zum letzten Lebenstag.
Wir können gesellschaftliche Regeln wie mathematische Gesetzmäßigkeiten erlernen, wenn wir wollen oder müssen, 'Natürlich' in Fleisch und Blut übergehen können sie nicht.
Zitat:
er hat mir auch mal gesagt dass er es gar nicht als schön empfindet wenn man sich küsst oder anfasst in der öffentlichkeit.
Das geht mir genauso, war auch schon immer so und wird wohl immer so bleiben.
Zitat:
ist es also wirklich so dass er sein ganzes leben lang nur lernen kann wie man sich in bestimmten situationen verhält, es aber aber nie selber empfinden wird?
Nein, das, was du in solchen Situationen einfach so natürlich empfindest, können wir nicht 'lernen'. Wir können nur lernen zu schauspielern und uns, eben wenn wir das wollen, so zu verhalten, das wir nach aussen weniger oder kaum auffallen.
Aber am Inneren ändert es niemals etwas.
Wenn wir uns zu sehr anpassen, verlieren wir uns selbst...
Ich habe 25 Jahre lang die maximale Anpassung gelebt und war in dieser nach aussen hin hochfunktional, wurde aber dennoch als 'irgendwie komisch' wahrgenommen...
Gleichzeitig war ich innerlich zerrissen und zerbrochen, tiefdepressiv, was am Ende aber überhaupt nicht mehr den Weg in meine Wahrnehmung, geschweige denn nach aussen gefunden hat... Ich war ein relatives Wrack durch diese maximale anpassung, ein Wesen ohne vollständige Persönlichkeit, das gelernt hatte, das es so, wie es wirklich ist, falsch ist, abegestossen wird, nicht gefragt ist...
Das ist kein erstrebenswertes Ziel, für niemanden.