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Antika
(Autistenbereich)

Mein letzter Arztbesuch war vor ein paar Tagen. Eigentlich bin ich mit meinem Hausarzt sehr zufrieden, auch wenn er mich manchmal nicht richtig versteht und falsch einschätzt, versucht er dennoch auf mich einzugehen.

Mein Problem ist mein zu "hoher Blutdruck". Eigentlich habe ich damit nicht wirklich zu tun, denn hier bei mir zu Hause (ich messe ihn hin und wieder) ist er ganz normal. Jedoch wenn ich unterwegs bin, in der Stadt zum Einkaufen, oder zu einem Arzt muss, habe ich Stress und dann geht mein Blutdruck in die Höhe.

Meine vorherige Hausärztin hat mich dann zusätzlich in Stress versetzt, weil ich trotz Einnahme eines Medikamentes welches den Blutdruck senken soll, immer noch (ihrer Meinung nach) einen zu hohen Blutdruck hätte. Ich sagte ihr, dass ich dies nur habe weil ich in Stress gerate, sobald ich unter viele Menschen komme. Außerdem empfinde ich die Umwelt sehr laut und dies verursacht zusätzlichen Stress bei mir. Im Wartezimmer war es mir zu laut.

Die Geräusche des Telefons, die des Faxgeräts, des Druckers und das Öffnen und Schließen der Türen so wie noch einige andere Geräusche, machen mir einfach zu schaffen. Jedoch glaubte mir meine Ärztin nicht so richtig und vermutet dass ich mein Medikament nicht nehmen würde. Ich sollte daher ein 24 Stunden Blutdruckmessgerät mit nach Hause bekommen, damit sie genauere Werte bekommen würde. Das war für mich noch mehr Stress. Alle 15 Minuten piepte das Gerät und ich hatte das Gefühl mein Arm würde abgeschnürt werden.

Dennoch bin ich mit dieser lästigen Apparatur nach Hause gefahren. Ich war dann froh endlich wieder in meiner ruhigen Umgebung zu sein. Froh war ich aber auch, als die 24 Stunden dann endlich vorbei waren und ich dieses Ding wieder losgeworden bin, denn ich habe kaum in der Nacht schlafen können.

Am nächsten Tag musste ich wieder zu der Ärztin. Sie wertete dann die Aufzeichnungen aus, war aber dennoch nicht zufrieden. Ihr waren die Werte immer noch etwas zu hoch, wie sie sagte. "Das liegt eben daran, dass ich dieses blöde Ding den ganzen Tag tragen musste", antwortete ich ihr. Nun bekam ich noch ein 24 Stunden EKG verpasst. Musste am nächsten Tag wieder zu ihr hin.

Mein Blutdruck wurde nun wieder gemessen und die Ärztin war natürlich wieder nicht mit meinem Blutdruck zufrieden. "Warum ist der denn schon wieder so hoch", fragte sie mich. "Weil sie mich langsam verrückt machen mit ihrer Jagd nach meinem Blutdruck. Sie stressen mich immer mehr", antwortete ich ihr. Es wurden noch einige Untersuchungen gemacht und ein anderer Arzt wurde noch hinzugezogen. Trotz all dieser Untersuchungen wurde jedoch nichts auffälliges gefunden.

Ich wurde von ihr dann noch zu einer Psychiaterin geschickt und die stellte dann nach etwa 6-8 Wochen die Diagnose Asperger Syndrom. Dennoch wollte mich meine Hausärztin noch in eine Röhre stecken und weitere Untersuchungen machen lassen. Das habe ich dann aber abgelehnt, und mir dann einen neuen Hausarzt gesucht, denn bei dieser Ärztin wäre ich nur noch krank geworden. Natürlich hat mich auch der neue Arzt gefragt, warum trotz Tabletten-Einnahme mein Blutdruck so hoch wäre.

Ich habe ihm dann die Sache geschildert und von meinem Asperger Syndrom erzählt. Er hat sich dann (mit meiner Einwilligung) die Unterlagen von dieser Ärztin zuschicken lassen und war mit den Untersuchungsergebnissen so weit zufrieden. Auch bei ihm war mein Blutdruck zwar wieder zu hoch, als er diesen gemessen hatte, aber er meinte dann dass ich dann meinen Blutdruck zu Hause messen sollte und die Werte dann in einen Pass eintragen solle.

Den sollte ich dann bei meinem nächsten Besuch mitbringen. Ich müsse meinen Blutdruck auch nicht täglich messen, sondern einfach nur mal hin und wieder. Das mache ich nun auch. Und mein Arzt ist mit meinem Blutdruck sehr zufrieden.

Natürlich misst er meinen Blutdruck dennoch bei jedem Besuch in seiner Praxis, und er zieht auch keinen Kittel an wenn er das macht (er glaubt dass es vielleicht am Kittel läge oder dass ich Angst vor Ärzten hätte), aber er glaubt mir dass ich meine Tabletten regelmäßig nehme und "quält" mich nicht mit zusätzlichen Untersuchungen. Ich musste wohl noch ein Belastungs EKG bei ihm machen, das war dann aber auch alles.

Ich gehe nun nur zum Arzt, wenn ich meine Tabletten wieder haben muss, ansonsten nicht. Ich bin ja nicht krank und daher gehe ich auch zu keinem Arzt. Nur 1 mal im Jahr zu den Voruntersuchungen, denn die halte ich für wichtig.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
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"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
16.11.10, 11:26:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Du scheinst zu glauben ein Arzt könne dir etwas befehlen, was du nicht willst. Das ist ein Irrtum, du kannst einfach "nein" sagen und mußt dich nicht rechtfertigen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
16.11.10, 11:51:19
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Antika
(Autistenbereich)

Nein 55555, ich glaube nicht dass mir ein Arzt etwas befehlen kann, jedoch lasse ich mich manchmal von der Unsicherheit und Ratlosigkeit eines Arztes anstecken. Obwohl ich mich eigentlich für gesund halte und mich auch so fühle, kann es passieren dass mich "ängstliche" Ärzte manchmal verunsichern. Dann bin ich bemüht diesen Ärzten zu "helfen", in dem ich ihnen Erklärungen liefere die zur Aufklärung einer nicht so eindeutigen Sache verhelfen soll.

Da bei mir eigentlich einiges anders abläuft als bei den meisten Menschen, verstehe ich schon die Ärzte für die ich manchmal ein richtiges Rätsel bin. Ein zu hoher Blutdruck kann ja anscheinend zu einem Schlaganfall führen. Angeblich merken die meisten Menschen nicht, dass sie mit zu hohem Blutdruck zu tun haben. Dennoch zählen die Ärzte einem einige Dinge auf, an denen man erkennen könne ob man zu hohen Blutdruck hat. Irgendwie widerspricht sich dies für mich. Verläuft zu hoher Blutdruck nun unbemerkt, oder gibt es Anzeichen an denen man erkennen kann dass der Blutdruck zu hoch ist.

Da ich aber keine Beschwerden habe und mich gut fühle, habe ich nur versucht der Ärztin/dem Arzt eine Ursache zu liefern, damit sie/er sich nicht unnötige Gedanken machen muss. Die besagte Ärztin damals, war nämlich ständig in Sorge um mich. Diese Sorge steckte mich dann langsam an, und ich wurde immer unsicherer. Nicht weil ich mir Sorgen um meinen Blutdruck machte, sondern weil mir die Ärztin langsam Sorgen bereitete. Mit meinen Erklärungen (nicht Rechtfertigungen) versuchte ich sie zu beruhigen.

Ich kann schon gut nein sagen, jedoch dauert es manchmal etwas bis ich dann endlich sage: nun ist Schluss damit, nein ich will jetzt keine weiteren Untersuchungen mehr.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
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"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
16.11.10, 13:01:39
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biene63
(Standard)

geändert von: biene63 - 21.01.11, 16:17:10

Hallo,

Erinnerungs-Info für den Leser: selbst bin ich hypersensitiv + dyspraktisch mit miserabelsten Erfahrungen bezüglich der Pädagogen-Versuche, mein älterer Sohn ist stark winkelfehlsichtig, ADS-hyperaktiv und Legastheniker. Mein jüngerer Sohn mittel-bis hochgradig schwerhörig, ADS-Träumervariante, Asperger, mit Skoliose.

hmmm, ich weiss nicht, ob meine Beispiele hier hinein passen?

Mein jüngerer Sohn ist vom Typ her sehr ruhig, sehr bedächtig und hockt zurück gezogen friedlich in der Ecke, wenn man ihn lässt...

Situation war in einer Praxis für Kinder-und Jugendpsychiater in Berlin. Abgeklärt werden sollte mittels Evozierter Potentiale, ob sich im Gehirn ein Herdbefund (wegen zu vermutender Epilepsie) feststellen liesse. Lebensalter meines Sohnes damals ca 5 Jahre. Die Epilepsie wollte der Arzt ausschliessen, weil ich von Absencen-artigen sehr häufigen Momenten / Minuten erzählt hab. Mein Sohn war als Kleinkind regelmässig für mehrere Minuten in eine Art Erstarrtheit verfallen - mitten in der Bewegung.

Mein Sohn ist neben Asperger mittel-bis hochgradig schwerhörig. Diese Situation müsste sich also auf Autisten mit auditiver Verarbeitungsstörung übertragen lassen, daher als Erfahrungswert nutzbar.

Zusätzlich zur Begrüssung hatte ich bei jeder Untersuchung (auch bei jedem Arzt-Kontakt in dieser Praxis, sowie am Tresen) jedes Mal neu diese Information angegeben: Mein Sohn ist mittel-bis hochgradig schwerhörig. Er trägt Hörgeräte. Ohne Hörgeräte kann er Geräusche nur stark eingeschränkt wahrnehmen und Geräusche nicht zuordnen. Weiterhin hatte ich eingefordert, dass diese Information in der Patientenakte neonfarbig gemarktert obendrauf geschrieben wird - hat niemals jemanden interessiert!

Die Untersuchung wurde von einem Labor-Assistenten gemacht. Hörgeräte mussten raus, weil sonst die Gummikappe nicht passt. Gummikappe auf, Schläuche drauf gestöpselt, Schläuche auf der anderen Seite an die PC-Peripherie angeschlossen.

Aufgabe war: Ein Teil der Untersuchung sollte mit offenenen Augen gemacht werden, dabei war auf einem Bildschirm ein Karomuster zu betrachten, welches gelegentlich eine andere Struktur annahm - sah aus wie ein langsam blinkendes Schachfeld.

Bei einem anderen Teil der Aufgabe sollte auf ein Klickgeräusch gehört werden - dabei waren die Augen geschlossen zu halten.

Die Version mit "Augen auf - Bildschirm betrachten" hat mein Sohn ohne Probleme bewältigt.

Bei der Version "Augen zu - Klickgeräusch beachten" hat mein Sohn jedesmal die Augen geöffnet. Warum? Der Laborassistent hat jedesmal vor dem Klickgeräusch eben jenes Klickgeräusch angekündigt - und das bitte deswegen die Augen geschlossen gehalten werden müssten. Der konnte nicht verstehen:
1. Sohn ist schwerhörig - was bedeutet das?
2. Sohn braucht Hörgeräte, aktuell trägt er sie nicht. Welche Konsequenzen hat das fürs Verstehen?
3. Sohn ist trainiert, auditive Reize mittels Sehen abzusichern, um zB die Geräuschquelle orten zu können oder um die Wortbedeutung einer Information besser erkennen zu können. Daher: Sohn macht fürs "Hören" gezielt die Augen auf!

Diese Untersuchung wurde in dieser Praxis in unterschiedlichen Zeitabständen insgesamt 4x gemacht. Jedesmal neu hab ich die Info wegen Leben mit Schwerhörigkeit gegeben. Verstanden wurde es nie. Herdbefund / Epilepsie konnte nie bestätigt werden.

Idee, die Praxis zu wechseln: Ich hab dann nach und nach sämtliche in Berlin wegen "ADHS" angeblich spezialisierten Kinder-und Jugendpsychiater aufgesucht. Ganz gelegentlich / sehr selten gab es auch mal Momente, da ist so etwas wie "Verstehen / Thema wiedererkennen" beim Arzt aufgeblitzt. Beim letzten für meinen Sohn zuständigen Arzt waren diese Momente des gegenseitigen Verständnisses und der Empathie am ausgeprägtesten, der hat sich intensiv auch interdisziplinär bemüht - und er hat auch mich ernst genommen. Das war allerdings schon rund ums Erreichen der Volljährigkeit meines Sohnes.

Die Begründung für diese Momente der Erstarrtheit konnte mir übrigens nie jemand sauber-schlüssig erklären.

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Gleicher Arzt, gleiche Praxis - anderer Kontext, der Grund wieso ich den Arztkontakt dann abgebrochen habe: Dieser Arzt war zu jener Zeit / rund um 1995 bundesweit eine der hochgeschätzten Fachpublikatoren zum Thema "ADHS bei Kindern, Jugendlichen + Erwachsenen". Mit dem Veröffentlichen von Fachbeiträgen sowie der eigenen Präsenz bei Veranstaltungen lässt sich offenbar mehr Geld verdienen als mit dem realen Arzt-Patienten-Kontakt...so scheint es mir. Jedenfalls durfte ich diese Situation erleben: Wir erschienen zum vereinbarten Termin. Es hiess: "Der Herr Doktor ist nicht da - der ist zu einer Fachtagung!"...so - mein Gedanke: Solche Termine für Fachtagungen weiss man nicht erst drei Minuten vor Beginn der Tagung. Diesen Termin wusste dieser Arzt garantiert schon zu dem Zeitpunkt, da ich bei meinem vorherigen Aufenthalt mit meinen Sohn in der Praxis einen neuen Termin für weiteren Arztkontakt verabreden wollte. Ich empfand diese Aussage als schlichte Unverschämtheit - und hab einen neuen Arzt aufgesucht.

------------------
Auch Kinder-und Jugendpsychiater spezialisiert auf ADHS, aber anderer Arzt in anderer Praxis: Ich hatte es kurz zuvor gewagt von meinen eigenen sehr heftigen Erfahrungen Bezugspersonen während meiner Kindheit zu berichten - auch von der Empfehlung der Pädagogen / Psychologen an meine Eltern, mich mittels Verhaltensmodifikation / Belohnungssystem zu erziehen. Diese Empfehlung ging schief, völlig daneben, da meine Eltern diesem Rat nur in destruktiver Weise nachgehen konnten. Dennoch kam vom Arzt meines Sohnes dieser Rat an mich: "Es gibt da so eine ganz tolle 10-Schritte-Tabelle...die bearbeiten Sie mit ihrem Sohn. Und für jeden erfolgreich absolvierten Entwicklungsschritt / Teilerfolg erhält Ihr Sohn von Ihnen eine Belohung!"...gaaaaaanz toll...hat dieser Mensch irgendwas von dem gerafft, was ich ihm zuvor von mir / von meinen Erfahrungen zum Thema berichtet hatte? Offenbar nicht!....Dieser Arzt konnte statt dieses stetig angepriesenen "10-Stufen-Modells zur positiven Bestärkung" keinerlei Handlungsalternative vorweisen, damit solche Eltern wie ich mit denkbar destruktivsten Erfahrungen dennoch gute Entwicklung für ihr Kind bewirken könnten.

Gleicher Arzt, gleiche Praxis - etwas anderes Thema: Dieser Artz war die erste Person, die meinen Berichten inhaltlich Glauben schenkte, weil ich stetig die Besonderheiten meines Sohnes als "autistisch" benannt hatte. Er meinte, ja er könne ebenfalls das beobachtete Verhalten diesem Personenkreis der Autisten zuordnen.....So - wie ging es weiter? War dieser Arzt nun in der Lage, eben genau jene Aussage zu Papier zu bringen, damit ich mal eine Rechtsgrundlage zwecks Anrechts auf Hilfen in den Händen gehabt hätte? ne, war er nicht! Es hat noch 6 weitere Jahre gedauert, bis ein anderer Arzt (auf angeblich Autismus spezialisiert - lässt sich seine Gutachten teuer bezahlen) entsprechendes Gutachten verfasst hatte. Und der zuvor beschriebene Arzt meinte nur: "Na, ich hatte Ihren Sohn ja auch immer mit Autismusspektrumsstörung gesehen!".

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anderer Kinder-und Jugendpsychiater auch "spezialisiert auf ADHS + Autismus" - diesmal ne Situation bezogen auf meinen älteren Sohn. Dieser Arzt nahm aufgrund meiner Einladung an einer Helferrunde (nicht Förderausschuss) an der Schule meines Sohnes teil. Es gab in dieser Schule viele Querelen zwischen den "Fachkräften", die sich untereinander nicht ernstnahmen und sich gegenseitig in ihrer Fachlichkeit torpedierten. Die Sonderpädagogin fühlte sich sowieso und stetig ausgegrenzt. In diesem "Gespräch" beschimpfte die Mathelehrerin die Sonderpädagogin, daraufhin mischte sich in cholerischer Weise der Rektor ein und beschimpfte die Anwesenden mit, auch den Arzt...das liess sich der Arzt nicht bieten und verliess den Raum. ...und ich mittendrin.....Sollte etwa ich den diesen wild gewordenen "Irgendwas-Haufen" zähmen? Ausgereifte Persönlichkeiten mit belastbarer Emotionalität waren das jedenfalls nicht. Vielleicht hätte ich noch ein paar hungrige Löwen hinzutun sollen, dann wär das Problem anders gelöst worden. Ich hab jedenfalls hinterher dem Arzt mitgeteilt, dass ich es unfair von ihm fand, dass er einfach so verschwunden war und mich im Stich gelassen hat. Er meinte nur, er hätte noch was anderes zu tun. Tja, wenn das die Art von Arzt-Patienten-Kontakt-Gestaltung ist, wie er mir das anbieten konnte, dann konnte ich darauf dann auch verzichten. Ich hab die Praxis gewechselt.

Aus dieser Schule mit dem cholerischem Rektor und den sonstigen sich angegriffen fühlenden "Fachkräften" konnte ich meinen älteren Sohn dann glücklicherweise befreien, sobald er mit Lebensalter 9 Jahre endlich seine Prismenbrille hatte....deswegen war dann eine Umstufung von Integrationsstatus auf Regelstatus möglich und eine Umschulung in eine andere Grundschule mit höherem Anteil etwas mehr belastbarer fachlich qualifizierter Personen. Endlich war meinem älteren Sohn an dieser neuen Schule nun die Förderung möglich, die noch mit I-Status an der alten Schule völlig undenkbar war.....und ich musste mich nicht mehr mit zänkisch-beleidigten Ärzten, nem cholerischen Rektor oder überforderten Lehrern abends am Telefon rumägern.

lg biene63
21.01.11, 09:53:16
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baum
(Gastzugang)

mein beitrag bezieht sich (leider) ausschließlich auf den versuch der inanspruchnahme medizinischer leistungen.

zur diagnostischen abklärung habe ich mich an ein größeres institut für autismus gewandt, eine kinder- und jungendpsychiatrie. vom alter her wären die zuständig, waren schon am telefon sehr kurz angebunden und scheinbar nicht gewillt, mir nähere informationen zu geben. "einen termin bekäme ich sowieso erst in einem halben jahr und nur nach ausfüllen diverser fragebögen."
ich bekam einen dicken umschlag mit über 5 fragebögen, die ich nicht verstanden habe. ich habe drauf geschaut, versucht, sie zu verstehen, aber - nichts. die meisten richten sich an meine elter, erzieher, etc. sie sind also über mich, oder, noch lustiger, über meine eltern (also elternteil über elternteil). dabei war kein schreiben, lediglich mein nachnahme war mit bleistift auf dem obersten vermerkt.
ich hatte das gefühl, die bögen seien ein test. nur, wenn ich sie "richtig" ausfülle, bekomme ich einen termin. ernst genommen gefühlt habe ich mich auch nicht. habe sie bis heute nicht ausgefüllt und erstmal nichts mehr unternommen.

aufgrund meiner jetzigen sehr belastender situation habe ich mich dann an einen neurologen u. psychiater gewandt. er war super, hat sich viel zeit genommen, über alles genau nachgedacht. dann, OHNE mich abzuweisen oder eine weitere behandlung auch nur andeutungsweise abzulehnen/auszuschließen, erklärt, dass er sich in bezug auf adhs/autismus viel zu wenig auskenne. noch während ich da war, versuchte er, mit seiner kollegin und einer anderen praxis zu sprechen. leider erfolgslos.
er gab mir dann die telefonnummer eines psychiatrischen kinder- und jungedzentrums in der nähe. dort habe ich eben angerufen. "diagnostik leider nur bis 18 möglich. tschüss"

diese praxis empfahl mir eine weitere, dort habe ich eben auch angerufen. "mh, das muss ich abklären. ich rufe dich dann später nocheinmal an. wir können nur einen gewissen prozentsatz junger erwachsener behandeln, osnst bekommen wir schwierigkeiten bei de rabrechnung." (ihc fand komisch, dass sie mich geduzt hat)

wie kann das sein?!
ich kann doch nichts dafür, dass ich als ich klein war, zu jung war, dass die forschung da nichts wusste etc. meine mutter hat mich zu reihenweise ärzten geschleppt, schon als ich ganz klein war. nur wusste man damals in beiden bereichen noch recht wenig (wurde auf weder noch untersucht), außerdem war ich ein "auffällig unauffälliges" kind, hab sozusagen nie probleme gemacht, dafür aber reihenweise gehabt...

24.01.11, 10:28:59
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haggard
(Autistenbereich)

@baum:
bei einem solchen fragenpaket blickte ich auch nicht durch. hatte für das ausfüllen wohl ein halbes jahr gebraucht... hast du jemanden, der mit dir die fragen durchgehen kann - notfalls mit dem neurologen/psychiater?
24.01.11, 10:36:25
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baum
(Gastzugang)

ja, sonst wüsste ich ja nichteinmal an wen sie sich richten ;)aber da sie ja nicht wirklich für mich bestimmt sind, ist das recht sinnlos. im größten notfall (sollte diese andere praxis auch nicht zuständig sein) werd ich wohl einen bogen ausfüllen und die anderen leer zurücksenden mit dem anschreiben, dass ich sie leider nicht verstehe. aber ich habe kein gutes gefühl mich an dieses institut zu wenden, welches mich jetzt schon nicht ernst zu nehmen scheint. es fühlt sich ein wenig so an, als wollten die mich gar nicht behandeln und stattdessen werfen sie mir ein paar steine in den weg in der hoffnung, dass ich aufgebe. finde ich eigentlich eine unverschämtheit, ewnn ihc mich nicht gleichzeitig so wehrlos und resigniert fühlen würde.
24.01.11, 10:39:57
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Antika
(Autistenbereich)

geändert von: Antika - 24.01.11, 11:04:26

Ich hatte auch Probleme mit dem Ausfüllen der Fragebögen. Daher habe ich nur das ausgefüllt was ich wirklich verstanden hatte. Die anderen Fragebögen habe ich nicht ausgefüllt. Habe die ganzen Sachen dann mit zu meiner Psychiaterin genommen und ihr gesagt dass ich mit dem Beantworten der anderen Fragen überfordet sei, da ich sie nicht verstehen würde. Wir sind diese Fragebögen dann gemeinsam durchgegangen.

Edit:
Dafür hatte ich aber die anderen Fragebögen sehr ausführlich beantwortet. Das sagte mir die Psychiaterin im Anschluss dann noch.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
24.01.11, 11:01:31
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von baum:
... wir können nur einen gewissen prozentsatz junger erwachsener behandeln, osnst bekommen wir schwierigkeiten bei de rabrechnung."
Das könnte stimmen. Ich hörte das auch schon von Einrichtungen, bezüglich Autismus. Scheinbar ist Diagnostik und Behandlung grundsätzlich nur für Kinder vorgesehen. Erwachsene sind entweder therapiert und angepaßt oder lohnt sich nicht mehr, werden notfalls weggesperrt.

Zitat von baum:
ihc fand komisch, dass sie mich geduzt hat
Vielleicht sind dort die meisten Patienten minderjährig, also Gewohnheit. Das würde ich erstmal nicht so ernst nehmen, erst wenn es dabei bleibt.
24.01.11, 23:21:37
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mockingbird
(Ascendent Medusa)

Also mein erster Besuch beim Psychiater war der Hammer schlechthin.
Aufgrund meiner unnachahmlichen Diplomatiefähigkeit (Ironie), bin ich
da wohl etwas mit der Tür ins Haus gefallen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich
noch nicht um die Unterschiede in puncto "Sachebene bei Kommunikation".
Nachdem ich bei der Anamnese 3 Sätze von mir gegeben hatte, schnautzte
mich der "Arzt" an: "Was fällt Dir ein, wegen so´nem Scheiss meine Zeit zu
vergeuden! Geh mal arbeiten, dann kommste auch klar, Du faule Sau!"

Da die allermeisten Psychiater einen nervösen Tic zu haben scheinen
(den Griff zu Rezeptblock), den ich überhaupt nicht ausstehen kann, liefen
sämtliche Arztbesuche der folgenden 20 Jahre auch nicht grade witzig ab.
Dass ich ne unglaubliche Oberzicke sein kann, hilft auch nicht besonders zwinkern
Der klassische Ablauf:
Ich fange an, meine Symptome zu beschreiben. Nach 2-3 Sätzen der Griff zum
Rezeptblock. Dialog:
Ich: was tun Sie da?
Arzt: ich schreibe Ihnen ein Beruhigungsmittel auf.
Ich: was ist es denn?
Arzt: das Mittel heisst xyz und ist, wie gesagt, ein ganz mildes Beruhigungsmittel.
Ich: nee nee, ich meinte: welche Diagnose stellen Sie?
Arzt: das ist erstmal zweitrangig.
Ich: wie? Sie verschreiben mir irgend einen Dreck, ohne die geringste Ahnung zu haben,
worum es sich bei mir handelt?
Arzt (mittlerweile schon leicht angefressen): Sie können mir schon glauben, dass ich
weiss, was ich tue.
Ich: in Glaubensfragen halte ich mich lieber an die Kirche. Aber wenn´s ums Wissen
geht: ich weiss, dass Hippokrates wenigstens keinen Dekubitus kriegt, so, wie
der sich grad im Grab rumdrehen muss.

( Hippokrates: um als Arzt zugelassen zu werden, muss der Anwärter den
"Eid des Hippokrates" leisten, der unter Anderem besagt:
"...Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach
meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie
zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
..."
Dekubitus: Druckgeschwür, welches auftritt, wenn jemand zu lange in einer
Körperstellung liegt. Kann bei dauerhaft bettlägrigen Patienten auftreten)

Habe spasseshalber auch mal in der Roten Liste (Verzeichnis der zugelassenen
Medikamente) nachgesehen, welche Nebenwirkungen diese "ganz milden
Beruhigungsmittel" denn so haben. Mann-o-mann, um krank zu sein, muss man
wirklich kerngesund sein, sonst bringen die Medikamente einen glatt um. Gut,
dass ich sowas nicht gebrauche...

Mein Hirn ist das Körperteil, welches mir mit Abstand am wichtigsten ist.
Ich habe eine ausgeprägte Aversion dagegen, meine Hirnprozesse chemisch
zu vergewaltigen (ich weiss, dass das ein krasses Wort ist; ich setze es nicht
gedankenlos ein - eine chemische "Behandlung" empfinde ich als die gemeinste
Misshandlung, die mir jemand antun kann).

Die ersten Male, als ich mit solchen Pfuschern zu tun hatte, habe ich noch
versucht, zu kooperieren. Allerdings wurde sehr schnell klar, dass mich diese
Art Arzt nicht weiter bringt, sondern bis zur völliger Handlungsunfähigkeit triebe,
verwahrte ich mich nicht gegen diese Machenschaften.

Der Doc, der mir jetzt die vorläufige Diagnose gestellt hat, ist vollkommen anders.
Ungefähr ein Drittel seiner Zeit scheint er damit zuzubringen, Fortbildungen zu
besuchen. Er hat eine sehr differenzierte Wahrnehmung. Seine Praxis ist angenehm und
fast entspannend.
Eigentlich hat er sich auf ADHS spezialisiert, daher hat er mir geraten, die
Diagnose in einer Fachabteilung zur Differenzialdiagnose Autismus/Asperger/ADHS
abklären zu lassen.
08.02.11, 06:09:39
Link
Balu
(Standard)

ich hatte vor ner Weile einen Unfall, wurde da zweimal aus Notaufnahme usw. geschickt, erst mit Begleitung ging es halbwegs, der Neurochirurg meinte dann später (musste schnell operiert werden..) ich wäre wohl gut im Schmerzen aushalten und bin eigentlich zu spät da; eine Restlähmung habe ich heute noch..

ich glaube ich bin zu Arztbesuchen ungeeignet
früher ging ich nie, nun versuche ich es wenn es dringend ist wenigstens, aber eher wenig "erfolgreich"..

mein letzter Besuch war gestern
trotz Notizen wieder einiges vergessen und fast nicht gesprochen, als ich dann angefasst wurde wusste ich gar nichts mehr so recht..
ich fühle mich eh die letzten Tage wie "neben mir" oder wie als wenn ich etwas getrunken hätte am Vortag obwohl dem nicht so ist, ganz komisch.. das war da dann noch schlimmer dort.. jedenfalls konnte ich nicht sagen was wirklich alles anders ist (auch weil ich teilweise gar nicht weiß was nun normal ist usw., schließlich wird bei Schmerz bei hellem Licht gesagt stell dich nicht so an, woher soll ich dann wissen welchen Schmerz ich nennen darf??)
jetzt überlege ich, ob ich dem Arzt noch ne E-mail schreibe mit den restlichen Infos, aber irgendwie is das ja auch komisch..
23.02.11, 11:41:15
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haggard
(Autistenbereich)

das ist nicht komisch. wenn er eine mailadresse angegeben hat, würde ich diese nutzen. weniger wie nicht reagieren, kann im schlimmsten fall auch nicht passieren.:/
23.02.11, 12:04:24
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