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Die 6 Charakterzüge des Einzelgänger Persönlichkeitsstils nach dem New Personality Self potrait
1. Alleinsein: Diese Menschen haben nur geringes Interesse an menschlicher Gesellschaft und fühlen sich alleine wohler.
2. Unabhängigkeit: Sie genügen sich selbst und brauchen niemanden, mit denen sie ihre Erlebnisse teilen können.
3. In sich ruhend: Einzelgänger haben ein ruhiges Temperament, Leidenschaften und Sentimentalitäten liegen ihnen genauso fern wie Nervosität
4. Stoiker: Sie sind unempfindlich gegenüber Schmerz und Genuß.
5. sexuelle Gelassenheit: Sie werden nicht von sexuellen Verlangen angetrieben. Sie können Sex genießen, aber sie leiden nicht, wenn sie keinen Sex haben.
6. Selbstvertrauen: Sie lassen sich weder durch Lob noch Kritik beeindrucken, sie wissen genau, daß sie das Richtige tun.
Einzelgänger sind in der Lage, sich selbst zu genügen. Sie können lange Zeit alleine verbringen und brauchen keine Gesellschaft, um Unternehmungen zu genießen. Sind sie in Gesellschaft, so genießen sie ihr allein sein danach um so mehr. Der Umgang mit zu vielen Menschen, die alle ihre Eigenheiten und Launen haben, Höflichkeiten und Rücksichtsnahme verlangen, ist ihnen auf Dauer lästig.
Sie halten es immer für sehr anstrengend mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Sie müssen jedes mal Anlauf nehmen, um den Graben zu überspringen, der sie von der Außenwelt trennt.
Es ist nicht so, dass sie keine Freunde haben können, doch sie haben Schwierigkeiten, tiefe emotionale Bindungen einzugehen. Viele von ihnen gehen keine Partnerschaften oder Ehen ein oder wahren auch in Bindungen eine gewisse emotionale Distanz.
Sie entziehen sich jeglichem Gruppendruck, sind unabhängig von den Moden und Launen des Zeitgeistes.
Sie haben kein Problem damit, alleine in Urlaub zu fahren oder alleine ins Kino zu gehen. Sie wissen, dass sie alleine zurechtkommen und genießen die Ruhe fernab von den Forderungen, die andere Menschen an sie stellen könnten.
Warum aber sind sie so gerne alleine ? Nun erst mal sind Einzelgänger extrem introvertiert. Dies heißt, dass menschliche Kontakte Energie kosten, dass sie lange Zeit allein sein müssen, um ihre Batterien wieder aufzuladen und über ihre Erlebnisse in der Außenwelt nachzudenken und diese in ihre Innenwelt zu integrieren.
Dennoch kann man natürlich nicht alle introvertierte Menschen als Einzelgänger bezeichnen.
Ein Einzelgänger-Kind kann glücklich in seiner Welt leben. Es braucht keine anderen, um sich zu beschäftigen, es kann alleine Spiele spielen, Bücher lesen, nachdenken, phantasieren, Geschichten schreiben, spazieren- oder schwimmen gehen. Einem Einzelgänger-Kind ist daher nie langweilig und muß nicht darauf warten, daß andere sich mit ihm beschäftigen.
Die Hölle erlebt das Einzelgänger-Kind nur dann, wenn extrovertierte Eltern oder moderne Pädagogen, die ihr Heil in Gruppenaktivitäten sehen, das Kind zwingen sich mehr zu sozialisieren. Weder besitzt das Kind die Fähigkeiten noch das Bedürfnis danach, sich in eine Gruppe einzufügen und sich dem Gruppenzwang zu unterwerfen.
Der wohl wichtigste Motor für das Alleinsein ist der Wunsch nach Unabhängigkeit. Sie wissen, was gut für sie ist und was nicht, wie sie sich verhalten wollen und wie nicht. Sie wollen niemanden, der ihnen sagt, wo es lang geht. Sie hassen Menschen, die sich in ihre Angelegenheiten einmischen, die ihnen ungefragt Ratschläge erteilen wollen oder meinen ihr Verhalten kommentieren zu müssen.
Und da ist sicher auch die von Fritz Riemann in seinem Buch "Grundformen der Angst" beschriebene Angst vor Nähe. Die Angst, sich in der Hingabe an einen anderen Menschen selbst zu verlieren.
Das Äußern leidenschaftlicher Gefühle finden sie geradezu peinlich. Extremen Gefühlsäußerungen andere Menschen begegnen sie gerne mit Intellektualisierung, dies bedeutet, dass sie die großen Gefühle des armen menschlichen Geschöpfs an ihrem Panzer der Vernunft und Logik abprallen lassen.
Hinter der äußerlichen Unnahbarkeit mag sich oft das sehnsüchtige Verlangen nach der totalen Hingabe verbergen. Aber die können sie allenfalls in der Phantasie, sprich in ihrer Innenwelt ausleben. Ich glaube kaum, dass diese Angst vor Nähe jemals überwunden werden kann.
Da sich Einzelgänger in der Regel wohl und keineswegs einsam fühlen, haben sie auch kein Bedürfnis diese Nähe-Angst zu überwinden.
Allerdings kann diese Angst dort Probleme machen, wo Hingabe und Verschmelzung notwendig sind: beim Sex. Wie gesagt haben Einzelgänger ohnehin kein großes Verlangen nach Sex. Manche können Sex mit einem Partner durchaus genießen, andere können die dafür nötige Hingabe nicht aufbringen und versuchen Sex zu vermeiden oder auch Sex zu einer reinen Einzelaktivität zu machen.