Hallo minime,
Also das mit dem Problem "Nicht essen" hatten wir zum Glück nie. Ich weis aber dess mein Sohn sein Essen sehr gern getrennt zu sich nimmt. Deshalb haben wir uns einen Teller besorgt der in drei Teile unterteilt ist.
Haben wir schon ;o)
Eigendlich brauchen wir einen Teller der nur in zwei Teile geteilt ist, denn er ist nur Kartoffeln und Fleisch. Das Gemüse ist für ihn Nummer drei womit er nichts anfangen kann. Für ihn gibt es oft nur zwei Sachen die ihm wichtig sind. Dann ißt er eben das Gemüse nicht, damit hab ich kein Problem. Versuch mal das Essen getrennt anzubieten, alles auf einem Teller stellt für ihn vielleicht eine Unordnung dar, womit er nicht klar kommt. Und lass ihn ruhig mit Gabel oder Piekser essen was ist dabei? Mein Junge hat sogar schonmal Gummibärchen mit einer Kuchengabel gegessen, weil neben seinem Teller eine Kuchengabel lag. Ich fand es nicht schlimm, im Gegenteil es gab mir eine gewisse Erklärung wie er tickt.
Darf er ja auch, uns stört es nicht...
Woraus trinkt denn dein Sohn? Also ich muß zugeben, wenn wir (mein Sohn ist 6 Jahre) von einem Ausflug nach Hause kommen, dann möchte er sogar noch aus dem Fläschchen trinken. Auch zum Einschlafen. Das habe ich ihn nie verwehrt. Ich weis ja dass er auch aus dem Glas trinkt, wenn Besuch da ist oder im Kindergarten.
So ist es bei uns auch, nur das wir ihn mit knapp drei von der Flasche entwöhnt haben, er hat nun einen Trinklernbecher, aus dem trinkt er IMMER, ausser wie bei euch- wenn Besuch da ist.
Was das Spielen auf dem Spielplatz angeht muß ich ziemlich aufpassen. Er hat da sein Territorium und wenn Kleinere gerne mit ihm und seiner Schüssel spielen möchten weil sie seine Art zu spielen interessant finden dann gibt es schon Zoff und ich muß aufpassen dass er nicht zuhaut. Er reißt sich aber sehr zusammen denn er weis dass er das nicht darf. Weil er weis dass Kinder ihm gerne was wegnehmen (Erfahrungen aus dem Kindergarten) mag er auch nicht umbedingt dass fremde Kinder in seine Nähe kommen. Es hat alles seine Ursachen. Ich selber agiere ihm gegenüber immernoch wie sein Schatten. Also ich bin immer in seiner Nähe besonders Draußen. Er weis dass ich ihn verstehe. Und das ist wichtig. Wer tut das denn sonst noch in seinem Umfeld? Nur sehr Wenige. Ihn zu verstehen das ist das A und O eurer Zukunft.
Verstehen tun wir ihn ja, aber andere leider nicht ich glaub, das kann man auch nicht verlagen, oder?!?
Wenn es um das Einkaufen geht, kannst du ihn da vorher erzählen dass ihr einkaufen geht und dass er dir dabei helfen soll? Du sagst ihm was er in den Wagen legen soll und solche Sachen oder ist er noch nicht so weit das zu verstehen? Ich frag ja nur weil ich das selber erfahren habe. Die Therapeuten haben immer sooo tolle Vorschläge, oft war es aber so dass mein Sohn oft noch nicht so weit war. Er zeigt es dir, du darfst aber den Zeitpunkt nicht verpassen, sonst wird er wieder inaktiv, sozusagen. Wenn er etwas noch nicht macht, dann sag ihm dass ihr es eben später nochmal versucht, so fühlt er sich nicht als Versager, und er ist zufriedener mit sich über diese Situation.
So weit, das er das kann, ist er noch nicht. Er versteht es einfach noch nicht. Wir haben es schon versucht, das wir zusammen aus einem Prospekt die Sachen die wir brauchen ausgeschnitten haben und auf eine "Mama-Liste" und auf eine "Finn-Liste" geklebt haben. Hat leider nicht funktioniert. Er steht dann vor´m Regal und fängt erstmal an, Lücken zu füllen, falsch abgestellte Artikel richtig einzuordnen, Ware vorzuziehen damit alles bündig steht. Wenn ihm beim einkaufen etwas umfällt (und auch sonst) entschuldigt er sich auch immer bei der Sache.
An solche Situationen wie mit der Playdoo-Dose wist du dich gewöhnen. Es ist schon beeindruckend zu sehen wie sehr sie ihre Ordnung benötigen. Zeig ihm dass du es respektierst und gib ihm nicht das Gefühl als würde er sich komisch haben. Wir haben ja auch selber unsere Gewohnheiten auf die wir nicht verzichten wollen. Und zwar solche auf die "er" nun wieder liebend gern verzichten kann. Er respektiert unser Verhalten ja auch.
Ja klar, habe ihm das auch erklärt, das es keine Absicht von mir war und das ich verstehen kann, das ihn das traurig macht. Wir haben dann die Kiste zusammen wieder rausgeholt und ich hab die Dose reingetan. Aber wie gesagt, manchmal ist des Rätsels Lösung halt nicht so leicht zu finden!
Wenn du im Raum vor hast etwas zu verändern, dann mach das mit ihm zusammen. Sag ihm was du vorhast, und weshalb du das so willst.
Manchmal denkt man einfach nicht dran, man legt dann unbewusst die Fernbedienung auf den Schrank statt auf den Tisch oder man legt überhaupt etwas auf den Tisch. Ich meinte jetzt also nicht umstellen oder umdekorieren oder so.
Was die Therapien betrifft kann ich nur sagen, pass auf dass die wertvolle Zeit die du dafür hergibst auch für sinnvollere Sachen nutzen kannst. Meines Erachtens sind Spielplätze und Natur Ergotherapie genug. Oder geht die Ergotherapeutin mit ihm nach Draußen? Naja, und Logopädie, da bin ich mir ja nicht so sicher aber vielleicht ist es ganz gut. Mein Sohn macht seit 4 Jahren Logopädie aber reden tut er trotzdem nicht wirklich. Ich habe mir zu Hause angewöhnt ihn etwas herauszufordern. Das heißt wenn er trinken will dann muß er mir sagen Was er möchte, Tee oder Milch z.B. Ich halte ihn beide Sachen hin und er zeigt drauf. Und wenn er sich entschieden hat dann frage ich was das ist. Und er versucht entweder das Wort zu sagen oder ich mache ihm den Anfangsbuchstaben vor und er versucht ihn nach zu sagen. Das ist meine Methode damit er mitbekommt was man mit Mund und Stimme so alles machen kann und zu welchem Zweck. Aber wie gesagt, alles zu seiner Zeit, unter Druck bringt es gar nichts. Und bitte überfordere dich nicht selbst mit den ständigen Therapien, denn deine Kinder brauchen eine gesunde Mutter und kein Nervenbündel. Und schau mal hier:
http://autisten.enthinderung.de/eltern1.html
Wenn ich hier die Entscheidung zwischen zwei Dingen möchte, dreht sich Finn um und geht ohne jede weitere Regung, dann verzichtet er lieber. Die Logopädie hat uns schon etwas geholfen. Nicht viel, aber immerhin. Wir haben ja auch das Problem, das wir das was er spricht nicht verstehen, hört sich fast an wie eine eigene Sprache. Mittlerweile haben wir durch die Therapie einen Jungen mit Down Syndrom kennengelernt, mit dem er sich durch diese "Sprache" auch verständigen kann. Auch Ergo finde ich ganz gut, seitdem wir dorthin gehen, rutscht er sogar.
Was das Arbeitsamt betrifft weis ich dass es ja nicht nur ALG 1 oder Hartz IV gibt, sondern das Hartz IV kann auch als Sozialgeld gezahlt werden. Das heißt dass du nicht, oder vorübergehend nicht vermittelt wirst aufgrund deiner persönlichen Eingespanntheit. Wenn jemand Pflegegeld bekommt wo die Pflege über 15 Stunden die Woche umfässt wirst du nicht mehr vermittelt, sondern gilst als Sozialgeldempfänger. Das hängt aber vom Einkommen deines Mannes ab. Einen Pflegegeldantrag würde ich auf jeden Fall stellen, denn dieser Bescheid ist auch für das Arbeitsamt welches auch das Sozialgeld zahlt maßgebend. Was die Kriterien angeht wenn es um Pflegegeld geht kann ich dir ja als PN schicken. Es kann ein längerer Weg werden, denn es war bei uns jedenfalls so dass kaum Einsicht bei den Begutachtern vorhanden war, bis eine Ärztin zur Begautachtung kam.
Da muss ich mich wohl erstmal durchwurschteln, ich hoffe, mit einer netten Person, die zur Begutachtung kommt...
Die Unterbringung in einem Kindergarten mit kleinen Gruppen wäre gut. Wenn du soetwas nicht finden kannst, kann ich aus Erfahrung sagen, dass er es sicher zu Hause besser hat. In einer großen Gruppe ohne Einzelbetreuung wird er an seine Entwicklung nur gehindert. Sei besonders wachsam in dieser Hinsicht.
Der Kindergarten den wir uns angeschaut haben, war ganz nett. Die Gruppen sind nicht groß, höchstens 8 Kinder mit zwei Erziehern und einer Hilfsperson (z.B. Praktikant/ Zivi). Bei der Besichtigung fing er schon an, alles seinen Vorstellungen anzupassen ;o)
Bianka