Die ausgebliebene Antwort lag von meiner Seite her daran, daß ich den Beitrag gelesen hatte und mir noch nähere Gedanken dazu machen wollte, es dann aber über sonstigem Durcheinander in den letzten Tagen bei mir vergessen habe.
Im Moment hatte ich aber noch nicht die Muse auch diesen Thread nochmal sorgfältiger durchzulesen und zu kommentieren.
Er spielt nach dem Frühstück mit unserem Hund, der ihn anscheinend so seine Aussage wichtiger ist als alles andere.
Das gilt es wohl zu respektieren.
Zitat:
Dann geht er zur Schule wo er so ca. 4 mal die Woche zu spät kommt, weil er z.B. gerade mal eine Pfütze entdeckt die er dann erstmal minutenlang beobachtet. So ungefähr dreimal die Woche bekomme ich dann auf der Arbeit einen Anruf aus der Schule, weil Florian mal wieder seinen Schlüssel vergessen hat, das bedeutet, ich muss nach Hause fahren und den Schlüssel zur Schule bringen, worauf meín Arbeitgeber schon mehr als genervt reagiert
Das ist dann wohl einfach mal so. Schonmal daran gedacht ihn früher zur Schule zu schicken, damit er mehr zeitliche Reserve hat? Ist die Schule für ein vielleicht eine so große Belastung, daß er deswegen in einer völlig gesunden Reaktion eigentlich nicht dorthin möchte?
Zitat:
Nach der Schule soll Florian denn aufgrund seines Gewichtes sich etwas zu essen machen, was aber meistens ausfällt weil er es so seine Aussage vergisst.
Dann eben später? Kann er sich aussuchen was er essen will? Gefällt ihm das Gefühl von Nahrung im Mund nicht?
Zitat:
Von der Schule aus, geht er oft zu einem von uns aus nah gelegenen See und beobachtet Stundenlang das Wasser, was ihn auch fasziniert und mich jedesmal in Panik versetzt, weil ich mir Sorgen mache.
Wieso machst du dir Sorgen? Dir ist klar, daß solches Verhalten Kinderseelen erdrücken kann?
Zitat:
Dann essen wir gemeinsam, was sich als äußerst Schwierig gestaltet, da Florian lieber alleine sein würde, wenn ich ihn frage na dicker wie war dein Tag (das machen wir beim Essen, das wir alle ein wenig über den Tag reden) sagt er generell gut und das war es.
Könntest du akzeptieren, daß er beim Essen alleine sein will, wenn es so wäre? Oder daß er beim Essen nicht angesprochen werden will?
Zitat:
Oder er sortiert Legosteine, er baut was nimmt es wieder auseinander baut es wieder zusammen usw. ohne eigentlich damit zu spielen.
Wieso soll das kein "spielen" sein? Mit Lego tut man eben genau das.
Zitat:
Am Abend geht er denn Duschen, aber auch hier gibt es dann immer wieder fragen die sich auftun. Florian geht unter die Dusche, wäscht sich aber nicht. Das ganze Badezimmer steht hinterher unter Wasser nur Florian bleibt trocken. Also versuche ich ihm jeden Tag wieder ganz behutsam zu erklären, das ich ihm einen Waschlappen mit Duschbad fertig gemacht habe und er sich damit waschen soll, sage ich aber z.b nicht die Füsse so werden diese auch nicht gewaschen.
Schau dir doch mal z.B.
diesen aktuellen Thread an.
Zitat:
Haben wir am Nachmittag mal etwas vor so ist Florian gleich völlig überfordert und fängt an zu weinen, denn Aktivitäten müssen geplant werden, damit Florian sich langsam darauf vorbereiten kann.
Also ist deine Aussage nicht ganz richtig, denn er ist nicht überfordert, wenn ihr mal was vor habt, sondern dann, wenn er keine ausreichende Zeit hatte sich darauf einzustellen. Mein Vorschlag: Wenn er nicht mit will, dann darf er zuhause bleiben, ganz einfach und schon hat er mehr Freiheit dabei.
Zitat:
Neue Dinge die auf ihn zukommen, müssen lange vorher erklärt und durchgesprochen sein, dann geht es so einigermaßen.
Glaube ich nicht, Autisten können durchaus alleine Neues lernen. Vielleicht kommt es dir so vor. Vielleicht ist er zu beschäftigt mit anderem und etwas ist für ihn nicht an der Zeit.
Zitat:
Wenn er sich freut stößt er manchmal gurgelnde Geräusche aus, dann weiß ich, das es ihm gut geht.
Gut.
Zitat:
Reden tut er nicht viel und wenn denn dauert es in der letzten Zeit sehr lange, weil er einfach die Worte sehr lang zieht oder immer wieder ähm sagt und einfach keine Bezeichnung kriegt für das was er eigentlich aussprechen will.
Soweit ich mich erinnere ist er ziemlich depressiv und glaubt für euch eine Last zu sein mit seiner "Krankheit". Nur mal so zur Erinnerung woran es auch liegen könnte, mal davon abgesehen, daß viele Autisten nicht viel reden, wenn sie sich nicht in einer sicheren Umgebung fühlen, also die Reaktionen auf ihre rede für sie auch kalkulierbar sind und nicht eher Verwirrung für sie erzeugen. Wenn das so wäre wären sie ja schön blöd auch noch viel zu reden.
Zitat:
Am Freitag kam das erstemal ein Betreuer vom Jugendamt zu uns, leider habe ich ihn nach einer halben stunde rausgeschmissen, weil er der ansicht war, florian wäre viel zu unselbstständig und faul. Als ich ihn darauf hinwies, das florian nicht faul ist, sondern es nicht kann, meinte der Betreuer denn, na das weden wir sehen,
So wie ich es verstanden habe geht es darum ob euch das Sorgerecht entzogen wird?
Zitat:
daraufhin habe ich dann gesagt, das ich nicht möcht, dass er noch einmal wiederkommt. Weiß nicht ob ich überreagiert habe, weiß nur, das ich denke ich muss mir nicht alles gefallen lassen.
Nach meinem gefühl wird so eine "aufbrausende" Art (?) eher Folgen haben, die du dir nicht wünschst, weil so ind en Akten vermerkt wird, daß man mit euch scheinbar nicht kooperieren kann. Andererseits frage ich mich mit welcher Begründung diese Besuche überhaupt erzwungen wurden. Oder sind sie formal gesehen doch freiwillig? Das ist mir alles noch etwas unklar. Mein einziger Ansatzpunkt ist die mögliche Selbstgefährung des Sohnes in Folge der Depressionen oder Minderwertigkeitsgefühle oder wie man es auch nennen möchte (aus der Ferne ist das ja alles umso mehr noch so eine Sache, wenn es auf diesem Weg eingeschätzt werden soll).