Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

ah, bist du in portugal gut angekommen?
wie schön, dass es deinen kater noch gibt!

Kann ich aus euren Beiträgen auf den Grad des Autismus schließen??
Viele Katzen = schlimmerer Autismus??
Hatte zeitweise bis zu 10 Katzen und Kater bei mir leben.
Aktuell sinds noch 5, dafür hab ich aber zwei Hunde aufgenommen.

@Hans:) finde ich sehr sympatisch! Danke für die Aufklärung. Ja das Thema ist Bezugsperson berühren, aber diese Wärme die man gegenüber die Tiere empfindet hat auch mit dem Thema was zu tun.

Ist "Tier berühren" ein Ersatz von "Bezugsperson berühren" vielleicht? Warum lässt man die Nähe eines Tieres eher zu als die eines Menschen? Gibt es Menschen von dennen man sich lieber berühren lässt? Ist es personenbezogen/characterbezogen das man die Tiere so emfindet oder typisch A?

zum thema tiere existiert ein anderer thread.

das berühren von tieren ist für mich kein ersatz des berührens von menschen. ich habe kein "bedürfnis" menschen zu berühren. bei tieren interessiert mich manchmal deren struktur. für mich genügt es, tiere zu beobachten.

wenn menschen nicht einfach so körperkontakt suchen würden, wäre das wahrscheinlich auch kein großes problem. tiere kommen auch nicht einfach so. sie warten darauf, aufgefordert zu werden. oder fragen. wenn man nach deren empfinden ein OK gibt, nehmen sie kontakt auf. einige andere tiere können auch distanzlos sein, doch das ist eher die ausnahme.

persönlich will ich von keinem menschen angefasst werden.

denke, der bezug zu tieren ist sehr individuell.

@ Hans und azrael, interessante Beträge sind eure für mich.

Mein Freund mag von mir berührt werden. Gibt es Ausnahmen von der Regel des nicht-Berühren beim A?

Hans der Verleich mit den Hund lecken gibt mir zu denken: er mag keine Küssen :-) Ich passe mehr auf künftig da.

ich würde es so sehen, dass die berührung, die man mit einem tier eingeht wesentlich ehrlicher ist und in den meisten fällen nur dann erfolgt wenn beide es wollen. oft aber auch wenn nur der mensch es will, des tier fügt sich in diesem fall eher.(ich und meine katze! XD)

schlabbernde hunde sind schlimm! niedlich, aber schlimm!

bei menschen ist das etwas ganz anderes. berührungen werden nicht nur dann vollzogen wenn beide es wollen. berührungen sind auch ein ganz spezielles kommunikationsmedium, das ganz bestimmten regeln folgt. es sind genormte rituale.
und das ist das schlimme daran.

das letzte mal wurde ich vor über einem jahr umarmt. ich wurde überrumpelt und meine gedanken/gefühle wärenddessen - keine angst, kein ekel(ich mag diese person) - sondern eher ein, "ahhhh, ach nein, muss das sein?" und nach ein paar momenten dann die innerliche frage,"sinwa jetzt fertig?"

ich bin ein sehr stark rationierender mensch. alles was nicht meiner persönlichen befriedigung dient, bzw sich nicht, oder zu wenig auszahlt(für mich oder mir symphatische menschen) wird so weit es geht abgeschafft.
ich mag es überhauptnicht zeit zu vertrödeln. außer ich habe es eingeplant zeit zu vertrödeln.(wie heute. heute wird gelesen und getextet)

und berührungen vertrödeln eine menge zeit!
wenn du heute dieser person die hand reichst, dann musst du es von jetzt an immer tun. und bei denen, die gesehen haben, dass du jemanden die hand gegeben hast, bei denen musst du es dann auch tun. sonst fühlen die sich noch irgendwie zurückgesetzt. das geht immer so weiter und irgendwann tust du den ganzen tag nichts anderes als irgendwelchen leuten die hände zu schütteln!
und schließlich gibt es noch mehr als hände schütteln, für jeden anlass, für die verschiedensten personengruppen ein spezielles ritual. ich bin zu faul um mir das alles anzueigenen. ich habe einfach ganz andere dinge im kopf, denen ich nachgehen möchte.

ich trete jedem menschen gleich (abweisend) gegenüber(ich persönlich stufe mein verhalten natürlich nicht als abweisend ein. aber mir wurde schon oft bescheinigt, dass ich es sei). ich finde das am gerechtesten. das ist vllt etwas zwanghaft, aber ich lebe gut damit. sozial etwas geächtet, aber gut.

zudem ist es auch immer lustig wenn ich von meiner schwester in gewisse rituale eingeweiht werde. zb wie ein gewisser begrüßungcheck abläuft(YOYOYO, gansta) und ich mich dabei total blöd anstelle, weil ich nicht weiß, in welcher reihenfolge man die geballte faust aneinanderdotzt.
das ist jedesmal lustig. dabei entwickeln wir dann immer ganz eigene dämliche begrüßungen.

durch erzählungen meiner mutter weiß ich, dass ich es noch nie leiden konnte angetätschelt zu werden. ich habe auch meine mutter seit über 22 jahren nicht mehr berührt. man rempelt, oder stuppst sich mal an, aber das ist was anderes.
ich muss einfach sagen, ich fühle mich in meiner abgeschiedenheit richtig wohl. und ich sehe nicht ein weshalb ich das ändern sollte.
und um mit meiner familie liebkosungen auszutauschen, habe ich ein riesiges verbales arsenal zur verfügung.

und auch die berührungen, die ich als kind mit meiner mutter austauschte waren irgendwann mal initiierte rituale, die halt einfach weitergeführt wurden. sie waren im laufe der zeit bedeutungslos geworden und deshalb habe ich sie dann irgendwann abgeschafft.

ich kann mich mit einer katze nicht unterhalten, ich kann ihr auch keinen text zu lesen geben, ich kann sie streicheln und ihr dadurch meine zuneigung auf einer niederen ebene zeigen. das ist funktional.
aber menschen können auf so viele kommunikationmittel zugreifen, wieso dann dieses rudimentäre getätschel?

wenn nicht überall soviel getätschelt würde, dann würde ich es vllt ab und an auch machen.

und zu all dem kommen dann ja noch die sinnlichen eindrücke einer berührung. beschaffenheit der haut, körper- oder fremdgeruch, schweiß. es gibt auch menschen, die ich nicht anfassen möchte. weil ich sie körperlich abstoßend finde.
und es ist doch wesentlich unverfänglicher zu sagen, dass man generell niemanden anfasst(und wenn man etwas sagt, dann muss das auch einer überprüfung standhalten), als zu sagen, "du stinkst, ich will dich nicht anfassen."
genau das würde ich dann aber tun.