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Thema: Schule: Schreiblernhefte (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=1773)


Geschrieben von: 55555 am: 05.06.08, 21:41:52
Gibt es diese Schreiblernhefte noch in denen der Schüler zwischen vier Linien schreiben muß und so eine genormte Schriftgröße aufgenötigt bekommt?


Geschrieben von: cony am: 07.06.08, 20:52:05
Ja, besonders in den 1 Klassen.
Ich weiß das Kilie damit starke Probleme hat.
Er kann einfach nicht in den Zeilen Schreiben, die sind für ihn viel zu klein.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 07.06.08, 21:48:50
Das nennt man Übung. Auch als Aspie kann man das lernen.

Im Moment sehe ich hier im Forum den gefährlichen Trend, Dinge, die sich üben lassen, mit der Autismusbegründung abzulehnen.


Geschrieben von: 55555 am: 07.06.08, 22:04:19
Zitat von uppsdaneben:
Im Moment sehe ich hier im Forum den gefährlichen Trend, Dinge, die sich üben lassen, mit der Autismusbegründung abzulehnen.

Da will dir ich gar nicht rundweg widersprechen, aber ich frage mich schon was es für einen Sinn macht individuelle Eigenschaften normen zu wollen. Das hat nunmal auch Nachteile und das bei allen Menschen.

Meine natürliche Schrift ist übrigens kleiner als diese Normgröße.


Geschrieben von: cony am: 07.06.08, 22:08:05
Das er nicht (noch nicht)in den Zeilen schreiben kann,soll ja auch nicht heißen das er es nicht lernt, nur das es ihm momentan halt noch sehr schwerfällt.
Die Zeilen sind ja auch nur da, um die richtige Schreibweise zu lernen.
Mir fiel das als Kind auch schwer,was nicht heißt, das ich es nicht gelernt habe. zwinkern


Geschrieben von: arlette am: 09.06.08, 12:35:25
ich war schlecht im schönschreiben. aber die schönschreibhefte habe ich geliebt. stundenlang die gleichen schlaufen etc. zu zeichnen, hat mich sehr beruhigt.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 09.06.08, 21:13:50
Zitat von 55555:
aber ich frage mich schon was es für einen Sinn macht individuelle Eigenschaften normen zu wollen. Das hat nunmal auch Nachteile und das bei allen Menschen.


Normen sind wichtig, damit wir alle einigermaßen gleich ticken und nicht ständig miteinander kollidieren. Du kannst das schon bemerken, wenn du eine moderne Treppe mit genormten Stufenhöhen ersteigst oder eine mittelalterliche, bei der du wegen der Nichtnormung einen großen Drang entwickelst, dich auf die Nase zu legen.

Die Summe aller kleinen Normierungen machen unseren hohen Zivilisationsstand aus. Der Preis dafür, eine geringe Einschränkung des Egos, finde ich akzeptabel.


Geschrieben von: 55555 am: 09.06.08, 23:09:06
Bei der Handschriftgröße sehe ich keinen bedeutenden Sinn in einer Normierung.


Geschrieben von: drvaust am: 10.06.08, 00:08:10
Zitat von 55555:
Bei der Handschriftgröße sehe ich keinen bedeutenden Sinn in einer Normierung.
Z.B. Formularfelder sind auch genormt, da sollte Schrift in Normgröße hineinpassen.
Ich vermute aber, daß es bei den Linien in den Schreiblernheften vor allem um die Proportionen geht. Z.B. damit das 'g' nicht wie '9' aussieht. Die Größe wird da zweitrangig sein. Die Kinder lernen erstmal, daß bestimmte Buchstaben bestimmte Linien berühren müssen, bis das Routine ist. Das macht die Schrift lesbarer.


Geschrieben von: cony am: 10.06.08, 09:17:22
Genau so.Damit hat mein Kleiner noch arge Probleme.
Manchmal habe selbst ich Schwierigkeiten die Zahl/Buchstaben zu lesen.
Erst mal schreibt er oft Spiegelschrift und eine 8 zB. sieht aus wie eine 0 mit einem kleinen Kreis unten dran,kaum zu erkennen.


Geschrieben von: 55555 am: 10.06.08, 12:56:58
Das denke ich auch, da es um die Proportionen geht, denn sonst würde einfache Linierung ausreichen. Man könnte diese Proportionenlinierungen vielleicht in vier unterschiedlichen Größen anbieten?


Geschrieben von: cony am: 10.06.08, 14:49:44
Das wäre eine gute Alternative,gerade bei Kindern mit motorischen Problemen.
So würden sie auch die Proportionen lernen, hätten aber nicht das Problem mit den kleinen Linien.