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Autor Nachricht
dine
(Standard)

Hallo,

arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit autistischer Kommunikation.
Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Kommunikation mit Autisten (hier meine ich nicht die verbale Kommunikation).
Welche Form ist eurer Meinung nach die Beste??
FC, Teacch (funktionales agieren??), Mintalker, Sprachcomputer....??

Bitte um Eure persönliche Einschätzung

Liebe Grüße
Nadine
18.05.08, 19:50:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

FC funktioniert in den meisten Fällen nicht. Einerseits schreibst du, es ging nicht um verbale Kommunikation, andererseits erwähnst du FC und Sprachcomputer. Das wirkt auf mich widersprüchlich und unverständlich.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.05.08, 20:36:14
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dine
(Standard)

Ich meine mit verbaler Kommunikation das Gesprochene. Durch FC und Sprachcomputer ect. schreibt man und spricht nicht.
Man teilt sich zwar mit, benutzt aber nicht die Stimme.
Es gibt ja Autisten, die nicht sprechen können, aber ein Recht haben ihre Bedürfnisse zu äussern.
Wie können diese sonst mit NA kommunizieren?
Gibt es für dich einen besseren Weg um in "Kommunikation" zu kommen?

Dine
18.05.08, 20:49:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von dine:
Man teilt sich zwar mit, benutzt aber nicht die Stimme.
Es gibt ja Autisten, die nicht sprechen können, aber ein Recht haben ihre Bedürfnisse zu äussern.

Aha, du setzt Sprache und Verbalität mit Lautsprachen gleich. Das ist so nicht korrekt:
Zitat:
Nonverbale Kommunikation, manchmal auch averbale Kommunikation genannt, ist jegliche Kommunikation, die nicht verbal erfolgt, also weder über Lautsprache noch über Gebärdensprache oder Schriftsprache.Verständigungssysteme, in denen sprachliche Zeichen aus einem dieser Systeme in eine andere Modalität "übersetzt" werden, beispielsweise Lormen oder lautsprachbegleitendes Gebärden, werden ebenfalls nicht zur nonverbalen Kommunikation gerechnet, da es sich bei ihnen um Kodierungen der jeweiligen verbalen Systeme handelt, von denen sie abgeleitet sind. Allerdings können auch Schriftbild, Stimmlage und Sprechverhalten wesentliche − nonverbale − parasprachliche Botschaften über einen Menschen übermitteln, ebenso wie es auch bei Bilderschriften und Gebärdensprachen neben den verbalen auch nonverbale Anteile gibt, die die verbal übermittelte Botschaft ergänzen.

Quelle

Zur optimalen Kommunikation zwischen NA und Autist ist es denke ich sinnvoll den jeweiligen Einzelfall anzuschauen. Denn Autisten sind keineswegs alle gleich, sondern wie bei NAs gibt es welche, bei denen das Visuelle der Hauptsinn ist, andere bei denen er das Gehör ist.

Welche Eigenschaften haben die Autisten mit denen du zu tun hast? Was tun sie so. Und ganz wichtig: Unter welchen Lebensbedingungen existieren sie? Haben sie genug Ruhe um überhaupt klare Gedanken zu fassen, die einer bewußten Kommunikation vorausgehen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.05.08, 21:17:17
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dine
(Standard)


Was mich jetzt wundert ist die Erwähnung von Nonverbaler Kommunikation. Soweit ich mich durch die Fachliteratur gelesen habe, haben doch gerade Autisten Probleme gewisse Bereiche der Nonverbalen Kommunikation wahrzunehmen, wie z.B. Mimik.

Zu deiner Nachfrage würde ich gerne eine Person nur beschreiben wollen, da wie du schon geschrieben hast, es Unterschiede gibt wie bei NA´s.
Die Eigenschaften sind eine gute Visualität, ein durschnittlich gutes Gehör und von mir empfundene affektive Empathie.

Dine
18.05.08, 21:40:26
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das Zitat sollte dir zeigen, daß deine Definition von "verbal" und "Sprache" nicht stimmt oder zweifelhaft ist. Hast du nur die ersten Worte gelesen? zwinkern

Autisten haben keine Probleme mit nonverbaler Kommunikation, ihre Veranlagung besteht aus meiner Sicht lediglich in einer andersartigen nonverbalen Kommunikation, die NA oft nicht recht zu deuten wissen oder überhaupt nicht wahrnehmen.

Was macht der Beispielautist gerne? Die wichtige Frage nach den Lebensbedingungen wurde noch nicht beantwortet.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.05.08, 21:45:41
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dine
(Standard)

O.K. das erste habe ich jetzt verstanden!!

Bitte erkläre mir die andersartige nonverbale Kommunikation, würde mich sehr interressieren.

Er wohnt bei den Eltern, er sitzt zu Hause gerne auf dem Sofa und zerreisst Papier.
Er trinkt gerne Kaffee geht sehr gerne spazieren. Er mag Kinder.
Sein Thema ist zur Zeit Sex.
Er hat und benötigt einen sehr gut strukturierten Tagesablauf.
Er backt und kocht gerne.

Was möchtest du noch genau wissen?

Dine
18.05.08, 22:04:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich glaube die autistische nonverbale Kommunikation hängt eng zusammen mit der autistischen Emphatie, also dem erkennen von Aspekten am anderen, die man von sich selbst kennt. Diese Emphatie verbindet Personen, die ähnlich empfinden, daher sprechen NA auch oft Autisten ebenso Emphatie ab, obwohl dieses Vorurteil mittlerweile durch Studien wiederlegt wurde.

Auf die Sache mit der Kommunikation gehe ich heute nicht mehr ein und mache mir etwas Gedanken. Vielleicht kommentiert ja noch jemand anderes.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.05.08, 23:23:32
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von dine:
... FC, Teacch (funktionales agieren??), Mintalker, Sprachcomputer....??
Könnten die Abkürzungen oder Fachbezeichnungen bitte erklärt werden? Man kann sich nicht äußern, wenn man das nicht kennt.
FC kenne ich, viele andere vermutlich nicht.

Was ist 'autistische Kommunikation'?

19.05.08, 01:19:51
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

FC ist gestütztes Schreiben. Dazu gab es hier schon einige Threads.

MinTalker ist ein Sprachausgabecomputer an dem man verschiedene Tasten hat die mit einem bestimmten Text besprochen sind. So muß die Person nicht selbst sprechen. Das mußte ich auch nachsehen.

Zu TEACCH gibt es eine Wikipedia-Seite, aus der ich allerdings nicht wirklich schlau werde. Dieser Ansatz scheint recht verbreitet zu sein, ich habe schon öfter davon gehört. Aber greifen was das genau sein soll kann ich es nicht. Es scheint mir ein willkürliches Sammelsurium von Ansichten zu Autismus zu sein auf die man einzeln eingehen müßte. Dazu mache ich mal einen seperaten Thread auf.

Mit autistischer Kommunikation ist nach meiner Vermutung die Art der Veranlagung gemeint, die die Kommunikation von Autisten gruppenspezifisch charakteristisch macht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.05.08, 11:58:27
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von dine:
er sitzt zu Hause gerne auf dem Sofa und zerreisst Papier.

Du meinst er tut das oft? Oder woran erkennst du, daß er es gerne tut?
Zitat:
Er trinkt gerne Kaffee geht sehr gerne spazieren.

Woran erkennst du das?
Zitat:
Sein Thema ist zur Zeit Sex.

Wie drückt sich das aus?
Zitat:
Er hat und benötigt einen sehr gut strukturierten Tagesablauf.

Was passiert, wenn er keinen solchen Tagesablauf hat?

Du fragtest ursprünglich nach der Art, wie du am besten mit ihm kommunizieren kannst. Welche Erfahrungen hast du bisher mit dieser konkreten Person dazu gemacht?

So richtig greifbar finde es die Erzählung noch nicht. Ich weiß nicht wo eigentlich das Problem liegen soll. Geht es um vorhandene Kommunikationsprobleme oder darum zu erforschen, ob sich die Kommunikation verbessern läßt?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.05.08, 18:54:36
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dine
(Standard)

Super erklärt 55555,

Teacch ist eine visuelle Hilfe der Tagesstruktur. Es gibt zu bestimmten Situationen ein Symbol (Entweder als Karte oder Gegenstand) und dieses wird individuell für den Tagesablauf auf z. B. ein Magnet- oder Holzboard fixiert. So kann jemand der eine klare und übersichtliche Tagesstruktur benötigt visuell erkennen in welcher Reihenfolge welches " Angebot" zu einer bestimmten Uhrzeit abläuft.
Hierzu gibt es unterschiedliche Ansätze die, wie gesagt, auf jeden individuell gestaltet werden.
Das Ganze soll denjenigen dazu helfen eine gute Struktur über den Tag zu bekommen.
Aber auch Bedürfnisse können anhand der Karten gezeigt werden. Z.B. gibt es eine Karte die anzeigt "ich muss auf Toilette, oder ich habe Durst.
Das ist gerade für den Personenkreis gedacht die nicht sprechen können.

Ich hoffe ich habe das verständlich und halbwegs gut erklärt.
Dazu müsste es im Internet auch genügend Erklärungen geben.
Z.B. Autea wendet Teacch exzessiv an.

Mintalker ist gut erklärt, wird aber von Menschen benutzt die nicht sprechen können.
Das gleiche gilt für Sprachcomputer. Mit diesen wird aber geschrieben und das Geschriebene kann der Computer nachsprechen. Es gibt noch andere Funktionen die hierbei angewendet werden können.
Autistische Kommunikation ist gut erklärt.
NA haben durchaus zeitweise Probleme diese Kommunikation zu verstehen und es kommt schon mal vor das bestimmte Aussagen falsch interpretiert werden.
Genau dieses versuche ich genau zu verstehen, da ich Verständnisfehler erkennen möchte, um Menschen mit autistischer Kommunikation gerecht zu werden.

Dine
19.05.08, 19:03:57
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