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Autor Nachricht
uppsdaneben
(Autistenbereich)

In beiden Fällen ist es ein Friedensangebot. Ob es deinen Vorstellungen entspricht, dem Gegner den Landgewinn zu gönnen, liegt in deinem Ermessen.
19.03.08, 16:53:45
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drvaust
(stillgelegt)

Das nenne ich aber nicht Friedensangebot. traurig

Entschuldige bitte, ich brauche dein Land, viel Spaß in der Fremde. Und bleib friedlich, dann lasse ich dich auch am Leben.

Entschuldige bitte, ich will deinen Posten, also gehe freiwillig. Sonst mobbe ich dich raus.

20.03.08, 02:31:03
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Friedensangebote können demnach Teil der Kriegsführung sein und genau das kann man ja international auch beobachten. Hier wäre also zu unterscheiden zwischen tatsächlichen substanziellen Friedensabgeboten und solchen, die dieses Wort in anderer Weise gebrauchen. Dann dürfte noch die Frage sein, in welchem Grad man diese Unterscheidung als involviertes Subjekt vornehmen kann.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.03.08, 10:50:28
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 14.10.09, 21:45:28

Der Ausdruck "Ich entschuldige mich" ist meiner Meinung nach eigentlich eine Frechheit. Ich mache als Beispiel etwas von jemand anderem kaputt, habe dadurch eine Schuld auf mich genommen, und entschuldige mich (selbst nun dafür), ohne denjenigen (das "Opfer") je einmal gefragt zu haben, ob jener als "Opfer" diese Schuld überhaupt entschuldigen möchte.

Der Ausdruck "Entschuldige" kann als Aufforderung zum Entschuldigen, oder als Abkürzung zu "Ich 'entschuldige' mich" aufgefasst werden. Beides ist aber ähnlich wie im erstgenannten Fall zu verstehen. Jemanden dazu aufzufordern ist eben nicht angemessen, wenn man selbst der Schuldige ist und nicht das "Opfer". Dazu hat man nicht das Recht, meiner Meinung nach.

Der Ausdruck "Entschuldigung" hingegen bedeutet wohl soviel wie, "Ich bitte um Entschuldigung". Anderes würde wenig Sinn machen.
Das ist meiner Meinung nach auch richtig/gerecht formuliert, da das "Opfer" dann selbst entscheiden kann, ob man nun etwas entschuldigt oder nicht.
Der Ausdruck "Entschuldigung" "verhält" sich wohl ähnlich wie der Ausdruck "Guten Morgen". Man wünscht damit dem Anderen einen guten Morgen. Also so formuliert, "Ich wünsche dir einen guten Morgen".

Es scheint so, als wäre man hierbei sehr "sprachfaul" und verkürzt solche Äußerungen so ziemlich auf das Minimum, wodurch diese dann unverständlicher bzgl der wahren Bedeutung werden können.

Anders "verhält" es sich meiner Meinung nach in diesem Fallbeispiel:
Ich möchte Geldwechseln lassen, und suche mir eine Person in der Nähe aus, bei der ich vermute, die könnte Kleingeld haben. Ich gehe hin und frage, "Entschuldigen Sie?". Wenn diese dann "Ja" sagt, wurde ich entschuldigt von dieser Person. Die mögliche Schuld, die man auf sich nimmt, ist es in dem Fall, dass man diese Person eben stören oder nerven oder belästigen könnte. Diese Äußerung ist also eher eine Vorsichtsmaßnahme bzgl einer möglichen Schuld, die man auf sich nehmen könnte.

Ich selbst verwende letzteren Ausdruck immer, wenn ich in solch einer oder einer ähnlichen Situation bin, weil man dadurch eben mehr Chancen auf Erfolg hat, als wenn man diesen nicht verwenden würde. Wenn man dies als Frage definiert, hat dieser Ausdruck für mich auch einen Sinn.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
14.10.09, 21:41:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MoRtiFeR:
Der Ausdruck "Entschuldigung" hingegen bedeutet wohl soviel wie, "Ich bitte um Entschuldigung". Anderes würde wenig Sinn machen.

Wobei ich den Eindruck habe, daß es weitgehend synonym zu "sich entschuldigen" verwendet wird:

A zu B: "Entschuldigung."

...

A zu C: "Ich habe mich bei B entschuldigt."

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.10.09, 22:24:32
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drvaust
(stillgelegt)

Ich sehe das mehr als feste Rituale, deren eigentliche Bedeutung kaum noch eine Rolle spielt.

Person A tritt B auf den Fuß, sagt "Entschuldigung", B knurrt etwas und die Angelegenheit ist erledigt.
Oder B ist immer noch verärgert, jedoch, weil A "Entschuldigung" sagte, gibt sich B zufrieden.
Wenn aber A nicht "Entschuldigung" sagt, kann sich B empört aufregen.
Interessant wird es, wenn B keine Entschuldigung gewährt, das ist nicht vorgesehen.

Bei dem Beispiel mit dem Geldwechseln:
Was passiert, wenn der Angesprochene auf die Frage "Entschuldigen Sie?" mit "Nein" antwortet?
Es könnte sein, daß der Angesprochene dann als unfreundlich und unhöflich gilt.
Obwohl er nur frei auf die Frage geantwortet hat.

Auch der Ausspruch "Guten Morgen" u.ä. ist ziemlich ritualisiert.
Das ist eine Pflichtübung, auch wenn Alle wissen, daß der, der das sagt, eigentlich das Gegenteil meint.
15.10.09, 05:35:15
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 18.10.09, 11:59:37

Zitat von 55555:
Ich finde diese billigen Labereien eigentlich ziemlich sinnfrei, gerade da sie oft so inflationär verwendet werden. Entschuldigungen rangieren bei mir in der Nähe von Schleimerei und Heuchelei, besonders wenn so getan wird, als sei es eine ungeheuer große Leistung jemandem etwas zu sagen, was man meistens so gar nicht meint.


Das sehe ich prinzipiell nicht anders, aber es gibt auch ernst gemeinte Entschuldigungen und damit meine ich jetzt nicht solche Sachen wie " Entschuldigen sie, könnten sie mir sagen wie spät es ist? "

Der Begriff Entschuldigung ist schon etwas seltsam, da wie schon erwähnt, eine Schuld nicht aufgehoben werden kann.
Trotzdem nutze ich sie häufig und setze sie auch bewusst ein.
Eine Kleinigkeit ist vielleicht, wenn ich mich für Rechtschreibfehler entschuldige. Der Grund liegt für mich darin, dass ich es als Zumutung empfinde, dass der andere sich gestört fühlt, meinen Satz eventuell erst x-mal lesen muss, um den Inhalt zu verstehen, der Lesefluss damit massiv gestört wird und die Ursache in meiner Unkonzentriertheit liegt bzw. darin, dass ich es wieder mal versäumt habe, mir den Text vorher durchzulesen.
Wichtiger fand ich Entschuldigungen bei meinen Kindern. Man hat als Mutter scheinbar von Natur aus bei den Kindern eine Überposition. Allerdings war ich nie fehlerfrei, kam durch Fehleinschätzung der Lage zu Fehlurteilen, war manchmal ungeduldig und ich hatte manchmal den Eindruck, dass sich die Kinder verantwortlich fühlten, wenn es zu Spannungen kam. Die Entschuldigung nutzte ich als Einleitung für meine Erklärung. Ich wollte nicht, dass sie sich schuldig fühlen oder dass sie ihr Verhalten als Grund für die schlechte Stimmung sehen. Ob man die Erklärung mit den Wörtern beginnt " Ich möchte mich bei dir entschuldigen, meine Reaktion war...., weil... und ich habe dich leider.." oder " Es tut mir leid.." ist eine andere Frage.
Ich denke immer wenn andere in einer Abhängigkeitsposition sind, sollte man bewusst darauf achten, diese nicht auszunutzen und dafür ist auch die Entschuldigung für mich ein Mittel, egal ob es privat oder beruflich ist.

stillgelegt
18.10.09, 08:06:14
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 18.10.09, 15:34:00

Zitat:
Trotzdem nutze ich sie häufig und setze sie auch bewusst ein.

Da ich meine Aussprache weiterhin perfektionieren möchte, sage ich jetzt nur noch, dass ich um "Entschuldigung bitte", sofern ich mich in einer Schuld sehe.

Denn ich frage mich ebenso, ob man darum bitten muss/sollte, wenn man sich nicht in einer Schuld bzgl einer Sachlage sieht, es aber verlangt wird, dass man sich für eine Sachlage "entschuldigt"?
Zudem, wenn man von mir verlangt, dass ich mich (selbst) "entschuldige", heißt das ja, dass ich selbst mich entschuldigen kann, ohne dass ich dies dem Verletzten gegenüber je äußern müsste. Man hat es mir quasi dadurch angeboten, dass ich diese Schuld meiner Person selbst auch entschuldigen darf.

Edit:
Zitat:
Was passiert, wenn der Angesprochene auf die Frage "Entschuldigen Sie?" mit "Nein" antwortet?

Wenn ein "Nein" als Antwort folgen sollte, würde ich schweigend wieder gehen und mich in einer Schuld sehen, die ich nicht mehr entschuldigen lassen kann.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
18.10.09, 15:29:27
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Coyote
(Autistenbereich)

Zitat von zoccoly:
Ich denke immer wenn andere in einer Abhängigkeitsposition sind, sollte man bewusst darauf achten, diese nicht auszunutzen und dafür ist auch die Entschuldigung für mich ein Mittel, egal ob es privat oder beruflich ist.

Einmal hatte mein Sohn seinem Schuldirektor und die Sekretärin seine Meinung gesagt. Ich war nun nicht dabei, jedenfalls rief der Direktor an und sagte, dass mein Sohn wohl auch beleidigend war und weil es nicht das erste Mal war, müsse er sich persönlich bei beiden "Entschuldigen", sonst müsse man andere Maßnahmen ergreifen.
Mein Sohn sagte, er hätte nicht beleidigt und wollte sich nicht entschuldigen und er würde zu seinen Worten stehen und sie wiederholen.
Naja, am nächsten Tag haben die das wohl irgendwie befriedigend auseinanderdiskutiert.

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
18.10.09, 20:07:50
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zoccoly
(Autistenbereich)

Ich hoffe der Direktor hat sich auch bei deinem Sohn "entschuldigt", dass er seine Mutter angerufen hat.

stillgelegt
18.10.09, 20:19:29
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Coyote
(Autistenbereich)

geändert von: Coyote - 18.10.09, 20:59:30

So etwas haben anscheinend Direktoren nicht nötig. Ist ein Fremdwort für den eigenen Gebrauch so zu sagen.
Ich finde es richtig, wenn jemand nicht immer klein beigibt und stattdessen auf richtige Klarstellung pocht.
Das hat mein Sohn schon immer bei seinen Eltern gemacht mit dem Ergebnis ... hm - sag ich nicht ... zwinkern

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
18.10.09, 20:54:56
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mor
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Welchen Sinn macht es sich zu entschuldigen? Wann ist es angemessen? Warum entschuldigt man sich in Deutschland selbst, ist das nicht gewissermaßen Diebstahl?
Ich entschuldige mich z.B. wenn ich jemanden unabsichtlich berührt habe. Es war dann da im Moment nicht in meinem Sinne, die Person zu berühren. Die Leute sagen darauf dann meistens 'kein Problem' oder 'macht nix'. Aber wenns umgekehrt ist, wenn mich jemand berührt und die sich entschuldigen, da weiß ich dann meistens nicht, was ich sagen soll. Immerhin macht es mir ja was aus. Ich entschuldige mich dann bei denen, das ich sie berührt habe.

Oder: 'Entschuldigen Sie bitte. Würden Sie mir bitte sagen, wohin es zum .... geht?' Eine Entschuldigung, dass man die Person gestört hat, bei was auch immer.
25.10.09, 15:36:09
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