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Autor Nachricht
arlette
(Autistenbereich)

Zitat von Gabriele:
@uppsdaneben: Ist es wirklich so, dass die Eltern von Asperger Kindern nur die Erziehung vermasselt haben? Komisch, warum sind dann unsere anderen beiden Kinder völlig "normal" (was nichts anderes bedeutet, als in der Norm zu liegen, also im Durchschnitt).

um 'eltern von asperger kindern' ging es uppsdaneben nie, da interpretierst du falsch. es geht nur um dich und dein asperger kind. das war meiner meinung nach sehr klar aus seinen wortmeldungen ersichtlich. ich möchte noch anmerken: die 'kühlschrank-mutter-theorie, aufgrund desser falsch agierende mütter kinder autistisch machen' wurde auch nicht von autisten propagiert, sondern von nicht-autisten. verwechsle da nicht dinge, die nicht zusammengehören. lies genau und antworte ganz konkret, ohne von dir auf eine allgemeinheit zu schliessen.
22.02.08, 22:10:11
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L4A
(Standard)

Zitat von 55555:
Zitat von Gabriele:
@uppsdaneben: Ist es wirklich so, dass die Eltern von Asperger Kindern nur die Erziehung vermasselt haben? Komisch, warum sind dann unsere anderen beiden Kinder völlig "normal" (was nichts anderes bedeutet, als in der Norm zu liegen, also im Durchschnitt).

Das war wohl so zu verstehen, daß die Erziehung bei Autisten besondere Anforderungen voraussetzt, da sie anders funktionieren. Hier kann Erziehung, die Eigenarten unterdrückt großen Schaden anrichten. Es sollte aber vermutlich nicht bedeuten, daß Autismus aufgrund der Sozialisation entsteht.


Das widerlegt auch meine Lebenserfahrung. Ich habe drei Kinder, eines ist ein Asperger Autist (meine Diagnose, nur meine, aber sie erklärt nun mal alles). Die Beiden anderen sind Normal Neurologisch. Das hat nichts mit sozialem Umfeld zu tun, nichts mit Erziehung, jedenfalls bei mir.
Und ich bin sicher keine Kühlschrankmutter, das wäre Unsinn anzunehmen.
22.02.08, 22:18:08
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich denke auch, daß ein derartiger Raum sehr wichtig ist. Nicht wegen Zensuren Liebensentzug betreiben oder soetwas.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.02.08, 22:18:43
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Sturm
(Standard)

Zitat von Gabriele:

@sturm einmal aufgezählt. Wenn Du so viel darüber weißt, wie Du sagst, wirst Du die Namen kennen.
Ansonsten kann ich leider nicht alle Deine Fragen beantworten, denn ich bin selbst kein Fachmann und weiß nur, was man mir darüber erzählt. Woher weißt Du denn das alles? Was machst Du beruflich?


@Gabriele,

Woher ich das alles weiß, und was ich beruflich mache möchtest Du wissen?
So viel sei verraten, daß ich weiß wovon ich rede, sonst hätte ich mich zu diesem Thema nicht zu Wort gemeldet.
Kannst Du mir denn die Frage beantworten, welches Instrument Svenja als Hauptfach studieren möchte?

Sturm
23.02.08, 12:03:49
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Gabriele
(Standard)

@Sturm: Eigentlich wollte Svenja Saxophon studieren. Jedoch war ihr Lehrer jetzt lange krank und sie selbst hat ständig Herpesbläschen an der Lippe (vermutlich auch psychisch bedingt). Inzwischen ist sie auf dem Klavier auch in der Richtung Jazz sehr gut geworden und improvisiert auch schon ziemlich gut, dass der Klavierlehrer (nicht wir) der Meinung ist, sie sollte sich mit Klavier anmelden.

Aber warum Du so ein Geheimnis aus Deinem Wissen machst, verstehe ich irgendwie nicht. Ich glaube Dir ja, dass Du etwas davon verstehst, aber dann erzähl es mir doch bitte. Studierst Du selbst Musik? Bist Du Musikprofessor oder wolltest Du den gleichen Weg wie Svenja einschlagen?
Würde mich freuen, wenn Du Dich dazu äußern würdest.
Gruß, Gabriele.
23.02.08, 20:37:33
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Gabriele
(Standard)

@arlette und @uppsdaneben:
Bei Svenja wurde das AS erst mit 16 Jahren endlich festgestellt. Wir haben sogar ganz sicher viel falsch gemacht in ihrer Erziehung bevor sie 16 war, denn wir wussten nichts davon. Irgendwann haben wir natürlich gemerkt, dass man mit ihr anders umgehen muss, als mit den anderen beiden Kindern. Wir hatten aber vorher von AS nie etwas gehört und keiner der Psychologen, die wir seit dem Kindergartenalter mit Svenja aufgesucht haben, hat jemals eine Andeutung darüber gemacht. Ich würde mal behaupten, die wussten selbst nichts darüber. Das ärgert mich auch sehr, denn von Psychologen erwarte ich zumindest, dass sie davon schon gehört haben oder einen Verdacht äußern können.
Wenn man den Fachbüchern glauben schenken darf, ist das AS angeboren, wenn es auch erst ab einem Alter von 3 Jahren ersichtlich wird. Die Fehler, die man (wir sind da sicher nicht die Einzigen) in der Erziehung macht, liegt hauptsächlich an der Unwissenheit über das AS.

Na ja, wir können leider nichts rückgängig machen und hoffen, dass wir, seit Feststellung des AS, relativ viel richtig gemacht haben.

23.02.08, 20:51:37
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L4A
(Standard)

Where is the Beef? Was ist die Message? Was willst du erklären? Und was sagt Svenja? Was fühlt sie? Wie geht es ihr überhaupt?
Wie geht es euch?
23.02.08, 21:30:05
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

geändert von: uppsdaneben - 23.02.08, 21:50:48

Zitat von Gabriele:
@uppsdaneben: Ist es wirklich so, dass die Eltern von Asperger Kindern nur die Erziehung vermasselt haben? Komisch, warum sind dann unsere anderen beiden Kinder völlig "normal" (was nichts anderes bedeutet, als in der Norm zu liegen, also im Durchschnitt).


Autismus ist angeboren, also erzähle nicht so einen Unsinn.

Du behauptest, deine Tochter sei sehr intelligent. Intelligente Autisten schaffen es, sich in dieser Welt zu behaupten, auch wenn sie häufiger anecken. Wenn sie lebensuntüchtig ist, dann hast du das bei der Erziehung verbockt. Dafür willst du gelobt werden? Schäm dich.

Oder sie ist ein bedauerlich schwerer Fall, sodass sie jetzt deine völlig überzogenen Erwartungen erfüllen muss. Willst du dafür gelobt werden? Schäm dich nochmal.

Zitat:
Ich bin sicher, dass ich noch lange nicht alles über Autismus weiß, dass aber auch alle anderen hier noch nicht ausgelernt haben.


Wir nehmen arroganterweise an, dass wir dir weit voraus sind, was Autismus angeht.
23.02.08, 21:48:29
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Gabriele:
Wir hatten aber vorher von AS nie etwas gehört und keiner der Psychologen, die wir seit dem Kindergartenalter mit Svenja aufgesucht haben, hat jemals eine Andeutung darüber gemacht. Ich würde mal behaupten, die wussten selbst nichts darüber.

Das ist wohl anzunehmen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.02.08, 21:55:11
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Gabriele:
Bei Svenja wurde das AS erst mit 16 Jahren endlich festgestellt. Wir haben sogar ganz sicher viel falsch gemacht in ihrer Erziehung bevor sie 16 war, denn wir wussten nichts davon.


Armes Mädchen, musste als einzige AS-Betroffene auf dieser Welt ohne Diagnose groß werden. Was glaubst du eigentlich, wie viele von uns mit passender Therapie erzogen wurden?

Zitat:
Die Fehler, die man (wir sind da sicher nicht die Einzigen) in der Erziehung macht, liegt hauptsächlich an der Unwissenheit über das AS.


Und trotzdem können die Meisten hier allein zurechtkommen. Ohne täglich mit Mama zu telefonieren.
23.02.08, 22:00:18
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eraser
(Autistenbereich)

Ach, wenn ich nicht so ein wahnsinnig unhöflicher Mensch wäre, würde ich auch jeden Tag drei Stunden mit meiner Mutter telefonieren. Davor würde ich vier Stunden lang überlegen, was ich sage.
Ich habe aber früher schon auf die Frage "Na, wie war es in der Schule?" mit Schreianfällen reagiert. Das hat mich gerettet.

Ich bitte nur zu bedenken, dass jeder Mensch anders ist. Vielleicht ist Gabriele so eine ganz liebe und Svenja ist so eine ganz unselbstständige und die beiden kommen gut miteinander aus. Angenommen, Gabriele überbemuttert ihr Kind und Svenja mag das. Dann lassen wir sie doch so bleiben, wie sie sind.
Wir haben ja schon irgendwie zum Ausdruck gebracht, dass es der Selbstständigkeit von Autisten zuträglich ist, sie auch mal in den Fluß zu schubsen, damit sie schwimmen lernen.
Es ist die Entscheidung von Gabriele und es ist die von Svenja.
Svenja kann ausbrechen. Svenja kann sagen: "Lass mich doch mal in Ruhe mein Leben leben, misch dich nicht immer ein!"
Dazu ist sie aber nicht in der Lage. Es ist ein Abhängigkeitsverhältnis.

Ob das gut oder schlecht ist, wissen wir nicht, weil wir nicht wissen, wie viel Hilfestellung Svenja benötigt. Das weiß am ehesten Gabriele, die mal über ihre "Glucken"- Tendenz nachdenken kann.
Vielleicht kommt sie dann zu dem Ergebnis, dass Svenja in den nächsten Jahren lernen muss, kleine Probleme allein zu lösen.
Bei existentiellen Problemen kann man ihr ja weiter "unter die Arme greifen". (lustige Redewendung)
Oder sie weigert sich, das Abhängigkeitsverhältnis zu beenden, weil sie uns nicht glaubt, dass Autisten Selbstständigkeit lernen können.
Das wäre fatal, weil - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen - Eltern nicht ewig leben.
Oder Svenja ist eben wirklich nicht in der Lage, ohne Hilfestellung auszukommen und Gabriele schätzt das richtig ein.

Was mich verwirrt, ist das Bild eines Menschen, der sich nicht sprachlich ausdrücken kann, aber jeden Tag drei Stunden telefoniert.
Das passt doch gar nicht zusammen.
Ich habe auch irgendwie den Eindruck einer jungen Frau, die eine Art Savant ist, der sich die Schuhe nicht selbst binden kann, aber den kompletten Mozart auswendig rückwärts spielt. So jemand würde auch nicht telefonieren.
Darum vermute ich, dass das tägliche Telefonat ein Ritual ist und mit Selbstständigkeit oder Unselbstständigkeit nicht viel zu tun hat, zumal auch immer dieselben Sachen geäußert werden.
LGE
24.02.08, 01:25:54
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Silvana
(stillgelegt)

So jetzt schreib ich doch mal was.

Ihr ergeht euch hier über Mutmaßungen über Mutter und Tochter.
Also wenn ich Mutter währe und zum glück bin ich es nicht, würde ich nach euren Postings auch Schuldgefühle bekommen.

Fragt euch doch mal warum die Frau hier ist.
Sie will Hilfe.
Ich weis nicht, ich verstehe von Kindern und jüngeren Menschen nichts und auch bin ich keine Mutter. Aber der Wunsch das ihre Tochter Musik studieren kann könnte doch ein Zeichnen sein das auch die Mutter merkt es ist Zeit los zu lassen. ???

Da ich aber bei meiner Mutter oft den verdacht habe, auch als Erwachsene noch den Beschützerinstinckt zu wecken.
Es könnte doch sein, das Svenja durch ihre Art (und wohl auch ihre Schwierigkeiten)ganz automatisch ein, wie schreibt ihr, Klucken verhalten auslöst. Sowas soll bei NA´s in unterschiedlicher Ausprägung angeboren sein und lässt sich nur schwer kontrollieren. (Hat anthropologisch gesehen eine lebenswichtige Funktion).

Es ist wohl nicht immer einfach für Mütter mit ihren Kinder, schon dann nicht wenn sie NA´s sind. Ticken die Kinder dann völlig anders ist es erst recht schwer, weil man sich oder andere nicht als Orientierungshilfe benutzen kann.

Es hilft der Frau jetzt aber nicht, wenn man ihr vorhält irgendwelche Fehler gemacht zu haben und womöglich mit verantwortlich zu sein das ihre Tochter so unselbstständig ist, zumal wir es ja gar nicht wissen.
Helft ihr JETZT ihre Tochter los zu lassen, zu verstehen und falls sie es bisher nicht getan haben sollte zu akzeptieren wie sie ist. Mit allem anderen ist niemanden selbst Svenja nicht geholfen.

Die Art von einigen von Euch mit NA´s umzugehen ist mir in letzter Zeit zu aggressiv und zu unsachlich. Ihr wollt Toleranz, also übt auch Toleranz (auch wenn es nervt immer wieder das Selbe erklären zu müssen) oder sagt das Forum ist NUR für Autisten, dann ist alles klar.
Es heißt hier Fettnapf freie Zone, gilt das nur für Unsere Fettnäpfchen oder auch für die Fettnäpfchen der NA´s ??
In Moment sind hier einige dabei die sich allzu gerne auf das Fehlverhalten von NA gegenüber Autisten stürzen. Sich aber gleichzeitig beschweren das die NA´s das selbe tun.

Sorry aber das ist für mich verkehrte Welt.
Autistic Pride ist ja ganz schön, aber man kann es auch übertreiben.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
24.02.08, 05:06:35
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