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Thema: Festhaltetherapie und ihre Folgen - Videos (nichts für sensible Gemüter) (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=1142)


Geschrieben von: Silvana am: 15.07.07, 09:05:09
Ich habe hier mal ein Thema aus dem Aspergia Forum eröffnet.

Ich finde das dieses Thema so brisant ist, das es in möglichst vielen Aspie Foren und Seiten Verbreitung finden sollte.

Ohne zu fragen gehe ich davon aus, das dieses im Sinne der darin interviewten Person ist. Zumal dieses Interview auf YouTube zu sehen ist.
Festhaltetherapie und ihre Folgen - Videos

Und hier: Initative gegen Festhalte Therapie


Und hier Videos zur ausgeführten Festhalte Therapie

WARNUNG: DIESE VIDEOS SIND NICHT FÜR SENSIBLE GEMÜTER ODER FÜR KINDER UNTER 16 JAHREN GEEIGNET, SIE KÖNNTE TRAUMATISIERENDE WIRKUNG HABEN
(das ist meine Meinung)

Attachment Therapy: Got it???

Beschreibung:

A longer example of an 'attachment therapy' session. This is being used all over the US and paid for by taxpayers money.

Attachment Therapy: 100$ per hour
Beschreibung:

Incredibly this girl is being treated for problems resulting from sexual abuse

Mich haben beide Videos zu tiefst Schockiert und das erste habe ich nur zur Hälfte ertrage.

Ich finde es skandalös das so was noch zu den "Moderen" Behandlungsmethoden gehören soll.


Geschrieben von: Ginger am: 15.07.07, 10:46:29
Zitat:
Ohne zu fragen gehe ich davon aus, das dieses im Sinne der darin interviewten Person ist. Zumal dieses Interview auf YouTube zu sehen ist.


Ja, das ist in meinem Sinne, natürlich ist es das.

Ich kann oft nicht glauben, dass es "Therapien" wie diese wirklich gibt und wirklich eine so starke Verbreitung haben, wie sie nunmal haben, obwohl ich es m eigenen Leib erfahren musste. Vielleicht gerade deshalb, ich weiß es nicht...

Das ganze ist echt furchtbar und da hilft nur Aufklärungsarbeit, so denke ich, da sich ja bis Heute und trotz aller Kritik nicht dazu genötigt sieht was dagegen zu unternehmen. Das ist die Realität.
Manchmal denke ich, dass die Menschenrechte nicht für alle da sind. Zumindest scheint es oft so, anders kann ich es mir nicht erklären.
Nur weil man Autist ist oder auf sonstige Weise anders ist, gibt es den Menschen doch kein Anrecht solche "Therapien" mit einen durchzuführen, die die eigene Person bricht.


Geschrieben von: 55555 am: 15.07.07, 20:08:00
Hallo Ginger!


Geschrieben von: green am: 16.07.07, 23:36:22
auch hallo, ginger!

lg, green aus stuttgart


Geschrieben von: Ginger am: 17.07.07, 01:45:31
Hi ihr! :)


Geschrieben von: drvaust am: 18.07.07, 05:21:48
Ich kannte schon Festhalte-'Therapie', die ist schlimm genug.
Aber was ist diese 'Attachment Therapy'? Das sieht mir nach Psychofolter / Gehirnwäsche / Aversions-'Therapie' aus.

Zitat von Ginger:
Manchmal denke ich, dass die Menschenrechte nicht für alle da sind. Zumindest scheint es oft so, anders kann ich es mir nicht erklären.
Die Verfassungs- und Menschenrechte gelten, verfassungswiedrich, praktisch nur eingeschränkt für Kinder (manchmal auch bei erwachsenen Behinderten).
Ein Kind, das vor den sichtbaren Mißhandlungen seiner Eltern flieht, wird von der Polizei erstmal zurück zu den Eltern gebracht.
Ich hatte erlebt, daß ein 13-jähriges Kind, gegen seinen Willen, zu einer Mandeloperation gezwungen wurde, fixiert und narkotisiert.
Das Selbstbestimmungs- und Datenschutzrecht gilt kaum für Kinder.


Geschrieben von: arlette am: 18.07.07, 21:54:04
ich schau mir nicht mal die videos an. mir macht der gedanke schon zu sehr angst, dass ich jemals von jemandem so festgehalten würde.


Geschrieben von: Ryn am: 18.07.07, 22:55:24
Hi,
ist festhalten für jeden Autisten sowas wie Folter?
MfG Ryn


Geschrieben von: drvaust am: 18.07.07, 23:41:37
Zitat von Ryn:
ist festhalten für jeden Autisten sowas wie Folter?
Für mich ist fest Halten, festes Berühren, grundsätzlich sehr unangenehm. Aber bei vertrauten Personen in einer entsprechenden Situation mit Fluchtmöglichkeit nicht so schlimm, selten sogar angenehm. Bei einem festen Händedruck empfinde ich inzwischen normalerweise nichts.
Festhalten im Sinne von Fixieren, keine Fluchtmöglichkeit, löst bei mir panische Angst aus.
Bei der Festhalte-'Therapie' kommt noch die extreme körperliche Nähe dazu, die für mich sehr unangenehm und beängstigend ist.


Geschrieben von: Mutter am: 19.07.07, 07:48:54
Jegliches Festhalten, Umarmen o.ä. sollte selbstbestimmt sein, d.h. ich muss mich, wenn ich den Wunsch habe, auch jederzeit und sofort wieder lösen können-
So ist es auch bei meinem Sohn, es ist durchaus so, dass wir kuscheln, aber das bestimmt jeder für sich selber. Alles andere wäre / ist Folter-


Geschrieben von: Ginger am: 19.07.07, 14:59:25
Zitat von Ryn:
ist festhalten für jeden Autisten sowas wie Folter?


Für viele Autisten sind Berührungen auf die sie nicht eingestellt sind oder Berührungen im Allgemeinen tatsächlich sehr unangenehm bzw können unangenehm sein, aber drum geht es hier garnicht. Bei der Festhaltetherapie geht es darum, dass man über Stunden hinweg in engster Umklammerung gehalten wird, ohne die Möglicheit zu besitzen sich auch nur im geringsten zu wehren.
Der Unterschied zwischen Halten und der Festhltetherpie kann in bestimmten situationen der gleiche sein wie zB Vergewaltigung und Geschlechtsverkehr. Nur weil jemand Geschlechtsverkehr mag, heißt dass noch lange nicht, das er/sie auch vergewaltigt werden möchte, weil das möchte niemand.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 19.07.07, 17:39:47
Zitat von Ryn:
ist festhalten für jeden Autisten sowas wie Folter?


Im Sinne von "gefesselt"? Es bedeutet für uns Kontrollverlust. Versuche es bei mir, und mit etwas Glück wirst du überleben.