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Thema: Kaspar, ein Roboter als Therapeut (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=1089)


Geschrieben von: wolfskind am: 06.05.11, 16:01:57
der kopf hat merkwürdige proportionen und die lippen überlagern das ganze gesicht.


Geschrieben von: [modmod] am: 07.05.11, 02:41:16
Ich habe die ähnlichen Themen zusammengeführt.
Die alten Themen habe ich bestehen lassen, so daß sie als Sprungziele für alte Link's noch existieren.


Geschrieben von: godiva am: 12.09.11, 12:39:51
...dann hole ich dieses thema doch mal wieder nach oben, anstatt einen ganz neuen thread aufzumachen, ich hoffe, das ist im sinne aller.

ich beschäftige mich gerade mit der wirksamkeit von robotern für autistische kinder. eigentlich sollen diese maschinchen ja helfen, die komplexe menschliche alltagswelt endlich mal etwas eindeutiger und einfacher für kinder/Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] zu machen. der Kaspar und auch das komische "keepon"- Küken, und andere Roboter sicher auch, werden ja anhand von kameras von einem versteckten menschen geführt. ist das nicht irgendwie schizophren?! da will man es den kindern mal ein bißchen einfacher machen und dann liefert man sie einer situation wie in diesen verhör-zellen im gefängnis mit verspiegelten beobachtungsfenstern aus? komplizierter gehts ja kaum!

irgendwo habe ich aber gerade gelesen, daß die kinder dann leichter auf den menschen zugehen, wenn sie erfahren, daß er die ganze zeit den roboter gelenkt hat. ich weiß nicht... das macht doch die ganze situation nur noch komplizierter! und dann brüsten sie sich noch mit ihrem interessanten "dreieck" zwischen therapeuten, roboter und patienten. ich denke, die welt ist schon kompliziert genug. muß man da noch extra verwirrung stiften? vielleicht denke ja aber auch nur ich so...

mein problem ist eigentlich: autismus wird doch oft als eine entwicklungsstörung im sozialen ("social developmental disorder") bezeichnet. das wort "sozial" bezeichnet eigentlich zwischenmenschliche beziehungen. ist es also wirklich angebracht, menschen, die ohnehin die komplexen sozialen gefüge kaum durchschauen, mit so plumpen zerrbildern von sozialem verhalten in form von menschen- oder auch tierähnlichen robotern "therapieren" zu wollen?

ich würde mich wirklich sehr über stellungnahmen freuen. ich selbst bin nämlich noch völlig im unklaren...

mal sehen, ob der link funktioniert, hier mal ein paar filmchen zu diesem roboter-küken: http://beatbots.net/category/videos/


Geschrieben von: lächeln am: 13.09.11, 18:54:21
Meine Theorie ist, dass es etwas mit "Direktheit" oder
"Indirektheit" zu tun hat. Die meisten Menschen sind sehr
direkt. Wenn man z.B. einen sehr schüchternen Menschen ganz
direkt anspricht, erreicht man genau das Gegenteil, weil
dieser sich dann sehr unwohl fühlt. Ich nehme an, dass diese
menschliche Indirektheit des Roboters das eigentlich
Erfolgreiche daran ist.

Die Angst vor der Direktheit taucht erst einmal gar nicht
auf, weil ja dieser (hässliche) freuen Roboter kommuniziert.
Dann setzt ein Lernprozess ein und nach und nach kann der
Mensch wahrgenommen werden etc. So etwas ähnliches passiert
auch in dem Buch "Ein Freund namens Henry", die Mutter hat
dann auch mit einer Puppe kommuniziert (ich glaube, es war
in diesem Buch).

Es hat etwas mit einer anderen Wahrnehmung zu tun.


Geschrieben von: drvaust am: 14.09.11, 01:16:46
Vielleicht ist die einfachere Puppe leichter zu erfassen. Oder die Puppe ist weniger beängstigend als ein Mensch.
Ich kenne es, daß Menschen, z.B. Ärzte, über Puppen mit Kindern sprechen. Das Kind spricht dann mit der Puppe, obwohl es den Menschen sprechen hört.
Vor ca. zwei Wochen las ich, daß hier alle Rettungswagen und Krankenwagen mit neuen Teddies ausgestattet werden. Traumatisierte Kinder sprechen manchmal nicht mehr mit Fremden, aber dem Teddy erzählen sie, wo es weh tut.


Geschrieben von: 55555 am: 14.09.11, 10:53:55
Solche Puppen können viele Vorteile haben, z.B. grapschen sie einen nicht plötzlich an. Besser wäre wohl noch, wenn NA lernen würden sich zu benehmen ohne eine Puppenprothese zu benutzen.


Geschrieben von: godiva am: 14.09.11, 21:41:28
darf ich das zu gegebener zeit mal offiziell zitieren, 55555? das meine ich nämlich auch!
schön sind zwar auch Eure erläuterungen aus autistischer sicht, warum das so erstaunlich zu funktionieren scheint, aber daß es (eventuell) funktioniert, muß ja noch lange nicht implizieren, es auch zu machen! eigentlich wäre es, zwischenmenschlich gesehen, doch sicher viel interessanter, solche erkenntnisse, WARUM und auf welchem wege diese puppen-kommunikation funktioniert, zur weiteren verbesserung der menschlichen kommunikation zu nutzen und nicht die kinder mit solchen artefakten abzuspeisen. (ich reg mich schon wieder auf... ;))


Geschrieben von: 55555 am: 14.09.11, 22:12:58
Das war zwar nur eine Zwischenbemerkung, aber zitier ruhig. Zum Thema gibt es soweit ich mich entsinne einige alte Threads, in denen dazu auch noch mehr geschrieben wurde.


Geschrieben von: godiva am: 14.09.11, 22:44:35
also nach robotern hatte ich schon gesucht und dazu sind ja in diesem thread hier drei verschiedene bereits zusammengelegt worden. aber ich kann mich ja bei anderen themen auch noch umgucken, wenn ich mal was brauche. aber da ich ja Deine zitier-erlaubnis speziell für den satz eben hab, paßt das fürs erste schonmal, danke.


Geschrieben von: 55555 am: 15.09.11, 08:57:32
Kann sein, daß ich mich vage an den Zustand vor der Zusammenlegung erinnerte.


Geschrieben von: 55555 am: 10.10.15, 23:51:58
Zitat:
Um 20 Uhr endet Bazianas Vorlesung. Die Dozentin sitzt noch hinter ihrem Pult und beantwortet die Fragen der Studenten. Wenn ihr Lebenspartner an der Spitze der Athener Regierung keinen Weg aus der Krise findet, werden viele ihrer Studenten das Land verlassen. "Griechenland finanziert die Ausbildung der jungen Leute, und andere Länder ernten die Früchte", sagt Uni-Rektor Tourlidakis.

Eine Ausnahme ist der Doktorand Petros Perlantidis, 26 Jahre. Im Juni bekam er einen Forschungspreis der EU für einen Roboter, der autistischen Kindern im Alltag hilft. Er hätte an fast jede Universität in den USA oder Europa wechseln können. Doch er blieb.

Quelle