Aldaris~Adun
(Autistenbereich)
|
geändert von: Aldaris~Adun - 21.05.07, 15:45:56
Das kann ich wohl bestätigen, als "Meister des Verstellens" will ich mich jetzt nicht bezeichnen, denn meisterhaft war ich leider nie, sicher aber als "Meister des Versuchs sich zu verstellen" lol.
Ich habe schon als Kind "gelernt", das ich so wie ich wirklich bin "nicht in Ordnung bin", und mir mit den Jugendjahren eine immer stärkere Maske aufgesetzt, vor allem auch um nicht wieder verletzt, enttäuscht, abgestoßen zu werden.
Ich bin noch dabei, das alles aufzuarbeiten, es geht LANGSAM voran, sehr langsam.
Genau dieses nicht so akzeptiert werden wie ich bin und daraus entsprechend das Leben eines anderen zu leben, um akzeptiert zu werden, hat mich, kann ich wohl sagen, wirklich kaputt gemacht, psychisch wie körperlich-psychosomatisch, in vielfacher Hinsicht.
Das ist ja letztlich auch kein Wunder...
Ganz langsam und zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben "wage" ich so zu sein, wie ich tatsächlich bin, rel. vollständig, wage ich das zu sagen, was ich wirklich sagen wollen würde anstatt gar nichts zu sagen, versuche ich nicht all das irgendwie mitzumachen, was "man halt so machen muss", nur um "normal" zu sein, obwohl es mich unheimlich belastet und nicht richtig funktioniert.
Es geht mir innerlich momentan gut. Besser als zu jedem anderen Zeitpunkt meines Lebens, an den ich mich in den Zusammenhang erinnere.
Erfolglos bin ich in der Tat, das werde ich wohl auch bleiben. In mir schlummerte schon immer eine Menge Potential, das nie die Chance hatte, sich zu entfalten. Ich denke, das wird so bleiben. Ich bin nicht der richtige Typ Mensch um diese Talente jemals wirklich einsetzen zu können, ich bin "unsichtbar", immer schon.
Naja, gebracht hat mir mein totalitärer Versuch der Anpassung von Kindesbeinen an, das nie jemand (Eltern oder Lehrer) auf die Idee kam, mit mir könnte so tiefgreifend etwas nicht stimmen das mal ein Arztbesuch angesagt gewesen wäre... So bin ich letztlich und endlich auch noch selbst schuld... Wenn ein Kind an etwas, das es weder ändern noch überblicken kann, schuld sein kann.
Ist das Selbstmidleid? Nein, es ist eine einfache Erkenntnis... Man kann sich nach einem Vierteljahrhundert nicht von einem Tag zum anderen völlig umkehren, es ist ein langer, schwieriger Weg.
|