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Autor Nachricht
TJost
(Neuling)

geändert von: TJost - 25.07.11, 11:53:47

Hallo liebe Forumsuser,

mein Name ist Tina und ich studiere Psychologie an der Universität in Wien.

Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit mit dem Thema „Berufliche Integration von Personen mit Asperger-Syndrom – Psychologische Probleme und Voraussetzungen“.

Im Zuge der Diplomarbeit habe ich zusammen mit meiner Diplomarbeitsbetreuerin einen Fragebogen zu diesem Thema entwickelt, der sich auf Deutschland bezieht.

Mithilfe des Fragebogens soll die berufliche Situation von Personen mit Asperger-Syndrom und damit einhergehende Probleme erhoben werden.

Die Umfrage richtet sich an Personen mit Asperger-Syndrom, die midestens 18 Jahre alt sind.

Die Beantwortung des Fragebogens nimmt ca. eine ¾ Stunde in Anspruch und sollte möglichst vollständig erfolgen.

Zusätzlich versichere ich Euch, dass die Daten selbstverständlich anonym behandelt werden und ausschließlich dem persönlichen und wissenschaftlichen Gebrauch dienen.

Ich würde mich sehr über jede Mithilfe und Unterstützung freuen, da das Thema bisher noch relativ wenig Aufmerksamkeit erfahren hat.

Hier gehts direkt zum Fragebogen (einfach kopieren und in die Adressleiste einfügen) :

https://www.soscisurvey.de/asper2011/

Vielen lieben Dank im Voraus!

Grüße, Tina

P.S.: bei Fragen könnt Ihr mir gerne eine Email an a0647222@unet.univie.ac.at schicken!
20.07.11, 15:48:14
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Der wissenschaftlich sauberere Ansatz wäre wohl als Thema die Bekämpfung der Diskriminierung von Autisten im Berufsleben zu setzen. Durch den bisherigen Ansatz ist soweit ich sehe schon eine falsche Antwort vorprogrammiert.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.07.11, 16:10:07
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Gibt es denn genaue Kriterien, die Asperger-Autismus von "anderem Autismus" abgrenzen?

Oder ist das eher eine Eingrenzung, wie sie in der Praxis z.B. im Schulbetrieb oft anzutreffen ist: "Wir sagen, unser Kind sei Asperger von der leichten Form, das macht Nichtautisten weniger Angst?" Auf eine solche Überlebensstrategie von Eltern von Autisten, eine Chance zur Bildung ihrer Kinder zu erhalten, eine wissenschaftliche Erhebung aufzubauen würde die Gefahr bergen, ein Potemkinsches Dorf weiter auszubauen?

Mir scheint die Überschrift bereits eine Fortführung einer fragwürdigen Herangehensweise an Autismus zu sein. Warum kann nicht generell über die Integration von Autisten in den Arbeitsmarkt diplomiert (Diplom = Auszeichnung, außerordentliche Leistung) werden?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
20.07.11, 18:36:11
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Der Punkt ist eher, daß eine massive Diskriminierung von Autisten auch im Berufsleben stattfindet und sich dann irgendwelche Leute als große Integrierer feiern, die etwas weniger diskriminieren. Das ist so als ob man Schwarze mal gnädig als Kloputzer beschäftigt statt sie aus rassistischen Motiven einfach nie einzustellen und sich dafür als superhuman als Integrierer aufspielt und dafür vielleicht auch noch Fördergelder vom Staat kassiert.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.07.11, 21:17:14
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

geändert von: PvdL - 21.07.11, 16:15:17

Mit der Personalpolitik sieht es doch hier inzwischen auch schon so aus, wie in den USA (Stichwort "hire and fire" = "anheuern und feuern"), nur daß man in den USA viel bessere Chancen hat aus der Arbeitslosigkeit auch wieder heraus zu kommen, weil dort heuern und feuern für den Arbeitgeber gleichermaßen problemlos durchzuführen ist; bei uns ist die Situation indessen so, daß man schwer Arbeit findet, sie indes leicht wieder los ist.

@55555: Der Vergleich ist gut. Die Erfahrung zeigt, daß solche Hinwendungen zu Benachteiligten nie selbstlos sind, sondern immer eine (mehr oder minder geschickt) verdeckte Form der Ausbeutung.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
21.07.11, 16:11:51
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TJost
(Neuling)

Hallo zusammen,
tut mir leid, dass ich euch jetzt erst antworte. Ich war die letzten Tage unterwegs und hatte leider keinen Internetzugang.
Zu euren Beiträgen:
Ja, das Thema ist leider teilweise noch sehr schwammig und wird in der Fachliteratur noch diskutiert. Das liegt mit unter daran, dass das Asperger-Syndrom erst Anfang der 90er Jahre in die international gebräuchlichen Diagnosekriterien aufgenommen wurde.
Deshalb besteht auch noch dringender Forschungsbedarf.
Das beginnt schon bei den Diagnoskriterien des Asperger-Syndroms. Fest steht aber, dass es sich in vielen Kriterien vom frühkindlichen Autismus unterscheidet.
Unter anderem liegt der Fokus meiner Arbeit deshalb auf dem Asperger-Syndrom und nicht auf den Autismus-Spektrum-Störungen allgemein.
Weniger Einigkeit besteht allerdings in der Frage, ob der "High-Functioning-Autismus" vom Asperger-Syndrom abzugrenzen ist. Es gibt einige Studien die hinsichtlich bestimmter Kriterien dafür oder dagegen sprechen. Bisher gibt es in der Fachliteratur dazu noch keine eindeutigen Ergebnisse.

Ziel der Umfrage ist es, herauszufinden, wie die berufliche Situationen von Personen mit Asperger-Syndrom in Deutschland aussieht.

Aufgrund der Fachliteratur muss ich 55555 recht geben, denn es gibt sehr viele Personen, die vom Asperger-Syndrom betroffen sind, beispielweise erfolgreich ein Studium absolviert haben, aber leider nur Arbeit finden, die weit unter ihren Fähigkeiten liegt.
Dieses Problem liegt natürlich auch daran, dass beispielweise Fachintegrationsdienste viel zu wenig über das Asperger-Syndrom wissen und somit die entsprechende Hilfe nicht leisten können. Genauso wie bei den Arbeitgebern selbst.
Ich werde mich in meiner Diplomarbeit aber auch diesem Thema widmen.

Mit der Umfrage soll ja auch herausgefunden werden, wo genau die Probleme im beruflichen Kontext liegen, damit diese in Zukunft besser gefördert werden können.
Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mit dem Asperger-Syndrom ja nicht nur Probleme verbunden sind, sondern auch sehr viele Eigenschaften vorhanden sind, von denen sich Nicht-Autisten "eine Scheibe abschneiden" können.

Ich hoffe ich konnte eure Fragen beantworten!?
Ich danke euch auf jeden Fall sehr für eure Rückmeldungen, da mir das für meine Arbeit sehr viel weiterhilft und es mich persönlich auch interessiert, was ihr darüber denkt!

Grüße, Tina

25.07.11, 12:57:21
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 25.07.11, 13:48:28

Wenn es dir wirklich darum geht besser zu informieren, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du noch etwas mehr hier liest, beziehungsweise auf der ESH-Site auf der manches konzentrierter dargestellt wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.07.11, 13:47:39
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