Zitat:
Bei uns heißt es immer Autisten brauchen Klarheit in der Sprache, im Umgang und im Handeln. Dies soll aber nicht heißen sie von der Normalität (was das auch immer ist?;) abschotten. So normal wie möglich und doch sehr Klar heißt es bei uns immer.
Ich denke, dass dieses Leitbild auslegungssache ist. Ich würde es ganz anders interpretieren.
"normal" meint in so einem zusammenhang in der regel das noramlitätsprinzip, was die ermöglichung eines in unserer gesellschaft durchschnittlichen lebens beinhaltet. durchschnittliches leben kann auch meinen: selbstbestimmt.
klarheit kann direktheit meinen; sagen, was man meint, je nach kognitiver verfassung des einzelnen in angepasster wortwahl und entspr. satzbau, ggf. mit hilfsmitteln oder einfachster körpersprache.
klarheit kann meinen, den dienstplan um himmels willen einzuhalten. wenn es heute heißt, übermorgen kommt xy, und es kommt z, kann das verständlicherweise eine katastrophe sein.
klarheit kann meinen, nötige tagesabläufe klar strukturiert zu gestalten und diese struktur auch einzuhalten, es sei denn, sie wird vom einzelnen selbst und freiwillig unterbrochen. (beinhaltet, dass, wenn bsp obst zur verfügung steht, es immer zur verfügung steht; dass immer trinken in selber/sehr ähnlicher form am möglichst gleichen platz steht etc.)
Zitat:
was sind das für gewisse regeln?
Gewisse regeln sind in wohneinrichtungen zwangsläufig dinge wie körperpflege, regelmäßiges waschen der kleidung, unvermeidbare reinigung der zimmer (auch wenn dabei etwas unabsichtlich durcheinandergebracht wird)und ein achten auf die gesundheit des einzelnen im individuell angepassten, möglichen rahmen.
jedoch kann es auch nötig sein, dass jemand das angebot einer "fremden" struktur benötigt, da er kognitiv nicht in der lage ist, selbst eine geeignete zu gestalten (wobei hier das wort "angebot" besonders beachtet werden sollte).
zum thema zwänge habe ich mal gelesen, dass der unterschied zwischen zwängen und stereotypien bzw. ritualisierten handlungen darin besteht, dass ein zwang ausgeübt werden muss, das nichtausüben eines zwanges großes missbefinden auslöst und ein mehr oder weniger hoher leidensdruck besteht; stereotypien u. ritualisierte handlungen hingegen beruhigen und geben sicherheit, hierbei besteht kein leidensdruck.
ich find, dass triffts ganz schön :)