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Autor Nachricht
Wursthans
(stillgelegt)

Was ist "mögen"?
_OO_
31/05/2006 18:15

Ich erlebe seit etwas über einer Woche ein inneres Begriffschaos in mir und davon will ich mich nun vielleicht mal auch hier im Forum losschreiben.

"Mögen" das sagt sich so leicht, aber was ist das eigentlich? Mag ich jemanden, weil an ihm Parameter zu mir passen? Andererseits ist zu große Gleichheit für das Mögen nicht einmal unbedingt förderlich. Macht das Mögen also eine günstige Kombination von Ähnlichkeit und Unterschiedlichkeit aus? Wie wird eine dieser Kombinationen "symphatisch" und wie "unsymphatisch"? Ist Symphatie und Mögen gleich, ähnlich oder etwas völlig Unterschiedliches?

Was ist ein "Gleichklang der Seele"? Liegt er im Wesen von Personen begründet oder in einem aktiven, nicht zwangsläufigen Bezug von zwei Menschen mit bestimmten Wesen zueinander?

Welche Rolle spielen gemeinsame Interessen? Sind sie wichtig fürs Mögen? Sind sie unbedeutend für das Empfinden von Symphatie? Kann man nicht auch Menschen sehr symphatisch finden die geradezu konträre Postitionen zu der eigenen vertreten?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 17:25:37
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Wursthans
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
_OO_
31/05/2006 18:23

Um es nochmal etwas polarisierend auf die Spitze zu treiben:

In welchem Maß können Autisten überhaupt Nichtautisten (mir ist klar, daß diese Gruppe sehr heterogen ist) mögen? Ist das gar unmöglich?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 17:25:58
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

RE: Was ist "mögen"?
uppsdaneben
31/05/2006 20:00

Mögen ist eine subjektive Angelegenheit und kann nicht objektiviert werden. Zudem hängt es von vielen Parametern ab, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen können und die selbst den Wissenschaftlern nur in Teilen bekannt sind.
13.06.06, 18:58:02
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
Sheila**
31/05/2006 20:13

Ich würde behaupten, dass mögen zumindest allein mit "Interessen teilen" nichts zu tun hat denn das kann man mit jeden x-beliebigen Menschen tun. Beispielsweise teilen Vereinsmitglieder Interessen aber mögen sie sich deshalb? Nun, ich selbst weiß nicht genau was das Wort "mögen" bedeutet und von "Liebe" weiß ich auch nicht viel oder besser gesagt gar nichts. "Jemanden Gefühle entgegen bringen" definiert wahrscheinlich die Zuneigung. Aber basiert eher auf neurochemischen Prozessen und ist mehr ein instinktives Verhalten, nur so eine Überlegung. "Jemanden mögen" setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, vllt ist es ja so eine Mischung aus Zuneigung, Gemeinsamkeiten und Interessen?

Ich fürchte da herrscht bei mir auch Klärungsbedarf aber sollte man das überhaupt so vereinheitlichen? Vllt ist es ein völlig individuelles Gefühl von dem jeder sich nach belieben leiten läßt? *überleg*

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 18:58:19
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Lisa M.
(Standard)

RE: Was ist "mögen"?
Lisa_M.
31/05/2006 20:40

Ich hab auch Fragen zu dem Thema, aber eher aus intellektuellen Gründen. Warum soll man die eine Person mögen und die andere nicht? Warum ist es so selbstverständlich, durch die Gegend zu laufen und ständig alles einzuteilen, ob es einem gefällt oder nicht? Ist das bezogen auf Menschen überhaupt eine angemessene Reaktion?

Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
13.06.06, 18:58:50
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
Sheila**
31/05/2006 20:58

Das weiß ich nicht ob man das so einteilen sollte/kann/muss (schon mal gar nicht) aber ich differenziere da irgendwie schon. Es gibt Personen denen ich mehr zugetan bin als anderen ob das was mit mögen zu tun hat kann ich nicht beantworten.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 18:59:04
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Wursthans
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
_OO_
31/05/2006 21:12

Hier überlege ich ja auch was es auslöst, daß ich manche Gegenstände einer Klasse mag und andere nicht. Warum mag ich den einen Stein und nehme ihn mit nach Hause aber nicht jeden Stein? Jeden Stein könnte ich auch gar nicht mitnehmen! Ist es bei Menschen auch so? Wäre es ethisch besser jeden Stein gleich zu mögen? Ist man mit einer solchen Haltung überhaupt noch kebensfähig? Gehört es nicht zum Leben dazu Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen? Warum gehe ich in das eine Reastaurant und nicht in ein anderes? Sollte ich nicht alle gleich mögen?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 18:59:24
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
Sheila**
31/05/2006 22:17

ja, stimmt. Mögen scheint da ein sehr abstrakter Begriff zu sein.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 18:59:45
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Wursthans
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
_OO_
01/06/2006 08:32

Ich glaube eine Faktor von mögen ist bei mir daß ich jemanden verstehe, daß er für mich klar ist und nicht verworren wirkt. Was für mich verworren oder unklar ist kann ich nicht fassen und was ich nicht fassen kann, das kann ich schwerer mögen. Mögen hat somit offenbar bei mir etwas mit fassen können zu tun.

In ein Restaurant werde ich gehen, wenn mir das Essen dort im Speziellen aus Erfahrung gut schmeckt oder wenn ich die Spezialisierung des Restaurants an sich gerade attraktiv finde. Steine hebe ich auf, wenn mich etwas an ihnen interessiert, wenn ihr Erscheinungsbild für mich etwas reizvolles aufweist.

Restaurants bin ich nicht treu. Meine Vorlieben ändern sich oft schnell. Allerdings gehe ich auch sehr selten auf diese Weise essen und das zumeist wenn ich nicht an meinem angestammten Wohnort bin. Aber die Frage wo ich einkaufe ist nicht ein Thema der Treue zu einem Laden, sondern des Bedürfnisses nach Produkten. Manchmal gefällt mir Abwechslung und ich kaufe einen Artikel in verschiedenen Läden, weil er unterschiedlich schmeckt.

Ist mögen also eine Sache der Treue? Ist man dem treu den man mag? Wie dauerhaft ist mögen? Es gibt Dinge, die ich schon immer mag. Das Meer beispielsweise oder einen See. Warum mag ich dieses dauerhaft aber anderes nicht? Ich neige dazu selbst Müll zu mögen, wenn ich lange mit ihm lebe. Warum mag ich dann nicht immer dasselbe essen? Vielleicht liegt das irgendwie am Stoffwechsel. Wenn ich auch selten Hunger habe, so habe ich doch immer wieder Appetit. Oft sind es Dinge die als weniger gesund gelten.

Ist Trieb Anlass zur Untreue? Ist sexueller Trieb etwas das Untreue bedingt so wie jemand nicht immer dasselbe essen mag? Widersprechen sich Trieb und stabiles Mögen?

[Edit: 2 Tippfehler]


Geändert von _OO_ am 5.Jun.2006 20:36

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 19:00:12
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DrChaoZ
(Autistenbereich)

RE: Was ist "mögen"?
DrChaoZ
05/06/2006 18:04

ich würde sagen:
mögen ist es wenn man ein gespräch oder die anwesenheit einer bestimmten person nicht als zumutung oder als langeweile versteht sondern wenn man währenddessen das ein positives gefühl und/oder ruhe empfindet also das gegenteil von stress. abgrenzen von liebe würde ich ‘mögen‘ wie folgt: die abwesenheit der bestimmten person erzeugt keine negative stimmungslage und die positiven empfindungen sind nicht überschwänglich.
13.06.06, 19:00:35
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Wursthans
(stillgelegt)

RE: Was ist "mögen"?
_OO_
05/06/2006 20:38

Für mich ist Liebe eine bewußte Entscheidung. Eine entspannende Grundlage davon ist mögen. Somit sehe ich hier nicht nur einen quantitativen Unterschied.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
13.06.06, 19:00:51
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