Autisten wird immer mal unterstellt in besonderem Maße zu Schwarz-weiß-Denken, zu extremen Ansichten zu neigen.
Du sprichst hier zwei verschiedene Dinge an. Schwarz-weiß-Denken kommt nach meiner Einschätzung bei den Autisten hier im Forum schon öfter mal vor. Es wird häufig sehr scharf zwischen A und NA abgegrenzt. Dem kann ich meistens nicht zustimmen.
Daß ich mich trotzdem mit Euch so gut verstehe, liegt daran, daß Ihr Euch über dieselben Leute aufregen könnt wie ich. Bevor ich mich näher mit Autismus beschäftigt habe, habe ich diese Sorte Mitbürger, die sich durch extrem unreflektiertes, egoistisches, usw. Verhalten hervortun, immer als "oberflächliche Menschen" bezeichnet. Von den Eigenschaften stimmt das aber nahezu 100%ig mit der hier häufig beschriebenen NA-Definition überein. Vielleicht handelt es sich um eine besonders extreme Ausprägung des NA-Syndroms? Wie wir alle wissen, ist der Übergang zwischen A und NA fließend und der überwiegende Teil der Menschen fällt uns gar nicht auf, weder positiv noch negativ.
Punkt 2: Extreme Ansichten. Mag sein, daß das von Zwangsangepaßten so betrachtet wird. Ich würde eher sagen: Eigenständige oder abweichende Ansichten. Extrem klingt nicht nur negativ, sondern trifft meiner Meinung nach auch sprachlich nicht den Punkt. Bei weitem nicht jeder, der eine Minderheitenmeinung vertritt, ist ein Extremist.
Es kommt mir so vor, als ob Autisten, vor allem bei Themen, die sie interessieren, besser informiert sind und sich eher eine eigene Meinung bilden, die manchmal nicht massenkompatibel, aber in der Regel begründbar und logisch ist. Sie sind wohl weniger vom Gruppenzwang betroffen und machen sich weniger Gedanken, was "die Leute" denken, wenn sie diese oder jene Ansicht vertreten.