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Löwenmama
(Autistenbereich)

Seit einigen Tagen mag mein Kleiner nicht mehr so gern in den Kiga. Seine Begleiterin erzählte mir, dass er von Kindern aus den anderen Gruppen ausgegrenzt wird, weil "der so komisch" ist. Ich weiss nicht so genau, wie man Kindern "Autismus" vermitteln kann,so dass es für sie verständlich wird. Ein Flugblatt in diese Richtung (evtl. auch für Grundschüler) wäre für mich derzeit sehr hilfreich.

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
01.03.11, 11:04:44
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haggard
(Autistenbereich)

ausgrenzen ist ja eher ein vorläufer von mobbing. wäre für mich eher die frage, was die erwachsenen dort im kindergarten machen/vermitteln? wissen sie von der diagnose?

auch später in der grundschule. die erwachsenen müssen allgemein - nicht nur wegen autisten - dafür sorgen, dass sie maßnahmen gegen mobbing und dessen entstehung besitzen und umsetzen. dazu besteht bereits literatur.

habe nun irgendwo gelesen, dass mal wieder der gemobbte gehen soll, weil es sonst für die mobber (emotional) schwierig wäre, wenn der gemobbte wieder die klasse besuchen würde...

ob menschen aufgrund des wissens warum jemand ist wie er ist, gedanklich umschalten können, ist noch einmal etwas anderes. vielleicht finden sie durch mehr informationen noch mehr gründe, wenn sie bereits eine person "ausgeguckt" haben, die sie ärgern etc.?

werde trotzdem weiter überlegen wie ein thema, das bereits erwachsene nicht zu erfassen scheinen, kindern erklärt werden könnte. allgemein würde ich dazu tendieren, einfache, bestehende kinderbücher bezüglich verschiedenartigkeit von lebewesen zu nehmen und daran individuell erklären, was mit x ist bzw. das fazit dieser bücher auf die gruppe übertragen (appell).
14.03.11, 11:37:09
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Leah
(Autistenbereich)

Zitat von azrael:
habe nun irgendwo gelesen, dass mal wieder der gemobbte gehen soll, weil es sonst für die mobber (emotional) schwierig wäre, wenn der gemobbte wieder die klasse besuchen würde...


Mein Sohn musste bisher als "Gemobbter" den Kindergarten und die Realschule verlassen (schließlich war es ja seine Schuld, dass er sich nicht in die Gruppe integrieren konnte... - Aussage der Betreuerinnen), immerhin wurde im Kiga der "Mobber" ebenso ausgeschlossen, in der Schule allerdings nicht.
14.03.11, 12:36:53
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mockingbird
(Ascendent Medusa)

Vermutlich ist es auch das Bild, welches die Eltern ihren Kindern unbewußt vermitteln.
Ich habe bisher meistens die Erfahrung gemacht, daß Kinder ihre Umgebung wertfreier
wahrnehmen als Erwachsene, solange sie nicht entsprechend geprägt werden ...

Vermitteln kann man sowas vermutlich am Besten mit Märchen und Geschichten - dazu
sind sie ja da: Realitäten zu beschreiben, die man durch Erklärungen allein nicht beschreiben
kann. Das häßliche Entlein, der Froschkönig, ... etc. gehen ja schon in die Richtung des unerkannt-
besonderen. Und wenn man die Märchen nicht nur erzählt, sondern sie von den
Kindern inszenieren oder sonstwie umsetzen läßt ... keine Ahnung, nur so ´ne Vermutung.

Wie schätzt Du denn die Betreuerinnen ein in eurem Kiga?
14.03.11, 16:40:04
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

@ Löwenmama
Ist es nicht Aufgabe der Begleiterin, dafür zu sorgen, dass dein Kleiner nicht ausgegrenzt wird?
Grundsätzlich denke ich, kleine Kinder sind sehr sozial. Wenn sie ein Kind ausgrenzen, übernehmen sie oft das Verhalten von Bezugspersonen. Wenn also die Erzieherin ein Kind oft bestraft, bekommen die anderen Kinder den Eindruck "Der ist böse!" Wenn die Kinder dann noch intolerante Eltern haben, beginnt die Ausgrenzerei. Will sagen: Die Aufklärung der Kinder sollte eher nicht durch einen Flyer erfolgen, sondern sollte durch die Erzieherinnen in der täglichen Arbeit erledigt werden. Evtl. könnte man die Eltern aufklären. Ich persönlich fand es allerdings unpassend, meinen Sohn im Elternabend auf die Tagesordnung zu setzen.
14.03.11, 16:47:34
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Hans
(Autistenbereich)

Es war auch bei mir so, die Kindergartentante oder der Lehrer
steuern,
wer gemobbt wird!

Die anderen Kinder machen da mit, weil sie sich beim "Führer" gut stellen wollen.

Es wird eigentlich Zeit, daß derartige faschistoide Erziehungsmethoden aufhören, die Norm zu sein!

Aber wie treibt man den Faschismus aus, wenn er denen doch gar nicht bewußt ist?
15.03.11, 13:10:09
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mockingbird
(Ascendent Medusa)

Ich denke, genau so, wie der Umgang mit Autisten sein sollte: indem man JedeN
dort abholt, wo er/sie grade ist und als Individuum wahrnimmt...
15.03.11, 13:30:17
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

Zitat von Hans:

Die anderen Kinder machen da mit, weil sie sich beim "Führer" gut stellen wollen.

So würde ich das nicht sehen. Die Kleinen versuchen nicht, sich mit dem Führer gut zu stellen. Kleine Kinder haben noch kein festes Wertesystem. Sie übernehmen recht kritiklos das, was sie vorgelebt bekommen und denken noch nicht darüber nach, was sie damit womöglich anrichten. Dabei differenzieren sie nur zwischen gut und böse. Ein Kind, das von den Erwachsenen oft geschimpft wird, muss demzufolge ein böses Kind sein. Mit bösen Kindern soll man nicht spielen, hat die Mama gesagt. Erst in der Schule fangen die Kinder langsam an, sich eigene Urteile zu bilden und nicht mehr in allem auf die Mama zu hören. (Was dann für die Mama wieder schmerzlich sein kann.)
15.03.11, 16:52:28
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Also irgendwie hab ich mich wohl ganz falsch ausgedrückt. Es geht echt um einzelne Kinder, die nicht in seiner Gruppe und auch schon etwas älter sind. Die Erzieherinnen sind sehr engagiert und zeigen grosses Interesse. Z.B. war die komplette Belegschaft auf einem Info-Abend vom ATZ o. mein Sohn hat jetzt einen Talker bekommen und alle möchten gerne dabei sein, wenn das Gerät und der Umgang damit vorgestellt wird. Ängste und Zweifel gab es bei einigen Erzieherinnen zu Anfang, allerdings hat jetzt auch diejenige, die dachte ein "Sonder"-Kiga sei evtl. besser gesagt, wie toll er sich entwickelt und dass sie ihre Freude an ihm haben. Ich habe dem Kiga auch schon Bücher und Info-Blätter gebracht, es wurde wohl auch mit den Kindern darüber geredet, aber sowas wie oben beschrieben kommt halt doch immer wieder mal vor. Und da wollte ich eben einfach mal ein Info-Blatt, wie man den Kindern kindgerecht "beibringen" oder erklären kann, was Autismus eben bedeutet. Z.B. hat mein Sohn sehr lange (auch jetzt noch manchmal) alles mit dem Mund und der Zunge erkundet. Den Kindern wurde dann erklärt, dass er eben mit der Zunge fühlt, wie eine Schlange. Die Kinder fanden die Erklärung gut, haben es teilweise selbst ausprobiert und erzählt, wie sich was mit der Zunge anders anfühlt.

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
16.03.11, 12:17:15
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haggard
(Autistenbereich)

was du zuletzt genannt hast - so etwas könnten die erzieher in projekttage verpacken. ich denke, so "behalten" das die kinder besser. müsste halt immer wieder gemacht werden, weil kinder wohl schnell "vergessen" im alltag, wo sie ständig etwas neues lernen, was für sie persönlich wichtiger ist.
16.03.11, 14:29:51
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