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Autor Nachricht
Antika
(Autistenbereich)

Ich habe mich mal auf die Suche gemacht, um herauszufinden was ein Streit überhaupt ist. So wie ich das jetzt verstehe, ist ein Streit doch eigentlich erst mal nichts anderes als eine Meinungsverschiedenheit zweier oder mehrerer Personen in Bezug auf bestimmte Fragen und Themen. (Uneins sein, nicht beistimmen) Er ist also der Gegenteil des Konsens. (Übereinstimmen)

Im Alltagsgebrauch wird hier jedoch noch unterschieden zwischen "Zank" und "Streit". Es gibt ja auch den Wettstreit und den Rechtsstreit. Der Zank ist jedoch eher abwertend behaftet, da es sich hier um einen Streit handelt, der die Eintracht stört. Man spricht dann von Zwietracht.

Also ein Mensch der auf Zank aus ist, möchte die Eintracht/den Frieden stören, weil er streitlustig ist? Ihm geht es anscheinend nicht darum dem anderen seine Meinung zu einer Sache oder einem Thema zu sagen (dazu muss man nicht herum schreien, es knallen lassen), sondern es scheint ihm Freude zu bereiten die Eintracht zu stören. "Eintracht ist friedlicher, brüderlicher Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe," habe ich gelesen. Und diese Eintracht zu stören, scheint mit lautem Geschrei und Knallerei wohl erst so richtig "Freude" zu machen?

Ich gehe auf jeden Fall zänkischen Menschen aus dem Weg, einem Streitgespräch jedoch nicht immer. Denn ich bin nicht immer mit jemandem gleicher Meinung. Aber zänkisch bin ich auch nicht. Zu "streiten", nur um die Eintracht zu stören, liegt mir nicht.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
29.12.10, 11:32:45
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was als Streit verstanden wird hängt wohl sehr vom Millieu ab. Was den einen ein "Streitgespräch" ist, ist den anderen ein "Gespräch".

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.12.10, 11:57:40
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Mama
(stillgelegt)

Für mich ist Streit und Meinungsverschiedenheit nicht dasselbe.
Eine Meinungsverschiedenheit ist Teil der Individualität jedes Menschen. Hätten alle die gleiche Meinung.....die Farbe dieser Welt wäre verschwunden.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
29.12.10, 19:14:00
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Hans: Mein Vater hatte vor langer Zeit eine Herzschwäche und begann sich von uns zu verabschieden, um zu sterben.
Ich raste zur Telefonzelle, rief eine Arztpraxis an und bat mit gesetzten Worten um einen raschen Arztbesuch, weil es meinem Vater schlecht ginge.
Es kam niemand.
Bei einem weiteren Anruf schrie ich ins Telefon, ob man ihn sterben lassen wolle.
Daraufhin kam der Arzt angerast und beschimpfte mich heftig, warum ich so beherrscht am Telefon gewesen sei, so dass er die Situation des Kranken nicht beurteilen konnte.
Seither weiß ich, dass es opportun sein kann, sich auf übliche Denk- und Verhaltensmuster einzulassen.
Ein Opportunist bin ich deshalb nicht geworden;)

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
29.12.10, 19:14:05
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Mama
(stillgelegt)

Vielleicht wäre der Arzt auch sofort gekommen, hättest Du ihm mitgeteilt das Du befürchtest Dein Vater liege im sterben?
Ich kann nicht wütend ins Telefon schreien. Muss ich mich nun vor einer ähnlichen Situation fürchten?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
29.12.10, 19:18:37
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zoccoly
(Autistenbereich)

Ich glaube es liegt wirklich am Tonfall und nicht am Inhalt. Ich habe selbst von morgens bis abends auf den Notarzt gewartet, um später dann mit Blaulicht ins Krankenhaus zu fahren, hatte telefonisch meine Vermutung geäußert, die sich später dann auch bestätigte.

Ein Streitgespräch sehe ich nicht negativ belastet. Es dient der Meinungsfindung. Ob man es nun Meinungsverschiedenheit, Diskussion oder Gespräch nennt, scheint individuell verschieden zu sein, die Gesprächsform scheint entscheidend.
Die Abgrenzung zum Zank, wie von Antika dargestellt, trifft nach meinem Empfinden die Sache ganz gut.
Dabei überlege ich schon länger, ob solch ein Verhalten aus Minderwertigkeitskomplexen resultiert.

stillgelegt
29.12.10, 19:36:05
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haggard
(Autistenbereich)

letzteres halte ich für möglich.
29.12.10, 20:37:26
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Antika
(Autistenbereich)

@Fundevogel

Auch mein Vater hatte einen Herzanfall. Meine Mutter war diejenige die als erste zur Telefonzelle ging und darum bat mit dem Arzt verbunden zu werden. (Wir hatten kein eigenes Telefon) Jedoch wurde sie am Telefon von der Sprechstundenhilfe abgewimmelt, der Arzt hätte noch Patienten in seiner Praxis und sie könne meine Mutter jetzt nicht mit dem Arzt verbinden. Meine Mutter versuchte ihr den Ernst der Lage klar zu machen und war sehr aufgeregt. (Hätte sie jetzt auch besser ins Telefon schreien sollen, damit die Sprechstundenhilfe die Situation besser erkannt hätte?)

Dann bin ich zur Telefonzelle gegangen und habe der Sprechstundenhilfe die Situation ruhig und gefasst erklärt. Jedoch wollte sie auch mich nicht mit dem Arzt verbinden, obwohl ich darauf bestand. Ins Telefon habe ich dennoch nicht geschrien. Ich sagte ihr nur: Sollte mein Vater auf Grund Ihrer Verweigerung, mich mit dem Arzt zu verbinden, an diesem Abend oder in der kommenden Nacht sterben, werden Sie dafür die volle Verantwortung übernehmen. Sind sie dazu wirklich bereit? Dann habe ich aufgelegt und bin gegangen. 10 Minuten später war der Arzt dann da und hat sofort einen Krankenwagen bestellt. Im Krankenhaus wurde dann ein Herzinfarkt (Hinterwand) festgestellt. Es geht auch ohne Schreien.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
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"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
29.12.10, 20:42:30
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haggard
(Autistenbereich)

warum wird bei so etwas nicht die 112 gewählt?
verstehe ich immer nicht.
30.12.10, 00:01:27
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

geändert von: Fundevogel - 30.12.10, 00:32:43

Zitat von zoccoly:
Dabei überlege ich schon länger, ob solch ein Verhalten aus Minderwertigkeitskomplexen resultiert.

Ich nehme es eher als Übellaunigkeit, Trotz, Lust an der Provokation, Theaterdonner wahr, aus einem erforderlichen Ausloten der Gefühlsebene entstehend und nicht selten in einer zärtlichen Versöhnung endend.

Mama: Kannst du "eindringlich" sprechen? Das hilft auch sehr.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
30.12.10, 00:29:13
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NA66Love
(Nur rote Bereiche)

Es kommt vor, das ich starke Gefuehlsausbrueche habe, beispielsweise Wolkenbruch, 3 Nachbarsautos fahren an mir vorbei und grinsen dämlich, ich klitschnass zu Hause angekommen, bei den Reiterkoppeln, fast zu Hause ueberkam mich die Wut, die liess ich an meinem Regenschirm aus, ich zerstörte einen teuren Kunstregenschirm von Monet, der keinen Wolkenbruch halten konnte. Ich war 2 Tage danach krank, erkältet. Den Regenschirm liess ich vor meiner Tuer noch ein paar Tage zum Gedenken, dann landete dieser in den Muell

Im Bus hab ich oft innerliche Gefuehlsausbrueche, aber ich kann sie versteckt halten, keiner bemerkt, was in mir abgeht Mein Freund kommt an meine Gefuehle nicht ran, bei aller Liebe, aber meine meisten Gefuehle halte ich vor ihm geheim und er liebt Gefuehle, wie ich seine Gefuehle liebe, ist er aber sparsam damit, machts auch nichts, er findet immer wieder neue Ideen, das man selbst bei seinen sparsam Gefuehlsideen nie erfriert.
17.10.15, 08:56:16
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hjqsra
(Standard)

Zitat:
was hat ein mensch von so etwas...


Spannungsentladung oder Nervenkitzel bei verbaler Kommunikationspräferenz? Manche wollen sich so vor gefühlten Implosionen / vor gefühltem Selbstverlust schützen?

Z. B.:

Personengruppe a)
Gleichgesinnte untereinander (gemeinsame Gewohnheit / Vertrautheit - sich so miteinander hoch-lebendig fühlen, gleich ob spaßiger oder bitterer. Hauptsache diese vertraute Reibung wird ausgetauscht oder miteinander in die Höhe getrieben)

Personengruppe b)
Einseitig gesinnte (fühlen sich trotz Einseitigkeit (noch) ausreichend lebendig, aber finden keine (längerfristige) Resonanz, - häufige Beziehungswechsel, Illusionen oder passende Symbiose-Partner halten dieser Gruppe die Blende aufrecht oder bringen sie nur kurzfristig ins Wanken. Die Personengruppe kann später auch erst so geworden sein, z. B. von einem Extrem ins andere)

Personengruppe c)
Zwiegespaltene (fühlen sich hin- und hergerissen und verunischern dadurch die jenigen, die sie mit an Board nehmen, - häufige On-Offs oder passende Symbiose-Partner)



Zitat:

in der verwandtschaft gibt es menschen, die sehr enttäuscht sind, wenn jemand auf so etwas wohl nicht "einsteigt". das führt zu ausrufe wie "mit dir kann man gar nicht streiten!"


Meine Schwiegermutter wiederholt ständig, dass ihr lauthalser Streit lieber sei, als keine verbale Kommunikation. Aber sie zieht immer dann den Schwanz ein, wenn ihr die Argumente ausgehen und man dabei auf Antwort pocht. Dann macht sie schon Mal wortkarg die Biege. Schuld muss immer der andere sein. Schriftlich ignoriert sie einen dann auch erst Mal. Bis sie so tut als ob nichts gewesen wäre um noch mal neu anzusetzen. Wenn sie sich sicher fühlt, provoziert sie ständig jeden außer den aktuellen Idealisierten, der ständig wechselt und macht aus jeder Mücke einen Elefanten, - wartet regelrecht darauf, dass man etwas sagt oder macht, dass sie zerlegen kann. Z. B. ihren Mann schreit sie jeden Tag mind. 10 Min. am Stück an, wobei der nicht ein Mal zu Wort kommt, und falls doch ist es so wie so egal, was er sagt. Sie hat auch nicht Halt gemacht, als dieser an Krebs erkrankt war. Da beschwerte sie sich noch darüber, dass er anhänglich sei durch Fragen, wann sie wieder nach Hause käme und dass er sich dafür keinen Therapeuten suche. Sie findet in jeder Suppe ein Haar und grinst sogar, wenn sie im ruhigen Ton nörgelt.

Ein anderer Bekannter fühlt sich auch andauernd provoziert und fährt ratz fatz aus der Haut, - läuft einem dann auch schreiend hinterher mit "Lass uns Reden". Wenn man dann erfolgreich fliehen konnte, wird man von dem Bekannten mit Anrufen und SMS terrorisiert, dass er reden möchte, um die Sache angeblich in Frieden zu klären. Das sähe so aus, dass man ja und Amen sagt und ansonsten die Klappe hält, genau wie bei meiner Schwiegermutter. Bei beiden geht es am Telefon scheinheilig friedlich vor, bis man wieder vor der Türe steht. Er macht auch dann die Biege, wenn die Argumente ausgehen, - jedoch schreit davor noch mal so richtig doll.

Dann kenne ich noch jemanden, der meint, nicht zu streiten, wenn er Gegenstände schmeißt und herumbrüllt. Und, dass man Zorn-tonige Aussagen, wie dass er einen am liebsten erschießen würde oder man unnötig sei nicht persönlich nehmen soll, weil sie nicht so gemeint waren.

Sehr oft wenn man bei denen 3en gut gelaunt ist, werden sie schlecht gelaunt oder gut gelaunt, wenn man schlecht gelaunt ist. Nimmt man sie an, lehnen sie einen ab und umgekehrt. Entschuldigt man sich bei ihnen, machen sie erst Mal so richtig ein Fass auf. Liegt man am Boden, bemitleiden sie sich selbst oder reden anderweitig drum herum und wirken ausgeglichen.

Dabei meide ich diese Personen. Aber sie wollen mich nicht in Ruhe lassen.

Ich weiß nicht ob du eher solche Leute mit denen aus deiner Beschreibung meintest oder eher eine Personengruppe a. Sich regelmäßig aus gegenseitig ernstem Interesse anschreiende Leute sind mir nicht bekannt. Man hört von anderen hier und da so Geschichten, wo zwei sich wohl öfter in die Haare kriegen und danach aber immer wieder vertragen. So gegenseitige Hass-Lieben.
Ich kenne nur Leute, die gegenseitiges Necken spaßig betreiben, so dass sie dabei lachen müssen.

Zitat:
verstand früher in der ausbildungsklasse eine person nicht, die lächelnd verkündete, dass es gleich "ordentlich knallt - es muss knallen". aus meiner sicht wurde grundlos eine andere person angegriffen und solange verbal traktiert, bis sie ebenfalls "ausbrach".


Solche Leute waren mir auch immer total suspekt. Nach ein paar Jahren ordnete ich das als Minderwertigkeitskomplexe ein. Manche von diesen waren später auch kleinlaut geworden, - eine ließ sich zudem die Brüste vergrößern und einer die Augenlider straffen. Manche hingehen schienen immer noch so zu sein von Foto-Blicken her. Die sind wohl bislang wenig auf die Nase gefallen. Sie hatten noch den selben Ausdruck im Gesicht.

26.10.19, 23:08:10
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