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ich bin völlig entsetzt, daß ich wirr u. schwierig schreibe, weil ich das noch nie vernommen habe u. dann zieh ich mich lieber zurück, als euch in schwierigkeiten zu bringen.
Wie an3010 es bereits schrieb, habe ich manchmal Schwierigkeiten dein Geschriebenes zu verstehen. Ich kann mit dem "tralala" und anderen Ausrufen nichts anfangen, und weiß nicht wie ich das verstehen sollte. Ebenso irritiert mich diese großgeschriebene "SO", weil es für mich Agressivität in erster Hinsicht bedeutet. Ebenso verwendest du manchmal mir unbekannte Redewendungen und ebenso Metaphern, die meinen Kopf mit themenfremden Bildern überfluten können. Das alles hat aber nichts mit deiner Person zu tun, und sollte nicht persönlich genommen werden, oder gar als Angriff verstanden werden. Ich muss mit deiner Person erstmal zurecht kommen, und dann wird es für mich leichter, wenn ich dich schon besser einschätzen kann. Es ist ähnlich dazu, wenn andere nur klein schreiben und die Satzzeichen nicht oder nur vage setzen. Ich komme damit zurecht, aber es ist halt dann anstrengender für mich oftmals das zu lesen oder etwas sofort zu verstehen. Es ist nunmal das Problem, das ich habe, und nicht das des anderen. Also nicht persönlich nehmen und nicht deswegen zurückziehen.
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Das klingt, als hättest Du Vorahnungen.
Von Vorahnungen halte ich nicht sonderlich viel. Für mich sind solche angeblichen Vorahnungen entweder Zufall oder eine logische Konsequenz (also 1 und 1 zusammenzählen), wobei dabei Menschenkenntnis sicherlich eine große Rolle spielen wird. Ein Lehrer sagte einmal, wenn die Schüler jede Stunde vermuten, dass man eine Stegreifaufgabe schreibt, und sie damit irgendwann daher logischerweise mal richtig liegen, dann glauben die Schüler, sie hätten das vorausgeahnt, was aber faktisch gesehen keine Vorahnung darstellt. Ich versuche bei sowas nur Wahrscheinlichkeiten zu ermitteln, indem ich einfach gewisse mir bekannte Faktoren analysiere und dann Mutmaßungen anstelle.
Ebenso denke ich nicht, dass man Krankheit oder Angst direkt riechen kann, sofern die Krankheit oder Angst selbst keinen typischen und eindeutigen Geruch verursacht. Ich denke hier kann man dann im Endefekt auch nur wieder Vermutungen stellen, welche man aufgrund gewisser Faktoren machen kann. Wenn zB ein redseeliger Mensch auf einmal sehr schweigsam ist, kann dies bedeuten, dass er Angst hat oder krank ist.
Zur HSP: Die Menschen, die diese Veranlagung zur HSP haben, sind i.d.R. sehr sensible bzgl der Sinneseindrücke. (Sensible darf man aber nicht mit "schwach sein" verwechseln, was scheinbar einige Menschen tun. Manche sagen z.B. XY sei sensible, ein "Weichei", und meinen damit eben, XY sei ein Schwächling) Diese können die äußeren Reize nicht oder nur kaum filtern und sind daher von Reizüberflutungen häufig gequält. Ebenso sind diese Menschen i.d.R. sehr sensible, was die eigenen und fremden Gefühle anbelangt. HSP-Betroffene haben eine ausgeprägte Fähigkeit zur Empathie, und können fast immer erkennen, wie es einem anderen Menschen geht. Auch wenn diese hier beschriebenen Vorahnungen schon eher in den Bereich einer Schizotypie oder Schizophrenie gehen, denke ich, kann dies bei HSP durchaus ebenso so der Fall sein; eben wegen dieser ausgeprägten Fähigkeit zur Empathie und durch das ausgeprägte Misstrauen von Adele, kann sich daraus wohl ein Zweifel ergeben, ob zB nach dem Verlassen einer Person, die zuletzt von der Person erhaltene Information noch stimmt oder nicht. Es ist im Grunde dann eine Art Selbstmisstrauen.
Und andere Vorahnungen, wie das Erkennen, dass dem eigenen Mann gekündigt wurde, obwohl es keine Hinweise darauf gab, können wohl auch durch diese Empathie bedingt sein, jedoch auch von eigenen (beständigen) Ängsten oder Befürchtungen beeinflusst sein, so wie es bei dem oben genannten Beispiel mit den Schülern der Fall ist.
Soweit ich weiß, ist HSP angeboren, bzw wird vererbt; in wie fern kindliche Erlebnisse dies beeinflussen können, weiß ich jedoch nicht.
Der deutlichste Unterschied zu Autismus besteht jedoch in der ausgeprägten Fähigkeit zur Empathie. Ich kann mir vorstellen, dass ein sehr schüchterner HSP durchaus mit einem Autisten verwechselt werden könnte.
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ich bin mißtrauisch geworden durch das, was ich so erlebt habe
Negative Erfahrungen können misstraurischer machen, als man normalerweise ist. Das erkenne ich an mir sehr gut. Ich bin längst nicht mehr so extrem offen, wie ich es früher einmal war aufgrund schlechter Erfahrungen dadurch. Dir und wohl vielen anderen wird es wohl nicht anders dabei ergangen sein? Du scheinst ja auch eine sehr offene und ehrliche Person zu sein, und dies kann einem immer wieder zum Nachteil werden, so dass man zB ausgenutzt, hintergangen, und belogen wird, und man dies erst zu spät erkennt, um dagegen noch rechtzeitig vorgehen zu können.
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eine freundin hat mir mal ein bild von ihrem schwiegervater hingelegt u. dann hab ich ihr ganz viel erzählen können, daß er so überhaupt nicht gut mit seinem sohn umgegangen ist und mir sind da in dem fall soviele infos zugeflossen und meine freundin hat nur bestätigt u. mich gefragt, woher ich denn das alles wisse? ich hab keine ahnung.
Das ist seltsam. Hast du bevor du das Bild von dem Schwiegervater erhalten hast, keine Information über ihn erhalten können? Es kann natürlich auf Zufall basieren, dass er einen Sohn hat und mit dem nicht gut umgegangen ist, wenn man betrachtet, dass der Erziehungstil vor meiner Generation noch wesentlich menschenverachtender und brutaler (zB Schläge, Prügel, dikatorische Befehle, etc) war.
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, wie sie vorher noch einmal gaaaaanz klar im kopf sind, sogar nochmal hunger haben u. sich was leckeres wünschen u. umfeld deutet dies oftmals so, daß es nun doch wieder aufwärts geht.....
Ich kenne es von meiner Oma her, welche an Demenz erkrankt ist, dass sie manchmal Phasen hat, in denen sie sich noch an kürzlich (Stunden, manchmal über einen Tag hinweg) Vorhergehendes erinnern kann. Diese Phasen sind zwar selten - meist weißt sie nicht mal das vor wenigen Minuten mehr - aber ich empfinde es so, dass sie zumindest manchmal kurze Aufschwünge hat, in welchen sie die Krankheit kurzzeitig überwindet. Letztendlich wird es leider nichts daran ändern, dass sie an Demenz leidet, und ebenso werden solche guten Phasen Ausnahmen bleiben und wohl seltener werden.
Dass sie jedoch bald sterben müsste, erkenne (und rieche und schmecke) ich nicht an ihrem Verhalten, obwohl sie aufgrund von Lungenkrebs schon gestorben wäre, wenn sie keine Chemotherapie/Bestrahlung erhalten hätte. Das einzige was auffällig ist, dass sie sich lieber zurück zieht und nicht gerne in der Gesellschaft ist, was jedoch auch daran liegen kann, dass sie wohl mit den Themen der andere nichts (mehr) anfangen kann, wie es bei mir auch häufig der Fall ist. Ob das ein Zeichen ist, dass sie bald sterben würde, weiß ich nicht; ich denke aber nicht.
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die beschwingtheit kommt woanders her
Woher soll diese kommen?
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und sie reden mit den "leuten von drüben" u. sind mitunter schon nicht mehr HIER.
Das hat wohl eher mit dem Glauben (Religion) zu tun; dass man eben glaubt, seine verstorbenen Freunde, Bekannte, den Ehemann, etc im Himmel wieder zu sehen. Ähnliche Aussagen hörte ich von meiner Oma schon ein paar mal in den letzten 2. Jahren.
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leider findest du oft, daß der sterbende den angehörigen trösten muß statt umgekehrt. das find ich immer sehr schade. der angehörige bekommt anscheinend gar nicht mit, daß er seinen sterbenden alleine läßt, ihn nötigt, der sterbende sich nicht fallen lassen kann usw. der ist meist sehr-sehr einsam u. hat vom angehörigen nix zu erwarten.
Dem kann ich zustimmen. Man sagte mir, man solle vor dem Alter (den älteren Menschen) Respekt haben, und so denke ich auch, dass ein sterbender alter Mensch den Respekt erhalten sollte, dass jener verdient und ohne Nötigung durch die Angehörigen sterben kann/darf.