drvaust
(stillgelegt)

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Für mich ist jede bewußte Falschaussage eine Lüge, auch wenn sie gut gemeint ist.
Es gibt Lügen, die positiv sind. Z.B. "Ich weiß nicht, was du zum Geburtstag bekommst.", dabei rechnet der Frager aber mit einer Lüge. Oder wenn man jemand, um ihn zu beruhigen, nicht alle Probleme nennt.
Aber grundsätzlich zerstört Lügen das Vertrauen. Für mich als Kind war es schlimm, als ich erfuhr, daß mich meine Eltern betreffs Weihnachtsmann belogen hatten. Ich hatte schon vorher gemerkt, daß mit dem Weihnachtsmann etwas nicht stimmt, der Weihnachtsmann sah jedesmal anders aus, dann sah ich sogar mehrere verschiedene Weihnachtsmänner gleichzeitig, es gibt doch nur einen Weihnachtsmann. Ich hatte intensiv nach Erklärungen gesucht, z.B. Hilfsweihnachtsmänner, bis ich akzeptierte, daß mich meine Eltern belogen hatten. Danach bemerkte ich weitere Lügen meiner Eltern. Worauf sollte ich mich als unwissendes Kind verlassen, wie sollte ich lernen, wenn ich nichteinmal den Aussagen meiner Eltern vertrauen kann?
Wenn gelogen wird, kann man den Aussagen nicht vertrauen, muß die Aussagen selber überprüfen.
Von Komplimenten, die einfach nur freundlich gemeint sind, halte ich nichts. Die sind mir lästig, stören mich, drängen mir eine Kommunikation auf. Dann wundern sich die Leute, wenn ich wütend reagiere.
Das mit dem Smalltalk-"Wie gehts?" finde ich lästig, wenn ich dann jemand ernsthaft frage, wie es ihm geht, kommt nur "gut", statt einer Antwort auf meine Frage.
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