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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Im letzten Jahrzehnt wurde es schonmal in einem Beitrag eher am Rande erwähnt, ich möchte es gerne nochmal aufgreifen.
Zitat:
„Man kann nicht nicht kommunizieren!“
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat. Watzlawick versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation. Da Verhalten kein Gegenteil hat, man sich also nicht nicht verhalten kann, ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren. Dieses Axiom ist auch bekannt als Metakommunikatives Axiom. Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst.

Quelle
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Kann es Kommunikation genannt werden, wenn lediglich die Erwartung von Kommunikation bei NA vorhanden ist, Zeichen jedoch grob fehlgedeutet werden?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.01.10, 15:59:22
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Gast
(Gastzugang)

Ich meine Ja. Genauso wie es Kommunikation genannt werden kann, wenn ein A eine Erwartung an einen NA hat und nicht verstanden wird.

Es wird keine Verständigung im Sinne eines verstandesmäßigen Verstehens hergestellt aber dokumentiert, dass in Kontakt getreten worden wäre, wenn man eine gemeinsame Sprache hätte oder die Sprache des anderen verstünde. Wenn die großen überwältigenden Emotionen, die mit Nichtverstehen einhergehen, besser kontrolliert werden könnten, würde man sich vielleicht auf ein Lexikon einigen und leichter kommunizieren können.

Forthebeautyoftheearth
03.01.10, 19:16:08
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Kommunikation setzt also nicht Verständigung voraus?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.01.10, 19:42:44
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Gast
(Gastzugang)

Kommunikation im Sinne von etwas teilen kann auch sein, das Leid des Nichtverstehens miteinander zu teilen.
Verständigung im Sinne von "Davorstehen" kann auch ein Stillstand vor einer Erfüllung bedeuten.

Forthebeautyoftheearth
03.01.10, 20:03:04
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haggard
(Autistenbereich)

wie kann dabei etwas geteilt werden?
03.01.10, 22:13:37
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Gast
(Gastzugang)

Ich meine kein Teilen im Sinne einer vollzogenen Handlung.

Beispiel: Als mein Mann starb, war ich von niemandem tröstbar. Erstaunlicherweise erzählten mir in dieser Zeit "wildfremde" Leute (wenn sie davon hörten) von ihren persönlichen Schicksalsschlägen und ihrer Untröstlichkeit. Wir redeten aneinander vorbei und hatten miteinander nichts gemein als einen unstillbaren Schmerz und das Wissen, dass es jemanden gab, der auch verzweifelt war.

Forthebeautyoftheearth


03.01.10, 23:24:14
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Kommunikation setzt also nicht Verständigung voraus?
Interessante Frage.
Ist es Kommunikation, wenn beide Seiten etwas ausdrücken, aber den Anderen nicht verstehen?
Ist es Kommunikation, wenn jemand den Anderen nicht verstehen will oder kann?
Ist es Kommunikation, wenn die eine Seite nichts ausdrückt, aber die andere Seite den Ausdruck deutet?

Es kommt vor, daß ich jemand nicht wahrnehme und somit nichts ausdrücke, dieser aber etwas von mir versteht (bzw. deutet).
Ist das Kommunikation?
Eigentlich bedeutet doch die Vorsilbe 'ko-', daß etwas zusammen gemacht wird. Der Wortteil 'kommun' bedeutet doch Gemeinschaft.
Wenn einer nichts ausdrückt, nichts mitteilt, aber der andere etwas deutet und ausdrückt, ist das doch keine Kommunikation.
03.01.10, 23:45:47
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Egokrates
(Standard)

Zitat von Gast:

Beispiel: Als mein Mann starb, war ich von niemandem tröstbar. Erstaunlicherweise erzählten mir in dieser Zeit "wildfremde" Leute (wenn sie davon hörten) von ihren persönlichen Schicksalsschlägen und ihrer Untröstlichkeit. Wir redeten aneinander vorbei und hatten miteinander nichts gemein als einen unstillbaren Schmerz und das Wissen, dass es jemanden gab, der auch verzweifelt war.

Das nennt sich "Mitleid" wobei die Gemeinsamkeit keine Bedingung ist. Mitleid tröstet nicht, senkt das Leiden nicht, es erhöht schon das Leiden, so das der Mitleidende plötzlich auch leidet, wie du schon richtig erkanntest.
04.01.10, 01:43:46
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Es ist immer Kommunikation - ob man es versteht oder nicht.

Man sollte unterteilen zwischen produktiver und unproduktiver Kommunikation.


Auch ein Selbstgespräch ist Kommunikation - obwohl Sender und Empfänger die gleiche Person ist.
04.01.10, 11:32:15
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Mama
(stillgelegt)

Richtig, drvaust, das ist keine Kommunikation. Sondern eher Spekulation des Anderen.

(Entschuldigung, das Zitieren verstehe ich noch nicht.)

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
04.01.10, 11:38:47
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Gast
(Gastzugang)

Egokrates: Mitleid ist doch auch Mit-leiden, der Versuch teil zu haben, ein In-sich-in-einen-anderen-hinein-versetzen-wollen, ein Zuwenden. So kam es mir aber nicht vor. Es ging nicht um mich und mir ging es nicht um die anderen. Das Leid kam nicht plötlich bei den anderen hoch. Es war latent da und fand nur einen sensiblen Raum, in dem es aus der Stille ins Ausgesprochene transformierte, ähnlich wie man in ein Tal ruft, um sein eigenes Echo zu hören.
Nach meinem Dafürhalten waren wir in dieser extremen Situation ohne Interesse am anderen, sondern standen zufällig im gleichen Tal.

Forthebeautyoftheearth
04.01.10, 15:07:32
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haggard
(Autistenbereich)

@starke Dame:
kennst du den film independence day? das ist für mich ein sinnbild von produktiver und unproduktiver kommunikation. wobei man sich fragen muss, was jeweils (un)produktiv ist.
04.01.10, 21:41:18
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