Sobald ich mich bewusst aufs gehen konzentriere, passieren mir noch mehr Fehler. Sie fallen mir als Fehler auf. Ich versuche es noch besser zu machen und muss scheitern
Ich kann nicht bewußt gehen, weil mein Bewußtsein seit Jahrzehnten nicht mehr weiß, wie man geht. Für das Gehen ist mein Unterbewußtsein zuständig, das kennt die komplizierten Vorgänge des Balancierens, des Ausgleichs von Unebenheiten, des Schwungausgleichs usw., das ist darin sehr gut. Bewußt gebe ich nur die Strecke vor, die ich gehen will.
Ähnlich ist es z.B. mit der Geheimzahl am Geldautomaten, die kenne ich nicht mehr, aber meine Hand kann die eintippen.
Die Hand bewegt sich, bevor wir beginnen zu denken! ...
Die Hand bewegt sich, weil sie vom Gehirn entsprechend gesteuert wird. Diese Arbeit des Gehirns ist für mich auch Denken.
Es ist nachgewiesen, daß vor der Bewegung der Hand entsprechende Bereiche im Gehirn aktiv werden. Außer bei Reflexen, die werden vom Rückenmark gesteuert (geht schneller).
Es ist aber auch nachgewiesen, daß diese Bereiche im Gehirn aktiv werden, bevor das Bewußtsein die Entscheidung wahrnimmt. Die Entscheidung ist also getroffen, bevor sie bewußt wird. Entweder entscheidet das Unterbewußtsein und das Bewußtsein stimmt nur zu, oder das Bewußtsein entscheidet, braucht aber lange, um seine Entscheidung zu begreifen.
Das ist wie bei einer automatischen Fertigungsstraße.
Das Bewußtsein ist der Anlagenfahrer, der in der Steuerzentrale die Anlage steuert und überwacht.
Das Unterbewußtsein sind die Steuerrechner, die die Anlage automatisch steuern.
Ohne den Anlagenfahrer würde die Anlage evtl. sinnlos produzieren, bis das Material verbraucht oder die Anlage kaputt ist.
Ohne die Steuerrechner könnte auch eine große Mannschaft von Anlagenfahrern die Anlage nicht richtig steuern.
Wenn eine übliche Störung auftritt, reagieren die Steuerrechner und beheben die Störung möglichst selber, bevor der Anlagenfahrer die Störung bemerkt und reagiert hat. Erst bei einer außergewöhnlichen Störung muß der Anlagenfahrer entsprechend eingreifen.