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Autor Nachricht
haggard
(Autistenbereich)

ich war mit einem öffentlichen verkehrsmittel unterwegs. es war sehr voll. berufsverkehr. drängelnde menschen, die bereits morgens keine zeit zu haben scheinen. plötzlich erleidet eine person einen schlaganfall. die fahrzeugführende person orderte einen krankenwagen und pausierte die fahrt.

die anwesenden menschen hatten beobachtet/sahen was geschehen war. als für sie deutlich wurde, dass die fahrt nicht sofort fortgesetzt würde, beschwerten sich die menschen zunehmend darüber. schließlich hätten sie termine einzuhalten/ihre anschlussverbindungen zu erwischen. wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte die betroffene person nach draußen geschafft werden können (kalt/regen; innen beheizt), damit der fahrplan eingehalten werden könnte.

der nächste große verkehrsknotenpunkt befand sich nur eine station weiter. all die drängelnden menschen, die aufgrund der ungewöhnlichen situation zu nörgeln begannen, hätten zu fuß keine zeitprobleme gehabt. alternativ hätten sie auch ein anderes verkehrsmittel benutzen können.
22.11.08, 00:43:56
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Toni
(Autistenbereich)

geändert von: Toni - 22.11.08, 02:03:18

Ja so ist das mit den Menschen einerseits ein Herdentier und auf der anderen seite ein Egoist nur ´´ich´´ da ist die Umgebung egal Hauptsache sie kommen schnell an ihr Ziel. Wenn es um die Ziele dieser menschen geht ist ihnen jedes mittel recht. Hauptsache es geht schnell und ist für sie am bequemsten. Wenn du die Menschen mal beobachtest wird dir auffallen das das was du erlebt hast normal ist und ist so im Leben der NA's und da muß man mutig sein und einen schritt nach vorn machen. Dazu gehört Überwindung aber es wirkt Wunder.
22.11.08, 01:40:47
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Und dann nennen sie Autisten sozial inkompetent und bei Störung ihrer Routinen entscheidungsgehemmt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.11.08, 10:16:44
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stringbound
(Autistenbereich)

Jeder Mensch hat autistische Züge.

Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine Autisten.

Die Frage ist, wo eine "Gesellschaft" willkürlich die Grenze zwischen autistischen Zügen und Autismus festlegt, wieviel autistisches und welches autistische Verhalten von der "Gesellschaft" akzeptiert wird.
22.11.08, 10:44:36
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Der Punkt ist wohl eher, daß dieses in der Gesellschaft autistisch genanntes Verhalten mit Autismus nichts zu tun hat.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.11.08, 11:51:29
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stringbound
(Autistenbereich)

geändert von: stringbound - 22.11.08, 12:53:25

Ich habe nicht behauptet, dass von der Gesellschaft als autistisches empfundenes Verhalten etwas mit Autismus zu tun hat.
22.11.08, 12:50:37
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Friederike
(Standard)

Mir haben die Überlegungen über das soziale Verhalten der NA
sehr zu denken gegeben. Dass es ohne Tiefgang ist, habe ich nicht immer sondern oft beobachtet, mir persönlich ist unverständlich wie man weinen, jemanden trösten kann und fünf Minuten später wieder zur Tagesordnung zurückkehrt.Ich kann dann diese Tröstung nur als routinehaftes Verhalten ansehen, Rudelverhalten eben ohne dass man wirklich berührt ist.
Wenn ich jemand tröste kann ich nicht schnell zur Routine zurückkehren.

Zu drängen wenn jemand einen Schlaganfall erlitten hat sehe ich als sehr unsozial an denn bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Sekunde an und bis Hilfe kommt, müßte der betreffende Mensch beruhigt werden, man sollte neben ihm sitzen, tröstend auf ihn einreden, sagen, dass bald Hilfe kommt. In so einem Fall ist das sehr wichtig.Das wäre für mich soziales Verhalten und nicht dann zu lachen oder eine traurige Mine zu zeigen wenn alle anderen es auch tun.
22.11.08, 13:23:33
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akurei
(Autistenbereich)

azrael, wie habe ich mir das vorzustellen? Eine Person bricht im Bus zusammen, der Notarzt trifft ein. Die um diese Person herumstehenden Menschen fangen an sich zu beschweren. Wie explizit? "Die können den doch rausschaffen, dann können wir weiterfahren.". Sowas kann ich einfach nicht glauben.
22.11.08, 13:31:58
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haggard
(Autistenbereich)

@akurei:
die menschen im direkten umfeld der person zeigten sich sehr empört bzgl. mimik/gestik und von den lautäußerungen her. die menschen, die weiter weg saßen äußerten sich überdeutlich in einer weise, wie es die menschen sonst leise unter sich tun würden.

wenn du so etwas nicht glauben kannst, müsstest du nur berlin besuchen. ein wahrer abort was menschlichkeit betrifft. menschen, die nach einem wespenstich erstickend zusammenbrechen, werden als simulanten beschimpft, wenn sie am boden liegen. so etwas gibt es auch.:( man kann auch die menschen offen um hilfe ansprechen, dann tun sie so, als seien sie gehörlos. das einzige, das wirkung zeigt, ist der befehlston. leider.
22.11.08, 13:43:28
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 22.11.08, 21:33:20

Das habe ich auch schon erlebt,
wenn man bei einer Katastrophe umstehende zur Mithilfe bittet,
geschieht fast nichts.
Geht man aber mit präzisen Komandos vor,
die mit lauter und fester Stimme "hinausgebellt" werden,
spuren sie...

In Berlin wie bei uns auf dem Lande.
22.11.08, 21:32:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hier vor dem Dorf lag vorhin ein Auto auf dem Dach neben der Straße im Schnee. Viele der gelegentlich vorbeifahrenden Fahrer schienen sich jeweils erkundigt zu haben, ob sie helfen können.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.11.08, 21:35:18
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haggard
(Autistenbereich)

dazu hatte ich mal einen beitrag im fernsehen gesehen. wenn für passanten etc. ersichtlich ist, dass nach ihnen womöglich keine weitere person käme, die hilfe leisten könnte, erbarmen sie sich.
22.11.08, 21:38:07
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