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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wie erleben NA "Heimweh" und wie Autisten?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.10.08, 00:47:06
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tabby
(stillgelegt)

Meinst Du das uebliche Heimweh, wenn man woanders ist? Weil Du hast es apostrophiert?

Zitat:
Der Mensch sehnt sich in einer psychischen Krisensituation, wie sie bei der Trennung von Gewohnheit und Sicherheit auftreten kann, nach dem Bekannten und Vertrauten. Dieser Verlust wird als sehr schmerzhaft empfunden, der Betroffene sucht eine Besserung durch die Rückkehr in seine individuelle Heimat.


Quelle Wikipedida
http://de.wikipedia.org/wiki/Heimweh

Also nach Deutschland hatte ich nur 2 Wochen lang heimweh (so ein Schmerz im Herzen) und meine Gewohnheiten hab ich hierher verlegt. Ich hab ja 32,5 Jahre am selben Fleck gewohnt. Es gab da auch sehr viele unschøne Gewohnheiten, die haben sehr belastet, bin froh, das diese weg sind

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
01.10.08, 10:34:39
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Hans
(Autistenbereich)

Ich glaube das mit Heimweh ist relativ,
ich habe zum Beispiel jetzt Heimweh nach Portugal,
weil es mir dort so gut gefallen hat.
Wenn ich vier oder fünf Monate dort überwintere
habe ich kein Heimweh nach Deutschland.
Das kommt erst auf den letzten Kilometern der Heimreise.
01.10.08, 12:41:11
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dobbeld
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Wie erleben NA "Heimweh" ...


Heimweh ist wie Frozen geschreiben hat auch körperlich zu spüren. Da es sich bei NAs um eine sehr emotionale Situation handelt ist das Empfinden unterschiedlich.
NA-Kinder haben viel häufiger Heimweh als erwachsene, jedoch wehsentlich kürzer.

Die ursache liegt (m.M.n.) an der ungewohnten Umgebung und der Situation auf sich alleine gestellt zu sein, höchstens die Familie ist da.
Dadurch treffen sehr verunsichernde Faktoren aufeinander.
Orientierungslosigkeit und Einsamkeit. Diese Kombination würde ich dann als Heimweh bezeichnen. Denn das Denken dabei bezieht sich auf die Erinnerung, zuhause (in der Alten Umgebung mit Freunden und sozialem Umfeld) da war es schön.
Sobald man in dieser neuen Umgebung sich etwas auskennt (Orientierung hat, banales wie "wo muss ich zum Einkaufen hingehen") und ein soziales Umfeld aufbaut wird das Heimweh immer geringer. NA-Kinder sind da sehr schnell, da sie weniger kontaktschwierigkeiten haben wie Erwachsene.

Ich bin schon oft umgezogen und lebe derzeit im 7. Ort. Nicht immer habe ich schnell ein 'zuahause' gefunden uns somit war dann auch das Heimweh größer.
Jedoch bezeichne ich drei der sieben Orte als meine Heimat, dort fühl(t)e ich mich besonders wohl, auch wenn es bei zwei am Anfang auch Heimweh gab.

Gruß dobbeld

Autistin kennengelernt und in sie verliebt!
01.10.08, 12:52:13
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Also mein grösstes Problem im Urlaub ist das fremde Appartment...ich muss zuerst das ganze Bad desinfizieren (mit Sagrotan), ich kann nicht barfuss laufen (allein schon die Vorstellung,arrrrghhh), wenn ich ins fremde Bett muss,bekomme ich Juckreiz am ganzen Körper...ich brauch immer Schlaftabletten,sonst würd ich im Urlaub nur Nachtwache halten... kann auch passieren,dass ich eine Woche lang hungere,wenn mich das Essen fertig macht...
Für meinen Kleinen muss ich komplett die Nahrung mitnehmen und seinen ganzen Bettinhalt,dann gehts...
Und nach Hause kommen,in mein Haus,ist für mich 10000x schöner als in Urlaub zu fahren!!!!!!

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
01.10.08, 13:01:18
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dobbeld
(Angehörigenbereich)

My Home is my Castel!

Urlaub auf Balkonien ist auch schön zwinkern
Macht doch mal das, und unternehmt nur Tagesausflüge. Du wirst sehen, dass deine Umgebung sehr viel sehenswertes und erlebenswertes bietet.

"Warum in die Ferne schweifen, denn das gute liegt so nah!"

Viel Spaß beim nächsten Urlaub auf Balkonien.

Grüße dobbeld

Autistin kennengelernt und in sie verliebt!
01.10.08, 13:11:50
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tabby
(stillgelegt)

Sogesehen brauche ich seit Kindheit mein eigenes Kissen ueberall mit und das Geschrei ist immer noch gross, wenn es nicht mehr reinpasst. es muss mit. ooh auf fremden Toiletten kann ich nicht. Da wird erstmal Sterilium massenweise drauf geklatscht und eingeseift. Bæh und fremde Betten sind uebelst.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
01.10.08, 13:15:03
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Also Frozen,mir kommt immer mehr der Verdacht,dass wir irgendwie seelenverwandt sind;-)))))))) Fremde Toiletten sind so schlimm,eher würde ich an einem Magendurchbruch sterben,als mich auf ein öffentliches Klo zu setzen!!!!!!!!!

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
01.10.08, 13:18:14
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biene67
(Angehörigenbereich)

Huhu,

also ich Nichtautist freue mich, wenn wir mal in den Urlaub fahren, aber länger als 10 Tage ist komisch und dann freue ich mich auf Zuhause. Florian als Autist mag zwar Urlaub, aber es bedarf einer längeren Vorbereitungszeit, weil ihm vieles schwer fällt. Nächstes Jahr wollen wir mit den Kindern in eine Westernstadt im Harz so richtig auf Cowboys usw. eingerichtet. Und das beste ist sie können dort geführt Reiten. Habe mal vorsichtig bei Florian angeklopft was er mal von einem richtigen Abenteuerurlaub halten würde. Nachdem ich ihm erzählte das es dort auch eine Sommerrodelbahn gibt und ein erlebnissbad ist er feuer und flamme. Hoffe das seine Erwartungen erfüllt werden. Fahre nächstes WE dort hin, weil dort ein Westernreiterturnier statt findet. Sehe mir denn gleich die Umgebung an.

LG
Biene
01.10.08, 13:22:44
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Yavanna
(Standard)

Ich schreib hier als Neuling und Autist.

Heimweh hab ich meistens nach bestimmten Sachen, Situationen, "Orten"
Dinge, die mir vertraut sind und mir Sicherheit geben.
Vor 2 Wochen waren wir auf einer Streuobstwiese zum Helfen. Dort habe ich mich "zuhause" gefühlt. Und beschenkt gefühlt, die Natur, das Wetter war toll, leckere alte Apfelsorten und Schmalzbrote mampfen - das sind so "Orte"

Mein Problem ist, daß ich mich entwurzelt fühle.
Ich lebe in der Großstadt und habe "Heimweh" nach etwas, das ich noch nie besessen habe - nach einem schnuckligen, alten Haus mit Streuobstwiese auf Riesengrundstück in Alleinlage, nach dem verlorenen Paradies.

Wir haben diesen Sommer in Schweden 3 Wochen Urlaub gemacht (der erste Urlaub nach über 10 Jahren) und ich habe mich dort "zuhause" gefühlt, hatte kein Heimweh, wollte am liebsten gar nicht mehr zurück.

Brauchte eine Woche, um mich hier in Deutschland wieder zurechtzufinden.

Die vertraute Wohnung, die Katzen, die Möbel, all die Sachen - also darüber hab ich mich dann schon gefreut, sie wieder zu haben.

Auf die zwangsläufige Nähe zu den Nachbarn (Reihenhaus...) kann ich allerdings sehr gut verzichten. Da ging es mir deutlich besser, als die Wohnungen links und rechts von uns 2 Jahre leer standen.
Ich wünschte, die würden wieder ausziehen.
Oder s.o.
01.10.08, 22:14:45
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Monk
(Gastzugang)

Hi@All, ich kann berichten von NA und von meiner Tochter; sie ist allerdings noch klein (6 Jahre),
Meine Söhne sind unterschiedlich, was Heimweh betrifft; der Grosse (26J) bei der Bundeswehr ansässig, ist sehr heimatbezogen, aber eher die Mutter ( also mich) als die Umgebung; der Kleine (22J) ist der Umgebung eher angepasst. Wenn ihm diese gefällt bleibt er da; glaube er macht es mit seinem Zugang zu den Menschen aus.
Ich war nie Heimatgebunden, mir isses gleich; für mich sind Wohnung/Haus etc wichtig.
Unsere Tochter ( Nachzügler) ist voll am Heim gebunden; sie ist je nach Phase, total ans Haus gebunden und mag nicht mal einkaufen oder zu Freunden gehen. Ich mache mir diesbezüglich noch keine Gedanken an Urlaub... da warte ich mal noch...
Liebe Grüsse Monk
01.10.08, 22:52:44
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tabby
(stillgelegt)

Ja Conny und mich beruhigt auch Kakao. Das reinste Beruhigungsmittel bei mir,lustig wir zwei zwinkern

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
02.10.08, 00:17:43
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