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(Fettnäpfchendetektor)

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Das neue Video würde ich durchwachsen nennen. Ich sehe da einige gute Ideen, anderes fand ich etwas befremdlich.
Das Bellen der Mitschüler auf dem Pausenhof ist ziemlich rauh montiert. Vermutlich soll das auch irgendwie so sein, aber die Sprünge und Knacken zwischen einigen Versatzstücken bringen mich ziemlich raus aus dem ganzen Video. Das war auch bei wiederholtem Hören so.
Davon abgesehen fand ich den hineingeschnittenen Rhytmus in Verbindung mit dem "unechten Gehüpfe" der Mitschülerhunde eher albern. Das kann man mal machen, sollte es aber nicht übertreiben.
Der Ansatz scheint mir nun eher angelehnt an eine Linie wie bei euren Trash-Comedy-Videos zu sein. Ein Sammelsurium von Schnippseln irgendwelcher Alltagsbeobachtung grob geordnet nach "Themen" (oder dann doch letztlich nicht?).
Solche Schnippsel mögen durchaus einen gewissen Aha-Effekt auf manche ausüben, insbesondere NA, die sich auf sowas einlassen, aber machen noch lange keine "Storyline".
In diesem Sinne wirkt der dritte Streich auch in sich etwas abgehackt auf mich. Er ist deutlich länger als der erste Clip dieser Art, er ist verworrener, für mich weniger rund. Ich frage mich: "Lag dem überhaupt eine ausgereifte Idee zugrunde?" und bin geneigt mir die Frage selbst mit "Wohl eher nicht." zu beantworten.
Aber einige Teile fand ich ganz nett. Die Szene in der die Schulglocke das berühmte "Argh"-Gesicht erzeugt, ihn aber nicht daran hindert einige Schnitte weiter wieder lässig von Baum zu springen und offenbar verspätet in die Klasse zu schlendern. Das ist die Gewohnheit der Zumutung. (Das jetzt aber nicht in folgenden Videos ständig wiederholen ohne ggf. ausreichende Varianz in der Szene und um sie herum)
Den Fußboden derart in Blickfeld zu rücken gefällt mir auch. Mehr solche mutigen Perspektiven (die auch einen gewissen Sinn machen), das gefällt mir. Und das dann noch in eine beginnende Überleitung zu verwandeln ist auch nett.
Das was nach dieser Überleitung kommt bis zum Auftauchen der monströsen Mutter könnte ein guter eigenständiger Kurzclip zum Thema Schule sein, das kommt mir recht rund vor.
Die Zeichnung der Mitschüler ist recht engagiert, jedoch sehe ich darin kaum eine Funktion. Wenn das gesamte Video gut wäre, wäre das eine Art I-Tüfelchen, aber so wirkt es auf mich ein wenig wie: Schwerpunkte etwas ungünstig gesetzt.
Ich denke im übrigen einige ruhigere Phasen zwischen den einzelnen Fragmenten hätten den Clip gut getan. Oder noch besser: Mehrere Teile draus machen.
Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
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