Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

da fällt mir grade was ein, hab ich bei den NAs im Fernsehen gesehen
die ham sich gemütlich auf einen stuh gesetzt und erstmal so 10 mal tief ein und aus geatmet und sich auchs atmen konzentriert.
dann haben sie versucht alles warzunehmen was in ihrem körper vorgeht, also jucken, magenbewegungen, bla bla...
und danach haben sie versucht alles gefühle warzunehmen die in ihnen vorgehen und dann die gedanken...
soll entspannen und die konzentration bündeln
ich weiß nicht ob das so hilfreich ist...

Ich kenne dieses Gedankenrasen auch, es kommt bei mir wohl vom ADHS.
Früher musste ich immer über alle möglichen Dinge nachdenken, teilweise über verschiedene Dinge gleichzeitig. Konzentrieren konnte ich mich nur für 15 Minuten. Außer, eine Sache interessiert mich sehr stark. Dann kann ich mich auch längere Zeit wie verrückt damit beschäftigen. Leider Wechseln aber auch diese Interessen schnell und meistens ist auch kein Nützliches Thema dabei.
Wenn ich mit Menschen Diskutiere, wechsle ich normalerweise ständig und auf für meine Zuhöhrer kaum nachvollziehbare Weise das Thema.
Das einzige, was gegen dieses Gedankenrasen geholfen hat, war Methylphenidat. Das Medikament hat wirklich mein Leben verändert. Positiv, weil ich endlich halbwegs normal arbeiten konnte.
Aber auch negativ, weil mir dadurch klar wurde, dass ich nicht so bin, wie es "normal" ist.

Du kønntest mein Zwillingsbruder sein Die meisten sind bei mir vøllig iritiert und sind noch beim alten Thema und denken ich verstehe sie nicht, aber ich hab schon abgeschlossen mit dem Thema und bin schon gedanklich woanders unterwegs.

Aber die Interessen sind bei mir immer diesselben, aber die Gedanken sind sehr vielseitig, aber oft denke ich auch unflexibel, hatte ich auch schon.

Ich møchte das nicht mit Tabletten betæuben, denn wenn ich in meinem geliebten Interessengebiet arbeiten kann, dann bin ich voll und ganz dabei, haue halt Fluechtigkeitsfehler rein.

Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass Methylphenidat betäubt. Wenn es betäubend wirkt, handelt es sich eher um eine Überdosierung oder um Unverträglichkeit.
Bei mir sorgt das Medikament für Klarheit, Entschlossenheit, und dafür, dass ich meine Interessen endlich mal auf eine bestimmte Sache ausrichten kann.
Was das Gedankenrasen betrifft, empfand ich es früher nicht als unangenehm. Es war sozusagen mein Hobby.
Es war daher eine unglaubliche Erfahrung für mich, dass man es einfach so ausschalten kann. Es ist nicht unterdrückt oder betäubt, es ist einfach weg. Ich vermisse es nicht, und wenn ich es wiederhaben wollte, müsste ich einfach das Medikament nichtmehr nehmen.
Möglicherweise habe ich dadurch ein wenig Kreativität verloren, aber bestimmt nicht viel. Die Dinge, mit denen ich mich beschäftigt habe, waren meist viel zu ausgefallen und verrückt. Ausserdem habe ich sowieso niemals versucht, irgend was davon umzusetzen.

Kopfsalat - hihi lustiges Wort.