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(Autistenbereich)

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Ich besitze eine Katze und ein Bekannter sagte anfangs immer so Sachen wie, "wenn sie so kuckt, beißt sie gleich, pass auf!"
Er konnte also die Gesichtsausdrücke von der Katze deuten, ich musste das erst lernen. Wenn sie die Ohren nach hinten anlegt, springt sie einen gleich an. Wenn man sie anguckt, muss man manchmal die Augen für eine Sekunde schließen, dann denkt sie, man sei entspannt.
Mittlerweile kann ich die Körpersprache der Katze so gut deuten, dass man fast von Kommunikation sprechen kann. Ungefähr so:
Katze: "Gib mir auch Thunfisch!"
ich: "Das ist kein Thunfisch, riech mal dran."
Katze (enttäuscht): "Buah, Bohnen!"
oder
Katze: "Los, streichel mich"
ich: "Nö, ich muss arbeiten."
Katze: "Dann spiel mit mir!"
ich: "Geh weg!"
(Katze beißt in die Hand)
ich: "Na warte!"
Katze: "Komm doch! Fang mich!" usw.
Jeder Mensch ist für solche Dinge unterschiedlich talentiert und auf dem Talent aufbauend lernfähig. Menschen, die kein allzu großes Talent haben, Körpersprache intuitiv zu erfassen, sind dafür um so genauere Beobachter, so gleicht sich das wieder aus. Jedenfalls, was Katzen betrifft oder andere Tierarten, deren soziale Regeln nicht allzu komplex sind.
Es gibt ja angeblich sogar autistische Katzen, die immer alles falsch machen und von den anderen gekratzt und gebissen werden.
Viele Kinder denken, dass Tiere Gegenstände sind, die man schlecht behandeln kann oder dass man sie genau so ruppig behandeln kann, wie andere Kinder (die aber viel größer sind als eine Katze.)
Das hat mit Asperger nicht viel zu tun. Dass andere Wesen auch Schmerzen empfinden, muss jeder erst mal lernen.
LGE
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