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[Hausrecht] Lebensquatschthread und so

original Thema anzeigen

 
02.03.07, 00:06:09

Goldloeckchen

Hey, Sascha, hätte es mir doch denken können, dass du es bist. Nein, du nervst hier sicher nicht. Melde dich doch mal an wenn du magst.
02.03.07, 14:15:28

Altpapier

Etwas irritiert bin ich von den Berichten, aber genervt hat es ich nicht. Eher hat es Interesse geweckt, weil die Selbstdarstellung ausführlich aber unvollständig auf mich wirkt.
02.03.07, 16:04:47

Biobics

Hallo Altpapier, Hallo Sheila, hallo all ihr anderen in diesem Forum.

Ja, das mit der Vollständigkeit ist bei mir immer so eine Sache, das bekomme ich nicht immer so hin. Während ich schreibe verliere ich gerne mal den Überblick. Aber da alles ein Moment ist und ich nicht den Text erst abspeichern will, um ihn dann irgendwann gegenzulesen um herauszufinden was fehlt, was könnte (in dem neuen Moment) falsch dargestellt sein, schreibe ich den dann logischer weise auf dem Schirm und sende es danach direkt ab.
Zeitweilig geht es mir so, daß ich etwas im Kopf habe, was ich dann gerne los werden will und dann vergesse ich es wieder, so sitz ich dann ein wenig verwirrt vor der Tastatur und denke:
"ah, ja schön, und was wolltest du da gerade schreiben? Es hat doch einen Grund, daß du da im Forum auf Antworten gedrückt hast..."
Aber wem geht das auf dieser Welt nicht zeitweilig so?

Wie du siehst Sheila, habe ich es jetzt endlich geschafft, mich anzumelden.
Das war ein langes hin und her, bedurfte des Ausgangsthreads auf den ich dann als Gast antwortete und den ihr dann so schön hier her verschoben habt.

Geht das euch auch so, daß ihr in dem Moment, in dem ihr über etwas nachdenkt, das Gefühl habt, den Überblick total verloren zu haben, nicht zu wissen, welche Informationen man zusammensuchen muß, um seine Denkaufgabe zu lösen?
Ich werde immer wieder gerne gefragt:
"Und was hast du letzter Zeit so gemacht?"
Darauf kann ich dann in der Regel erst mal keine Antwort geben, weil mir nichts einfällt. Das übliche habe ich getan, mir den Kopf über irgendwelche Schaltungen zusammengebrochen oder unbedacht im Internet rumgesurft bis die Nacht anbrach oder Musik gemacht oder oder.

Kann man überhaupt eine vollständige Antwort auf seinen momentanen Lebensstatus geben? Ich meine, kann ein Wesen der Spezies Mensch sich dessen stets bewußt sein, was er in letzter Zeit so erlebt hat und das dann auch noch wie auf Knopfdruck parat haben?
Ich glaube nicht, daß ein Mensch sich aller nötigen Parameter stets bewußt ist, obwohl es oft den Anschein hat.
Zur Zeit bin ich auf der Arbeit damit beschäftigt, einen Prüfadapter für ein neues Produkt anzufertigen. Ich weis auch immer nur den Schritt, den ich gerade ausführe und ein klein wenig im Voraus, was ich vor habe, bis so ein Ding aufgebaut ist. Mich verwundert es immer wieder, wenn so ein Testadapter dann endlich fertig ist und funktioniert. Ich wurde diese Woche auch schon wieder gefragt, "daß du da überhaupt noch durchsteigst?"
Doch so schwer ist das nicht, während man das aufbaut ergibt sich eins nach dem anderen. Und wenn man immer schön in Form von Plänen dokumentiert, was man da macht, dann ist das auch noch Jahre später nachvollziehbar.

Wer Fragen hat, weil ich wieder einmal unvollständig war, nur zu.
Ob ich diese dann beantworten kann, darauf gebe ich keine Garantie.

Gruß,
Sascha
02.03.07, 16:27:24

Goldloeckchen

Auch wenn ich bezüglich "Fadenverlust" in der schriftlichen Kommunikation weniger Probleme habe kenne ich das Problem aus den praktischen "Lebensmanagment". Entweder beruht das auf exekutive Funktionseinschränkungen oder A(D)S-Verpeiltheit...Nun, gut, möchte ja nicht alles pathologiesieren denn nebenbei bin ich ein Mensch mit eigenen Charakter. ;)
Bedingt durch Auseinandersetzungen, Stress sowie anderen Komponenten verzerrt sich meine Wahrnehmung so dass die Aufnahmekapazität in etwa die Hälfte meines "Normalzustandes" betrifft. Das spiegelt sich auch in schriftlichen wieder und man erkennt dann, dass ich hin und wieder den Kontext verliere. Ich will nicht sagen ich sei in solchen Fällen komplett daneben aber es bereitet mir doch deutlich Schwierigkeiten die Gedankenfäden erstmal zu entwirren.
04.05.07, 00:28:45

Biobics

So, da der lebensquatschthread wohl mir als der richtige Anlaufpunkt für so manches Allerlei erscheint, schreib ich hier mal wieder rein.

1) Entschuldige ich mich für das ganze Zeug, das ich in den Gesundheitsthread reingeschrieben habe. Ich meine, all das, was nicht wirklich zum Thema gehört, wo ich aber selbst auch nicht wußte, wo hin damit. Das wird bestimmt auch wieder mal vorkommen von meiner Seite her, daß ich einfach was ins falsche Unterforum schreibe, wenn es sich gerade so aus dem Textverlauf ergibt. :Kopfkratz: :rolleyes:

2) ICh dachte, daß es nicht ganz in das Thema paßt, auf das ich antworten wollte, weil ich damit nicht helfen kann.
Das Thema um was es geht ist: Tochter mit Verdachtsdiagnose.
Da ist von Sheila ein schönes Beispiel gekommen, wie manche Eltern ihre Kinder so richtig "schön" verziehen.

Auszug:
"
Ja, dem kann ich zustimmen. Es gibt erwachsene Autisten die noch mehr Minderwertigkeitskomplexe durch das Gängeln ihrer Eltern entwickelt haben. Sätze wie:"Du sollst keine trivialen Hobbys ausüben" (Bezogen auf Sammeln von "Was weiß ich" oder von mir aus: Fahrpläne lesen etc.) oder es wird dann gemahnt, dass man seine (vokalen) Tics sich abgewöhnen sollte. Schlimm sind auch Mahnungen wie:"Verhalte dich gefälligst wie jeder normale Mensch".
"
Auszug von upsdaneben:
"
Du hast unseren Lieblingsspruch vergessen: Stell dich nicht so an.
"

Genau darauf wollte ich antworten, will aber den original Thread nicht zerstören.
Den Spruch "Stell dich nicht so an" kenne ich auch nur zu gut.

Weitere Sprüche, die bestimmt der ein oder ander von euch kennt könnten sein:

"Verhalte dich doch endlich mal halbwegs wie ein erwachsener"
Wenn ich mir mal wieder eine gefangen hab, weil ich nicht lieb war und niocht verstanden hab, warum ich sie überhaupt bekommen hab:
"Du weist schon ganz genau, warum du sie jetzt bekommen hast!"
Und ich wußte es eben nicht!
Ein Spruch, für den ich noch heute gerne meine Eltern umbringen würde (mach ich aber nicht, weis ja, daß das nicht gut ist, daß man so was eben nicht macht)
"Du bist hohl wie ein 10er Weck!" (Weck = Brötchen)
oder
"Du hast deinen Kopf auch nur, daß darauf Haare wachsen können"
Was auch oft gesagt wurde:
"Erst denken, dann drücken beim Schei..." (wollt ich nicht ausschreiben, weiß nicht ob sich das nicht gehört)

Gute Nacht,

Sascha
04.05.07, 02:05:38

fklama

Moin Sasha (alias Biobics),

das mit dem 'Faden verlieren' bei Texten kenne ich nur zu gut... ...obwohl, anfangs bin ich meist noch beim Thema, schweife dann ab und vergesse die Hälfte die ich zum Thema schreiben wollte.

Aber so ähnlich wie du diese Schaltung aufbaust mache ich das auch (blos nicht mit E-Technik, da habe ich nur Grundkentnisse drin). Ich mache mir ein sehr grobes Bild wie das Problem zu lösen ist, und gehen dann sofort ins Detail. Dann 'frickele' ich eine Weile, und "Oh Wunder" es klappt... ...ist irgendwie ähnlich wie mit Lego zu bauen...

Aber auf die Frage: "Was hast du heute so gemacht?" weiss ich meist auch keine Antwort... ...genau wie ich nicht vorher weiss wie ich eine Aufbage löse, ich habe eine grobe Richtung, mehr nicht... ...längst nicht genug um das zu beschreiben... ...aber nachher weiss ich auch nicht mehr wie ich das gemacht habe... ...ich habe es einfach gemacht... ...ich arbeite generell sehr Situationsbezogen und fast völlig ungeplant, aber das kann ich wirklich gut. Scheinbar eignet sich diese Art des Arbeitens sehr gut zum 'Probleme lösen', weil ich schon oft in küzester Zeit Probleme lösen konnte mit denen Leute (die davon eigentlich mehr Ahnung haben sollten als ich) sich schon seit Stunden auseinandersetzen.

Gruß

Frederik
16.05.07, 16:23:19

Biobics

Ich sag mal danke für die Antworten.

Interessant:

Habe gerade in Florians Zimmer aufgeräumt, der hat Computer gespielt.
Was interessant ist daran, der hat nicht gemeckert, als ich alles weggeräumt habe, in eine Kiste. Habe all seine Playmobilsachen in eine Kiste getan (genauer gesagt, alles, was ich als solches erkannt habe und zudem frei auf dem Boden herum lag).
Ich hätte als Kind den Bau abgerissen, soll heißen, ich hätte mich mit Händen und Füßen gewehrt. Ich konnte das nie ab, wenn jemand in meinen Sachen rumwühlt. Die Legosteine auf dem Boden hatten ihren Sinn, dort wo sie lagen, hab oft Häufchen gebildet und dann daraus mein Zeug zusammengebaut.
Aber wehe, jemand kahm auf die Idee, daran was zu ändern!
Und auch ein Alter von 16 Jahren änderte nichts daran.
Aber da haben mir meine Eltern irgendwann das Lego spielen verboten, ich sollte alles in eine Kiste tun und die sollte unter das Dach, da wurde ich wütend und habe ein Teil meiner heiß geliebetn Lego Steine serbrochen (was mich heute noch ärgert) und dann alles mit recht hohem Geräuschpegel in die Kiste reingeworfen (rinngepeffert (wörtlich übersetzt: reingepfeffert), soll heißen, mit Wucht irgendwo reingeworfen oder dagegen geworfen oder bei einem körperlichen Kampf fest irgendwo reingeschlagen...)
Was mich auch verwundert, ich hab dem Florian vor etwa 1/2 Jahr habe ich dem Florian einen Turm aus Lego Duplo, kombiniert mit "normalen" Lego Steinen gebaut, das Ding ist höher als er selbst. Daran verwundert mich, daß dieser Turm immer noch nicht zerstört ist. Darin sind fast alle seine Legosteine verbaut, die er besitzt.
(kann auch länger oder weniger lang her sein (manchmal dauert bei mir ein halbes Jahr geschlagene 2 Jahre und ein anderes mal dauern 2 Jahre nur wenige Monate, also rein gefühlte Zeit)

Gruß,

Sascha
17.05.07, 09:29:06

Altpapier

Deine Eltern haben dich mit 16 gezwungen deine Legosteine wegzustellen? Weil sie Angst hatten du wirst nie damit aufhören und nie "erwachsen" werden? Schade.
17.05.07, 11:32:58

bellaria

Mein Lego steht immer noch in Boxen im Bücherregal, gemischt mit dem meiner Kinder. Die wollten es nicht mehr, weil sie schon zu groß dafür sind (19 und 20). Ich habs gern genommen. Ich bin 43 ;-)
17.05.07, 11:47:23

Biobics

Und was hat die wegsperrerei von den Lego Steinen gebracht?

Nichts, was ich als positiv erwägen würde.
Erwachsener wurde ich dadurch auch nicht.
Ich glaube eher so was in diese Richtung: man hat mir ein Stück meiner Persönlöichkeit damit genommen.

Aber gegen seine Eltern soll man ja nicht schimpfen, wenn ich das auch immer wieder mache, was mich aber auch immer wieder verärgert, daß ich negatives über meine Eltern denke, wo sie doch auch viele positive Seiten haben.
Jetzt fang ich auch hier schon an, über meine Eltern zu lästern. :confused:

Ja, ich war zu alt dafür, sollte mal erwachsener werden.

Gruß,

Sascha
17.05.07, 13:31:59

55555

geändert von: 55555 - 17.05.07, 13:32:19

Wieso sollte man auf seine Eltern nicht schimpfen, wenn es einen Grund dazu gibt?
17.05.07, 15:00:36

McCloy

ich meine, auch eltern sind menschen, und machen fehler. lego mit 16 zu spielen ist nicht schlimm. aber deine eltern fanden wohl, daß du in dem alter nicht mehr mit ihnen spielen solltest. meine kinder sagen mir wenn ich etas falsch mache und wir reden darüber. vieleicht hättest du das auch tun sollen.
 
 
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