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Einfluß von Tratsch und Unterstellungen

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14.08.24, 16:58:12

55555

geändert von: 55555 - 14.08.24, 16:59:37

Es gab mal eine Zeit, in der ich annahm, Tratsch würde unter Autisten keine solche Rolle spielen wie unter der Durchschnittsbevölkerung, in der zumindest heute nach meinem Eindruck sehr verbreitet ist Behauptungen von Mitmenschen über Dritte oft recht unbedenklich zu übernehmen und diese Dritten dann durch eine solche Brille zu betrachten.

Mittlerweile ist mein Stand, daß wohl zumindest einige nicht seltene Arten von Autisten wohl doch ziemlich anfällig für solche Beeinflussungen sind.

Wie könnte in Autistengruppen damit produktiv umgegangen werden?

Ich überlege sowieso bis heute immer mal darüber nach, daß manche "Autisten" (durchaus nicht selten mit Arztdiagnosen), die sich in Autistengruppen aufhalten nach meinem Eindruck von ihrem Sozialverhalten auf mich schon ziemlich so wirken wie NA. Und daß NA-ähnliche "Autisten" oft in Autistengruppen nach meiner Beobachtung besonderen Einfluß ausüben, gerade dort wo viele Autisten sich vielleicht eigentlich nach eigener Anpassung an die Mehrheit sehnen.

Mein Eindruck ist, daß nicht nur solche NA-ähnlichen "Autisten" für Tratsch doch auch recht ansprechbar sind, vieles ungeprüft als Tatsachen annehmen.
29.11.24, 20:22:50

55555

Es wird öfters gesagt, Autisten würden nicht lügen und Lügen auch als unsympathisch ablehnen. Da ist ja auch einiges dran. Und doch finden sich haltungsbeeinflusste Verzerrungen von beschriebenen Sachverhalten unter Autisten nicht viel seltener als unter NA?

Dazu kommt vielleicht, daß etliche Autisten Scheu vor kontroversen Klärungen haben, an deren Ende verschiedene Darstellungen bekannt sein könnten, aber nicht was nun inwieweit korrekt wäre? Im Zweifel wird dann eben Verleumdern insofern geglaubt, daß lieber menschlich Distanz zu jemanden gewahrt wird, der in fragwürdigem Licht beschrieben wurde?

Wie steht es da mit etwas wie Wahrheitsliebe? Sind Autisten aktiv wahrheitsliebend?
01.12.24, 21:43:25

Perunica

Die mir bekannten Autisten sind wahrheitsliebend.
Wahrheitsliebe macht allerdings den Alltag oft schwierig, weil diese unerwünscht ist.
01.12.24, 22:38:56

55555

Was bedeutet dabei "Wahrheitsliebe"? Überprüfen sie z.B. aktiv "soziale" Behauptungen zu anderen Menschen oder Gruppen, die gegenüber ihnen gemacht worden sind?
08.12.24, 21:39:11

Perunica

Was verstehst Du unter "soziale Behauptungen"?
11.12.24, 17:05:37

55555

Beispiel: "X hatte mich letzten Monat ganz mies behandelt."

Nicht selten müßte dann nach meiner Erfahrung ersteinmal nachgefragt werden, um ein ebessere Vorstellung zu bekommen auf welche angeblichen Fakten sich jemand beruft. Wenn jemand das dann halbwegs erfahren hätte, könnte man aktiv andere Beteiligte zu deren diesbezüglicher Wahrnehmung fragen.
11.12.24, 22:11:04

Perunica

Danke für die Erklärung.

Ja, nach der Definition überprüfe ich und die beiden mir bekannten Autisten "soziale" Behauptungen und ein anderer mir bekannter Autist glaubt ohne Überprüfung alles, was man ihm erzählt.
12.12.24, 19:19:14

55555

Sofern Menschen, die an solchen "Autistengruppen" teilnehmen, überwiegend nicht schnell etwas Glauben schenken würden, würde ich halt andere soziale Dynamiken in diesen Kreisen erwarten, als ich meine öfters schon in ihnen eher mitbekommen zu haben. Dabei finde ich weniger beachtlich, daß es "Intriganten", "Diktatoren", "Populisten" in diesen Kreisen zumindest vereinzelt gibt, sondern mehr in welchem Ausmaß sie in ihnen nach meinem Eindruck doch immer wieder breiter tonangebenden Einfluß nehmen können.
 
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