20.05.14, 18:00:45
aspiesb
Mein Freund will ein Kind. :(
An sich ja ganz nett, aber er meinte dann, dass er nicht weiß, ob ich die Richtige bin, weil er befürchtet, dass ich aufgrund des Autismuses überfordert mit einer Familie wäre und nicht im stande wäre ein Kind aufzuziehen. (Auch wenn ich im Moment keines will und ihn erstmal nicht heiraten möchte, könnte ich es mir in ferner Zukunft schon vorstellen.)
Ich musste danach erstmal vomieren. (Das musste ich wirklich.)
Momentan wäre ich mit einem Kind wirklich überfordert.
Natürlich habe ich ihn auch aufgeklärt, dass das mit einem Kind bei mir nicht so einfach wäre, da ja der Verdacht besteht, dass das Asperger-Syndrom vererbt werden kann und ich ihn somit auch darauf hingewiesen habe, dass eine Wahrscheinlichkeit von 50% besteht, dass ein Kind mit mir Autismus hat.
Da die Diagnose bei mir "schwach" besteht und ich nicht will, dass mit meinem zukünftigen Kind irgendwelche Experimente gemacht werden, habe ich mich schonmal darauf eingestellt.
Das hat ihm zwar nicht gefallen, aber ich kann ja auch nichts für meine Chromosomen.
Sollte er sich vielleicht doch lieber eine Freundin suchen, die keinen Autismus hat und mit der er ein glückliches Leben führen kann?
20.05.14, 19:42:40
Bicycle
Mach das, wonach du dich fühlst.
Was wäre denn, wenn das Kind zu wenig Sauerstoff bei der Geburt bekommen würde? Oder das Kind wäre andersweitig körperlich oder geistig nicht der "Norm" entsprechend?
Autismus ist meines Wissens nicht vererbbar. Die Frage ob Autismus vererbbar ist, kommt meist im gleichen Atemzug, wie die Frage, woher Autismus überhaupt stammt. Autismus ist aber keine erworbene Krankheit, von daher wird man auch keinen Auslöser finden.
Um es mal so zu formulieren. Nehmen wir mal an Autismus wäre vererbbar, dein Kind würde aber trotzdem nicht autistisch sein.
Würdest du dann mit deinem Kind aufs Land ziehen, alles Essen biologisch selbst anbauen und alle industriellen Einflüsse auf dein Kind unterbinden? Eigentlich wäre das die logische Konsequenz, um wirklich alle potenziellen Quellen zu vermeiden, welche angeblich Autismus auslösen könnten.
Ich persönlich halte das für Quatsch, aber es gibt trotzdem diese Forschungsergebnisse und von manchen werden diese auch anerkannt.
20.05.14, 20:50:46
feder
Zitat:
Autismus ist meines Wissens nicht vererbbar.
Der aktuelle Stand ist, dass Autismus vererbbar ist. Autistische Kinder haben überdurchschnittlich oft auch Angehörige, die sich mehr oder weniger ins autistische Spektrum einordnen lassen.
21.05.14, 00:04:42
Bicycle
geändert von: Bicycle - 21.05.14, 00:52:11
Das Genzeug verfolg ich nicht so wirklich. Aber trotzdem interessant zu wissen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass man sich da nicht sicher sei.
(ein kleiner Off-Topic Nachtrag)
Hellhäutige Europäer würden wohl, wenn sie erst heute auftreten würden, als krank gelten. Immerhin ist ihre Hautfarbe, angeblich, erst durch eine Mutation entstanden. Vorsicht, diese Mutation ist vererbbar ;-)
21.05.14, 01:21:55
Fundevogel
Ich finde eine Überlegung immer gut, ob man reif genug ist für ein Kind.
Alle, die sich die Frage stellen, ob sie ein autistisches Kind "riskieren"/haben wollen, sollten sich die Gegenfrage stellen:
Würde ein autistisches Kind, wenn es die Wahl hätte, mich als Eltern haben wollen?
21.05.14, 07:46:20
Larsen46
Ich hab ein symbolisches Kind, es fühlt sich an wie Schwanger sein (von der Übelkeit her), habe aber trotzdem meine Periode! Symbolisch schwanger, weil der Vater ein Brauner Nazi ist!
21.05.14, 16:43:24
aspiesb
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Autismus ist meines Wissens nicht vererbbar.
Der aktuelle Stand ist, dass Autismus vererbbar ist. Autistische Kinder haben überdurchschnittlich oft auch Angehörige, die sich mehr oder weniger ins autistische Spektrum einordnen lassen
Sagen wir mal so. Es wird vermutet, dass Autismus vererbbar ist und weil man keine andere Ursache bisher gefunden hat, müssen es halt die Gene sein.
Wie in der PDF-Datei steht, die ich im Forum verlinkt habe, macht die Klinik bei der ich diagnostiziert wurde umfangreiche Tests dazu, von denen ich aber unbedingt aus folgendem Grund abrate:
Erst werden die Kinder diagnostiziert, wie ich, ohne feste Beweise für eine Diagnose und ohne die üblichen Tests, sondern nur auf befragen der Eltern und anschließend nimmt man von Eltern und Kind Blut ab, überprüft, welche Gene übereinstimmen und sagt dann dieses und jenes Gen könnte das Syndrom hervorgerufen haben.
Anders gesagt, man stellt eine Statistik auf, die mal wieder nicht stimmt, damit die Klinikkasse klingelt.
Unter diesen Umständen finde ich das aber, pardon, unter aller Würde.
Ich komme mir vor wie ein Schlachtvieh.
Das wäre genauso, wie wenn ich sagen würde, Bycicle und DrVaust sind PC-süchtig, weil sie im Forum angemeldet sind, deshalb machen wir mit denen mal Gentests und schauen von wem sie das auf welchem Chromosom vererbt bekommen haben.
Der reinste Schwachsinn und die reinste Sauerei eben.
Zitat:
Was wäre denn, wenn das Kind zu wenig Sauerstoff bei der Geburt bekommen würde? Oder das Kind wäre andersweitig körperlich oder geistig nicht der "Norm" entsprechend?
Es gibt immer noch die Möglichkeit Kinder nach der Geburt weg zu geben. Wenn man damals schon die Diagnose bei mir gestellt hätte, wäre ich auch weggegeben worden.
Zitat:
Ich finde eine Überlegung immer gut, ob man reif genug ist für ein Kind.
Alle, die sich die Frage stellen, ob sie ein autistisches Kind "riskieren"/haben wollen, sollten sich die Gegenfrage stellen:
Würde ein autistisches Kind, wenn es die Wahl hätte, mich als Eltern haben wollen?
Also ich wollte eigentlich erstmal keine Kinder, allerdings bin ich mit meinen 23 Jahren in meinem Kreis auch schon spät dran. Die ersten Kinder kommen bei uns im Schnitt zwischen 20/21.
Ob das Kind mich als Mutti haben will, bezweifele ich. Ich wäre wahrscheinlich zu streng im Bezug zum lernen. Außerdem kann ich dem Kind weder finanziell noch bildungstechnisch viel bieten.
Ich will gar nicht daran denken, wenn das Thema schwimmen käme. (Ich habe Angst vor tiefen Wasser, auch in Schwimmbädern.)
Zudem jaktiere ich und was soll ich dem Kind den erzählen, wenn es mal soweit ist?
Nein, nein, nein, das geht nicht.
24.05.14, 09:43:22
55555
Da du selbst nicht glaubst autistisch zu sein, wäre in der Tat zu überlegen, ob du das Risiko eingehen willst ein nichtautistisches Kind zu bekommen. Aber man kann es dann ja noch immer zur Adoption freigeben.