11.04.14, 11:44:03
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Zitat:
Mütter und Väter verfolgen die Entwicklung ihres Kindes heute sehr genau und kritisch, wie Schulpsychologin Ulbricht beobachtet: "Sie wollen, dass die Tochter oder der Sohn die besten Chancen hat. Leider führt das dazu, dass Misserfolge überinterpretiert und schnell Defizite bei den Kindern diagnostiziert werden." Dabei seien schüchterne Kinder nicht zwangsläufig unglücklich: "Manchmal ist der Leidensdruck bei den Eltern höher als bei den Kindern." Auch Petermann erlebt in der Beratungspraxis, dass Eltern zwar sehr gut informiert seien. Das führe aber auch dazu, dass Befindlichkeiten des eigenen Kindes "dramatisiert" würden.
Dabei ist Schüchternheit eines von mehreren Temperamentsmerkmalen, die zu einem Gutteil genetisch bedingt sind. "Häufig ist zumindest ein Elternteil auch eher zurückhaltend veranlagt", sagt Petermann. Die körperliche Dimension von Schüchternheit wird in der Fachliteratur als "behavioral inhibition system" oder auch "Verhaltenshemmungssystem" bezeichnet. "Physiologisch haben schüchterne Menschen eine niedrigere Erregungsschwelle: Sie zeigen bereits bei geringen Reizen eine erhöhte Aktivität im sympathischen Nervensystem", so die Expertin. "Man könnte auch sagen: Sie sind schneller aufgeregt als andere Menschen."
Quelle
11.04.14, 23:51:22
Fundevogel
Ich bin fassungslos und völlig baff, dass Helga Ulbricht, Leiterin der Staatlichen Schulberatung in Bayern, die genannten Aussagen getroffen haben soll.
Diesen Standpunkt sollte sie tatsächlich ihren Mitarbeitern mitgeteilt haben? Ich kann es einfach nicht glauben.