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Überraschend ausgewogener Artikel zur PID in der NZZ

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05.02.14, 14:17:59

feder

In der Online-Ausgabe der NZZ hat es heute einen, wie mir scheint, überraschend ausgewogenen Artikel zur PID.

Zitat:
Der Zeitgeist ist doch mehr vom medizinischen Fortschritt als vom gesellschaftlichen moralischen Wandel geprägt.

Das eine bedingt das andere: Gewisse medizinische Fortschritte sind nur möglich vor dem Hintergrund eines bestimmten Denkens. Der Wertewandel findet in Bezug auf den moralischen Status des menschlichen Lebens statt. Das Haltung verblasst, dass der Instrumentalisierung des Menschen Grenzen zu setzen sind. Die Haltung, auch das menschliche Leben als gestaltbares Verbrauchsmaterial zu betrachten, nimmt überhand. Wir verstehen Freiheit zunehmend als ein absolutes, individuelles Einforderungsrecht ohne Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Selbstbestimmung heisst für uns: Ich kann alles machen, es steht mir alles zu. Das aber ist Willkür, nicht Freiheit.

In Bezug auf die PID bedeutet dies: Mir steht ein gesundes Kind zu.

Ja, auch die Reproduktionstechnologie wird zu einem Anspruchsrecht: Ich habe sowohl das Recht auf ein Kind und dann erst noch auf ein gesundes. Doch was heisst gesund? Heute sind genetische Tests für Krankheiten möglich, die – wenn überhaupt – sehr viel später im Leben eines Menschen auftreten, oder solche, mit denen Eigenschaften ausgewählt werden können. Damit bekommt der Begriff des Wunschkinds eine ganz neue Dimension.
Quelle
 
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