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Montags-Vorstellung

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16.12.13, 08:50:08

minek

Hallo,

ich bin Autistin.

Diesen Satz schreibe ich jetzt zum ersten Mal. Ausgesprochen habe ich ihn noch nicht.

Damit ist diese Vorstellung neun und gleichsam eine Übung an mich selbst.

Aktuelles

Meine vorranigen Ziele für die nächste Zeit:

Kräftig an meiner Wahrnehmungskurbel drehen.

Herrausfinden was mir gut tut und was nicht. Verbiegungen entfernen.

Mich verstecken, damit ich Zeit habe über mich nachzudenken.

Trauern über aufgezwungene Lebensentscheidungen und entstandene Traumata.

Selbstheilung durch "innere" Dialoge.

Auszeiten schaffe, um mein Streßkonto klein zu halten.

Was ich gern mache :

Dabei bringe ich gern Farben aufs Papier und fotografiere (Makro) diese mit Vorliebe. Die dann bearbeiteten Fotos bringen mir viel Freude. Die Bilder werfe ich weg, da die getrocknete Fabre mit nicht mehr anspricht. Außer Ölbilder, diese bleiben weiter plastisch und glanzvoll. Deshalb muss ich dann aber auch nicht fotografieren. Makro mag ich am allerliebsten. Mir gefällt generell alles in Marko. Wenn nicht Makro, dann versuche ich Licht und Schatten im Foto "einzufangen".

Lebensrelevante Daten zu meiner Person:

Ich lebe verheiratet. Mein Mann ist Autist und meine Kinder sind auch Autisten, wobei ein Junge in die offizielle "Kategorie" HB plus .... AHDS "geordnet" werden könnte.


Grüße von minek

16.12.13, 11:06:42

feder

Willkommen!
16.12.13, 11:42:23

Antika

Willkommen im Forum!
16.12.13, 12:12:29

CrazyCat

Ein liebes Hallo, auch von mir...! :)

Deine Vorstellung gefällt mir sehr gut - kurz und sehr aussagekräftig
16.12.13, 12:22:16

minek

Vielen Dank fürs Willkommen heißen!
16.12.13, 13:11:32

55555

Hallo. :)
16.12.13, 13:13:01

Perunica

Willkommen!
16.12.13, 14:08:12

Löwenmama

Hallo!
16.12.13, 15:34:27

minek

Auch ein Hallo an Euch und Danke für die Begrüßung!
16.12.13, 23:02:06

schuschu

hallo auch von mir
17.12.13, 02:21:02

drvaust

Willkommen.

Was bedeutet denn 'Zwirrlicht'? (Ich bin neugierig.)

Zitat von minek:
... ich bin Autistin.
Diesen Satz schreibe ich jetzt zum ersten Mal. Ausgesprochen habe ich ihn noch nicht. ...
Wußtest Du das schon länger oder ist auch diese Erkenntnis neu für Dich?

Eine ganze Familie Autisten. Geht das gut? Ihr müßtet Euch ja gut verstehen. Oder habt Ihr alle ähnliche Probleme mit der NA-Umwelt, keiner kennt sich richtig aus, keiner beherrscht das richtig?
17.12.13, 07:49:00

minek

Guten Morgen drvaust,

Ich habe den fremdfestgestellte Bezeichnung erst seit kurzer Zeit. Eine Ahnung hatte ich aber seit ungefähr 1 1/2 Jahren. Beginnend mit der Feststellung meiner Gesichtsblindheit. Meine besonderen Bedürfnisse waren da, allerdings von mir nicht als solche erkannt. Teilweise, weil ich andere Begründungen ( unzureichendes Sein ) dafür hatte oder ich dachte, es ist bei allen Menschen so.

Deshalb Zwirrlicht. Ein umherschtreifendes, aufflackerndes Licht meiner Selbst, welches im Moment öfter aufblitzt, um dann wieder zu erlöschen. Ein Licht was sich auch mal selbst in die Irre führt, um dann aber auch wieder den richtigen Teil zu erhellen,welcher vorher vollkommen im Dunkeln lag.

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Ob unsere Familie gut geht?

Unter unserem Maßstab von gut gehen: JA ! ( im inneren Familienkreis ) Es ist sehr, sehr anstrengend. Zwei Kinder benötigen eine intensive Basisbetreuung und mir ist das Lautieren eben auch oft zu laut.
Doch der große Vorteil: wir verstehen einander. Damit gibt es für die Kinder sicherlich mehr Möglichkeiten ihr Sein auszuleben.

Im äußeren Familienkreis ( Schule, Ämter , Kindergarten .... ) läuft es nicht gut. Weil es über die Maßen anstrengend ist, auch nur einen Teil der Bedürfnisse umzusetzen. Mir fällt es auch schwer die Gespräche korrekt zu führen und ich weiß oft nicht, wie ich es noch aussdrücken soll, damit es verstanden wird.
Und es ist sehr viel Außenkontakt notwendig. Das kostet uns die meiste Kraft, die Ruhephasen dieses wieder zu kompensieren fehlen dann allerdings.

( deshalb Diagnostik, denn es ist überlebenswichtig aufzupassen und Energieräuber zu eliminieren )

Mann und Frau: Wir haben uns gesucht und gefunden, wie "man" so sagt. Ich könnte nicht mit einem anderen Partner zusammenleben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich dann verstehen würde.
Wobei auch wir zwar die ähnlich gelagerten Bedürfnisse haben, diese aber in der Umsetzung unterschiedlich brauchen.

Da sind natürlich gegenseitige Erklärungen nötig, aber das Grundverständnis ist ja da.

Zum Beispiel ist mein Mann an Uhrzeiten gebunden. Ich eher in an der Abfolge der Aktionen.

Wir ergänzen uns aber auch.

Er schreibt ungern per Mail, ich kann sehr schlecht per Telefon kommunizieren. ( Oder gar in persönlichen Gesprächen mit Fremden in fremder Umgebung) Das kann er sehr gut. Da schlüpft er in eine Rolle und los gehts.

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Wir haben natürlich ähnliche Probleme. Die Kinder stehen in Abhängigkeit der Einrichtungen. Ihr Vorteil ( und da erkennt man einen Unterschied zu uns "Spätdiagnostizierten" ) sie leben mit weniger Verbiegungen, wachsen unter diesem Aspekt auf. Das ist nicht einfacher mit der NA - Umwelt umzugehen, jedoch gesünder.

Es muss von uns natürlich immer wieder das Umfeld angepasst werden, deshalb kann uns auch keiner leiden. Aber damit wissen wir, dass wir es richtig machen ;) !


Grüße von minek

 
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