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Wie ein US-Anwalt sich den Umgang mit Autisten vorstellt

original Thema anzeigen

18.10.13, 18:55:37

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Zitat:
Seit fast zwei Wochen wird in New York ein autistischer Junge vermisst. Der 14 Jahre alte Avonte wurde am 4. Oktober zuletzt in der Schule gesehen. Das Video einer Überwachungskamera zeigt, wie der Junge erst durch einen Korridor des Schulgebäudes rennt und dann nach draußen läuft - auf die Straßen von Long Island City. Dort verliert sich seine Spur.

Die Polizei schließt zwar ein Verbrechen nicht aus, vermutet aber, dass der Junge seit zwei Wochen im U-Bahn-System umherirrt.

[...]

Das Schicksal des verschwundenen Jungen bewegt die Menschen vor Ort. Mehrere Hilfsorganisationen und anonyme Privatspender haben Belohnungen ausgeschrieben. Wer Avonte wohlbehalten zu seinen Eltern zurückbringt, kann sich mittlerweile auf 70.000 Dollar (52.000 Euro) freuen.
Warum konnte Avonte das Schulgelände verlassen?

Während die Suche auf Hochtouren läuft, wird eine Frage immer lauter: Warum konnte ein Junge mit Handicap einfach so das Schulgelände verlassen? David H. Perecman, der Anwalt, den Avontes Familie eingeschaltet hat, geht der New York Times zufolge von einer ganzen Reihe Fehler aus.

Avonte wurde in einem speziellen Programm mit Einzelbetreuung unterrichtet. In seinem Schulgebäude sind jedoch auch ganz normale Schulklassen untergebracht. Womöglich wussten daher nicht alle Aufsichtspersonen, wie mit den behinderten Schülern umzugehen ist, so die Vermutung des Anwalts.

Bei seinem Weg nach draußen soll Avonte sogar einer Sicherheitsbeamtin begegnet sein. Diese stellte eine Frage an den Jungen, als dieser nicht antwortete, habe sie ihn ins Freie gelassen. So soll es die Frau später der Großmutter von Avonte erzählt haben, berichtet die New York Times. Das Verschwinden des autistischen Schülers sei dann erst aufgefallen, als dieser nach der Mittagspause nicht wieder bei seinem Lehrer aufgetauchte. Die Polizei und auch die Eltern von Avonte wurden nach Angabe des Anwalts erst eine Stunde später informiert. Eine "groteske" Verzögerung, so Anwalt Perecman.

Quelle
19.10.13, 00:02:30

drvaust

Ich vermute, dem Anwalt geht es um Geld, sein anteiliges Honorar. Irgendwelche Schuldige sollen angeklagt und verurteilt werden, viel Geld zu zahlen. Da wird ein absurder Grund konstruiert, um Jemand schuldig erscheinen zu lassen.
Das Schulpersonal wird den Jungen heraus gelassen haben, weil sie keinen Grund sahen, das nicht zu tun. Hierzulande sind die Schulen auch aufsichtspflichtig, aber kaum eine Schule schließt die Schüler ein.
Vielleicht wird der Junge irgendwann gefunden, vielleicht ist er unter eine U-Bahn geraten o.ä.. Solche Unfälle geschehen in Großstädten öfter mal. Vielleicht ist der Junge abgehauen, um mal frei etwas zu unternehmen, nicht ständig betreut zu werden.
Warum redet der Anwalt und nicht die Eltern?
19.10.13, 02:53:44

PvdL

Vielleicht wurde er bedroht und ist geflüchtet.
20.10.13, 06:22:07

starke Dame

Guten Morgen,

es ist schon wichtig Freiheit zu gewähren, doch das was passiert ist, geht definitiv nicht.

Der Junge hatte wahrscheinlich eine Assistenz, die nur für ihn da war, was hat die gemacht?


Nein, definitiv darf das während der Schulzeit nicht passieren. Das Kind hat im ordnungsgemäßen Zustand bei den Eltern anzukommen, ist der Tag zu anstrengend, muss der Unterricht an diesem Tag abgebrochen werden und das Kind wird abgeholt oder zu den Eltern gebracht.


Wenn der Auslöser Freiheit wäre, gibt es genügend Möglichkeiten das zu ermöglichen. Klar gibt es Menschen, die einen Autisten unterschätzen, viele wundern sich, dass z.B. mein 7-jähriger alleine in den Keller gehen darf, nicht an der Hand gehen muss usw. sind erstaunt, wenn ich jetzt schon Streifzüge plane, die er ganz ohne uns machen darf. Allerdings frage ich mich, warum die Eltern kein GPS oder ähnliches nutzen. Eine GPS-Uhr würden wir zum Beispiel in Erwägung ziehen, wenn das Kind nicht zurück käme, könnte man es zumindestens finden.

Doch würde ich hoffen, dass mein Kind sich mit 14 alleine bewegen darf, denn das kann möchte ich ehrlich garnicht in Frage stellen.

Die Flucht an sich, falls der Junge sich bedroht fühlte, ist eine gesunde Reaktion, doch frage ich mich, wenn laut Artikel eine "Einzelbetreuung" anwesend zu sein hat, hätte sie/er die Beine in die Hand nehmen müssen und hinterherrennen.
 
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