09.01.13, 12:48:12
55555
Die Übereinstimmungen in der Liste fand ich aufschlußreich:
Zitat:
In zahlreichen Religionen und in den Verhaltensnormen vieler indigener Völker wird Askese positiv bewertet und – oft nach festen Regeln – zeitweilig oder dauerhaft, individuell oder kollektiv praktiziert. Häufig sind befristete Askeseübungen, etwa Einhaltung bestimmter periodisch wiederkehrender Buß-, Fasten- oder Trauerzeiten oder Enthaltsamkeit und Abhärtung im Rahmen der Vorbereitung auf Übergangsriten.
Die Aspekte der Freiwilligkeit und des bewusst angestrebten übergeordneten Ziels gehören zumindest theoretisch immer dazu. Daher gilt jemand, der unter dem Zwang äußerer Umstände wie Nahrungsmittelknappheit und Armut ein bescheidenes, genussarmes Leben führt, nicht als Asket. Allerdings ist Askese oft ein Bestandteil strikter religiöser oder sozialer Normen, die für Angehörige bestimmter Gruppen oder in manchen Fällen für alle Gläubigen verbindlich sind. Der Übergang zwischen Freiwilligkeit und Zwang, bloßer Empfehlung und mit Sanktionsandrohung verbundener Vorschrift ist daher fließend.[1]
Erscheinungsformen von Askese, die in unterschiedlichen Kombinationen auftreten, sind:
zeitweiliger oder dauerhafter Verzicht auf alle oder manche Genussmittel und insbesondere Meidung von Rauschmitteln
Nahrungsaskese (Fasten oder Beschränkung der Ernährung auf das Lebensnotwendige)
sexuelle Enthaltsamkeit (zeitlich befristet oder dauerhaft als Zölibat)
Verzicht auf Körperpflege (z. B. Waschen, Bart- und Haareschneiden) und Kosmetik
bescheidene oder auch grobe, unbequeme Kleidung
Schlafentzug
freiwilliges Aushalten von Kälte oder Hitze
harte Schlafstätte
Verzicht auf Besitz, freiwillige Armut
Einordnung in die Gruppendisziplin einer religiösen oder weltanschaulichen Gemeinschaft, die Verzicht auf Befriedigung persönlicher Bedürfnisse fordert
Gehorsam gegenüber einer spirituellen Autoritätsperson, beispielsweise einem Abt
Kommunikationsverzicht (Schweigegebot)
Beschränkung der Bewegungsfreiheit (Klausur, Einsiedlerzelle)
Heimatlosigkeit (Wanderasketen, Bettelmönche)
körperliche Schmerzen und Verwundungen, die der Asket sich selbst zufügt, als Sonderform der Askese.
Quelle
10.01.13, 00:16:22
Fundevogel
Darunter befinden sich auch Verzichtarten, die sehr ungesund sind (z.B. Schlafentzug, Kasteiung)? Verschiedene Askesearten können Halluzinationen oder Pseudohalluzinationen hervorrufen.
Wenn sie als angenehm berauschend wahr genommen werden oder eine Anerkennung im Jenseits angestrebt wird, gilt die Askese mit dieser "Belohnung" noch als Askese?
Oder ist z.B. suchtähnliche Askese noch Verzicht?
Kann Askese ein zur Vermeidung von äußerlichem Machtstreben umgeleitetes Bedürfnis nach Macht nach innen sein?
Streben nach Selbsterkenntnis, gutem Umgang mit Recourcen und friedfertiger Haltung kann ich nachvollziehen, aber es wirkt immer wieder sehr fremd auf mich, dass Gott den Menschen schenkt wie er ist und dann die Option eröffnet, dass der Mensch sogar teilweise zerstörerisch und selbstzerstümmelnd Hand an das Geschenk legt?
10.01.13, 10:16:59
Mama
Gott hat dieses Geschenk und die Verantwortung dafür gegeben.
Es ist immer verwerflich über andere Religionen oder Völker zu urteilen wenn man selber nie Teil davon war.
Auch stelltst Du Deine Ansichten als richtig und vernünftig dar, aber wer sagt Dir das es so ist?
Askese hat nichts mit Macht zu tun, es ist eine Lebenseinstellung.
10.01.13, 13:13:21
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Solche Handlungen können Droge sein, ja. Verzicht auf Dinge der Welt im Allgemeinen kann helfen sich dem Geistigen hinzuwenden. Voraussetzung ist wohl, daß es jemanden auch zum Geistigen zieht. Wenn "Askese" der Anerkennung durch andere Menschen dient, fragt sich z.B. was ihr Ziel ist. Manche der Handlungen stören die gewohnte Ordnung, weil jemand in sich eine neue bessere Ordnung schaffen will, denke ich.
10.01.13, 18:45:19
Fundevogel
@Mama: Wenn du mich meinst...ich stellte nichts als richtig dar sondern fragte, um andere Meinungen zu hören.