09.12.12, 21:55:32
feder
Zitat:
ein homosexueller mensch kann sein liebesleben verbergen, vielleicht nicht angenehm für ihn aber machbar. außerdem kann er darüber entscheiden ob er sich preisgeben will.
Und das bedeutet dann, dass er so angenommen wird, wie er ist?
10.12.12, 02:37:33
drvaust
Wenn jemand sein Kind diagnostizieren lässt, um ihm dadurch z.B. inklusive Beschulung zu ermöglichen (weil es nicht anders geht), ...
Da besteht ein Problem, daß es bei Inklusion nicht geben dürfte.
Wenn das Kind eine Diagnose braucht, ist das keine Inklusion, sondern Integration. Bei Inklusion gehören Alle dazu, selbstverständlich, auch Behinderte. Eine Diagnose dürfte nur bei erhöhtem Förderbedarf nötig sein, um diesen zu bekommen.
Ich befürchte bei einer Früherkennungs-Untersuchung, daß da eine routinierte Untersuchung durch einen allgemeinen Kinderarzt erfolgt, der Spezialist für Husten, Schnupfen, Heiserkeit ist, aber sonst nicht viel Fachwissen hat. Wenn der eine falsche Diagnose stellt, und vielleicht noch zum falschen Spezialisten schickt, kann das in eine falsche Richtung gehen. Dann wird falsch behandelt und es werden falsche Therapien aufgedrängt, vielleicht wird dann die Diagnose zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Ich finde es besser, wenn nur bei gesundheitlichen Problemen ein Arzt aufgesucht wird, und nicht verstärkt nach Abweichungen von der Normentwicklung gesucht wird.
10.12.12, 03:46:36
55555
Wenn das Kind eine Diagnose braucht, ist das keine Inklusion, sondern Integration.
Da kann ich zustimmen.
Zitat:
Bei Inklusion gehören Alle dazu, selbstverständlich, auch Behinderte.
Was das angeht würde ich mal die Frage aufwerfen wollen, ob es in einer wirklich inklusiven Gesellschaft noch Behinderung geben würde.
10.12.12, 07:02:51
Hundertwasser
Ich glaube, dass das Vorhaben der Inklusion in manchen
Bundesländern sowieso schon gescheitert ist.
Mir wurde beispielsweise schon gesagt, dass ich mich schon
darauf einstellen soll, dass mein Sohn auf eine Schule für
geistig Behinderte kommt.
Aber nicht, weil er zwangsläufig geistig behindert sein muss,
sondern weil seine Verhaltensweisen eine andere Schulart unmöglich
machen werden.
Dass man das schon bei einem Kind im Alter von 2 Jahren
vorhersagen kann, finde ich merkwürdig.
Das heißt, dass man schon im frühen Kindesalter abgestempelt wird.
10.12.12, 08:36:31
Mama
Zitat:
ein homosexueller mensch kann sein liebesleben verbergen, vielleicht nicht angenehm für ihn aber machbar. außerdem kann er darüber entscheiden ob er sich preisgeben will.
Und das bedeutet dann, dass er so angenommen wird, wie er ist?
ich kann nicht für die allgemeinheit sprechen. ich jedoch kann es tolerieren und den menschen so nehmen wie er ist.
ich verstehe allerdings deinen vergleich mit homosexualität nicht. im bezug auf ausgrenzung ist dieser vergleich sicherlich gut. aber hier geht es nicht um ausgrenzung, sondern um diagnostik.
warum ist immer diese negative stimmung wenn es darum geht kinder zu diagnostizieren.
meine tochter hat ein halbes jahr nicht mehr gesprochen. ich ging zum arzt um abklären zu lassen wieso. eine untersuchung ergab das es keine organischen gründe hatte.
ich habe mich für die diagnose bedankt und weitere hilfe abgelehnt. wie gesagt ein halbes jahr sprach sie nicht, danach fing sie wieder an.
ich brauchte diese diagnostik um zu erkennen wie ich weiter mit ihr kommuniziere.
@Hundertwasser
inklusion ist tasächlich in vielen städten gescheitert. bei uns gibt es die auch nicht und es wurde mir versichert das es in meiner stadt auch nicht dazu kommen wird.
dennoch kämpfe um das recht deines sohnes, immer.
10.12.12, 14:27:19
55555
Inklusion wird von manchen einfach als Begriff verwendet ohne den Inhalt anzustreben. Es ist vielleicht auch ein schwieriger Umbruch, der noch länger dauern wird und von deutschen Institutionen in der Regel nicht engagiert vorangetrieben, wenn nicht sogar sabotiert wird. Aber man kann dafür kämpfen.