22.03.12, 23:14:30
Aku
geändert von: Aku - 22.03.12, 23:36:02
Ich bin auf das Konzept der
"einfachen Sprache" aufmerksam geworden, die scheinbar verstärkt in verschiedenen Bereichen - unter anderem bei Behörden - Anwendung finden soll. Sie wird als Form von Barrierefreiheit dargestellt.
Aber ist die Leichte Sprache auch für Autisten barrierefrei oder erschwert sie es uns möglicherweise eher? Habt ihr bereits Erfahrung damit gemacht?
23.03.12, 00:24:18
wolfskind
ich bekam so broschüren über angebote der caritas zugeschickt
in dieser "leichten sprache"
die formulierungen die da zu finden waren waren sehr lustig.
23.03.12, 01:09:49
PvdL
geändert von: PvdL - 23.03.12, 01:11:05
Die Sprache muß ja nicht primitiv sein, sie soll nur einfach sein. Angeblich geht die Entwicklung von Technik stets von 'primitiv' über 'kompliziert' nach 'einfach'. Demnach ist 'einfach' die höchste Entwicklungsstufe. In diesem Sinne kann nur gemeint sein, daß ein Text zwar alle Informationen, jedoch keine Zweifelsfälle oder gar Widersprüche enthält. Wenn man etwas absichtlich so formuliert, daß man es auch falsch verstehen kann, dann ist das streng genommen schon eine Lüge. Das Problem ist nur, es dem jeweiligen Texter nachzuweisen.
Ferner ist wichtig, daß nicht nur jeder Satz für sich verständlich ist, sondern der Text als ganzer auch sinnvoll inhaltlich und äußerlich strukturiert ist. Auch fehlende Struktur kann im Einzelfall zur Unverständlichkeit führen.
In jedem Falle sollte es für relevante Texte eine Institution wie den TÜV geben, die schlechte Informationstexte abmahnen und gegebenenfalls verfügen kann, daß ein solcher Text entfernt werden muß.
23.03.12, 12:33:32
Fundevogel
PvdL: Vielleicht beruflich/freiberuflich als Übersetzer in einfache Sprache anbieten bei Ministerien für einfache Sprache in Informationsmaterialien?
http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,15641,00.pdf
23.03.12, 16:14:28
PvdL
Fundevogel: Klingt interessant. Ich werde mir den Anhang demnächst mal durchlesen.