Verbreitete psychotische Tendenzen bei Angehörigen
11.12.11, 22:06:18
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Ich frage mich, wie man Nichtautisten helfen kann ihre Kommunikationseinschränkung zu überwinden.
11.12.11, 23:58:52
Fundevogel
Ich glaube, dass Schuldfrage, Ohnmachtsgefühle und Gefühlwirrwar maßgeblich zu den emotionalen Reaktionen auf Sachfragen führen.
12.12.11, 21:01:56
anne1
geändert von: anne1 - 12.12.11, 21:08:23
Anleitung zum Fragenstellen im Angehörigenforum,
Erster Entwurf:
Sehr geehrte Eltern und Angehörige,
wenn Sie eine Frage bezüglich eines autistischen oder möglicherweise autistischen Kindes oder sonstigen Angehörigen stellen möchten,
gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie ein kurzes, treffendes Schlagwort als Titel.
(Bsp: "Schulprobleme" gut, "Hilfe!!!!" schlecht)
2. Nennen Sie Alter und Geschlecht des Angehörigen, bzw Kindes.
3. Formulieren Sie das Problem in einem kurzen Satz.
(Bsp: "Mein Sohn trödelt auf dem Schulweg, kommt deshalb zu spät, und jetzt droht ein Verweis")
4.Machen Sie einen Absatz!!
5.Schildern Sie ausführlich und bildhaft Ihre Gefühle und Sorgen bezüglich des Problems, des Angehörigen, und sämtlicher sonstiger Umstände, die Ihnen dabei in den Sinn kommen.
6.Machen Sie einen weiteren Absatz (sehr wichtig)!
7.Berichten Sie möglichst knapp, was genau geschieht (wer, wann, wo, was, wie?)
8.Freuen Sie sich über konkrete Nachfragen, und beantworten Sie sie ebenfalls möglichst genau und sachlich!
Vielen Dank für das Lesen und Beachten der Anleitung.
Wir freuen uns, Ihnen helfen zu können.
Ihr Autismusforum
12.12.11, 23:19:51
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Klingt gut und kann man sicher irgendwo verwenden, aber viele lesen doch nicht mal die Registrierungsvereinbarung oder befolgen sie zumindest in keiner Weise. Ich denke hier kommt immer wieder ein eklatantes Defizit etlicher NA zum Vorschein, das offenbar zu eigenem Leid und Fremdschaden führt. Dieses Dauerheckmeck und Dauer-aus-der-Nase-ziehen ist ebenso ärgerlich wie die periodischen Abdreher irgendwelcher Mitstreiter. Zudem zeigte sich in der Vergangenheit überdeutlich, daß NA oft keinen Schimmer davon haben welche Prioritäten im Interesse der Autisten sein könnten. Dennoch wird offenbar fast nie akzeptiert wenn bei Nachfragen ein sehr weiter Rahmen angewednet wird um wirklich optimal helfen zu können. Diese Situation ist insgesamt wie ich finde sehr unbefriedigend.
13.12.11, 03:48:07
Vendela
Was meinst du genau mit Kommunikationseinschränkung und psychotischen Tendenzen? Inwiefern hat das was mit (Nicht-)Autismus zu tun?
Geht es um konkrete Situationen oder allgemein?
Und was ist eigentlich abdrehen?
13.12.11, 14:23:30
55555
geändert von: 55555 - 13.12.11, 14:23:59
Kommunikationseinschränkung = Kommunikation mit der Person ist nur eingeschränkt möglich (pathologisierend formuliert, weil die betreffende Personengruppe es auch nicht sein läßt und so tut als würde das gar nicht stimmen) Das geht oft auf mehr oder weniger rätselhafte Deutungen zurück, die sich aus dem Text, auf den Bezug genommen wird nicht zwangsläufig ergeben und auf denen eine Art Eskalation oder Entfremdung aufbaut. Da diese Gedankengänge für normale Außenstehende (Autisten) nicht nachvollziehbar sind muß es sich um eine Art Wahnideen handeln, also wenn man so will psychotische Tendenzen. Dabei ist auch anzumerken, daß durchschnittlicher Nichtautismus aus wissenschaftlicher Sicht ohnehin als Form der Schizophrenie betrachtet werden kann.
Abdrehen ist ein von mir geschaffener Begriff um etwas zu bezeichnen, für das ich noch keinen Begriff kannte. Oft relativ problemlos teilnehmende Personen (auch Autisten) beginnen wegen irgendeiner Sache, die nicht selten wieder kaum verständlich ist (wohl oft irgendwelche mehr oder weniger abstrusen Mißverständnisse) sich als ausgestoßen oder angegriffen zu betrachten und beginnen sich zu "wehren", indem eine zunehmende Eskalation und Entfremdung gezeigt wird. Dies ist - so zeigt meine Beobachtung - fast immer unumkehrbar. Eine vernünftige Kommunikation mit solchen abgedrehten Personen ist dann irgendwann anscheinend unmöglich und der Kontakt bricht letztendlich praktisch immer komplett ab.
13.12.11, 14:57:47
knebelgeist
Damit hast du dich wohl perfekt selbst beschrieben.
Hackst permanent und immer wieder auf andere rum, wenn du das unterlassen sollst, wenn es dir schon unbegreiflich ist, was du anrichtest, wähnst du dich auch noch in deiner Kommunikationsfreiheit zu unrecht eingeschränkt und begreifst absolut gar nicht, dass deine Art und dein Nichtverstehen der Grund sind, weswegen alles zu dir verlorene Liebesmühe ist. Und wenn dies Leute irgendwann auch mal erkennen und erkennen, dass du diesbezüglich tatsächlich "unbelehrbar" bist, unwillig zu verstehen/einen dir als so fremd erscheinenden Standpunkt rational zu erfassen - bleibt nichts als ein Rückzug, damit du nicht weiter hacken kannst. Was du trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit tust. Und dich dann auch noch in schöner Regelmäßigkeit darüber wunderst, warum es Personen anspricht, denen du zuvor so scheiße begegnet warst.
Du bildest dir ein, dass Kommunikation mit den von dir verbrämten Menschen nicht mehr möglich wäre, obwohl sie die Hoffnung erst zuletzt aufgebend - dir Chance um Chance geben ihnen zu zeigen, dass sie sich eventuell nur in dir getäuscht hätten, eventuell nur ein Missverständnis vorlag. Doch so, wie du dich verhältst und du auch noch in voller Absicht andere verletzt, kann sich das von deiner Seite her auch nicht mit einem Missverständniss schöngeredet werden. Du blockst letztendlich konstruktive, zielführende Kommunikation ab.
Und was willst du eigentlich? Du erklärst andere einfach mal als psychotisch, was dir überhaupt nicht zusteht. Begründest dies für andere mit Wahninhalten und das ist nichts als eine äußerst gewagte These von dir, von der du zu glauben scheinst, sie würde der Realität entsprechen. Du lässt es doch gar nicht zu, dass Menschen, die du so in eine geistige Verbannungsschublade gesteckt hast, dass du sie künftig auch nur ansatzweise ernst nimmst. Ihren Worten Glauben schenkst.
Was erwartest du ernsthaft von den durch dich so behandelten Menschen? Man könnte meinen, du beschreibst deine persönliche Psychose. Wenn es so wäre, wäre es die Lösung, du würdest die sogenannte Krankheitseinsicht zeigen und beginnen zu verstehen, dass du derjenige bist und nicht sämtliche anderen, die aufgrund deines Handelns erst Probleme mit dir erhalten.
Zitat:
Oft relativ problemlos teilnehmende Personen
Das scheint ein Knackpunkt zu sein.
Andere Menschen unterliegen nicht deiner Kontrolle und wenn es dir so erscheint womöglich, als würdest du die Kontrolle über problemlos Teilnehmende verlieren - erkennst du womöglich nur, dass sie sich anders verhalten als von dir erwartet. Es wäre an der Stelle gut, wenn du "aufwachen" würdest und berücksichtigen, dass du nicht nur Beobachter bist, sondern auch Handelnder und dass das Moment deines Eingreifens so oder so ausfallen kann. Auch für dich unerwartet. Es wäre besser, wenn das so wäre, wenn du das so auch äußern würdest, nachfragen würdest, warum jemand sich jetzt so und nicht anders verhält, weil du davon ausgingst, dass deine Mitteilung so oder so aufgefasst würde. Sonst lernst du doch niemals zu verstehen, wenn du niemals anfangen würdest, dich tatsächlich für andere Menschen zu interessieren und nicht nur für "Muster".
13.12.11, 15:30:41
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War ja klar, daß dann wieder sowas kommt. Da hier NA Thema sind, gehe ich darauf jedoch nicht erneut ein.
13.12.11, 16:34:15
Vendela
Was hältst du / haltet ihr vom Vier-Seiten-Modell (http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell)?
13.12.11, 16:38:18
PvdL
Häufige Ursache für Mißverständnisse: Überinterpretation (Der Empfänger interpretiert mehr in die Botschaft hinein, als der Sender damit zum Ausdruck bringen wollte.)
Häufige Ursache für Überinterpretation: Der Empfänger projeziert heimliche Hoffnungen/Ängste/uä. auf den Sender.
13.12.11, 17:12:41
knebelgeist
Vier-Seiten-Model ist schön und gut, nur nützt auch das Wissen darum nichts, wenn nicht über Äußerungen in aufklärender/erklärender Weise kommuniziert werden kann wenn schon dem ein oder anderen auffällt, das etwas nicht so angekommen sein kann beim anderen wie es beabsichtigt war.
Ist die Begegnung von Angehörigen - die immer auch selbst autistisch sein können - kommunikationsfördernd und nicht blockierend, wenn zum Beispiel "Lalala" erfolgt? Das Nichteingehen auf ihre Anliegen?
Vielleicht haben Angehörige auch einfach nur eine falsche Vorstellung davon, vielfach erwähnte Hilfe auch erhalten zu wollen und nicht nur die Floskeln.
13.12.11, 17:16:22
55555
Solche Modelle sind schön und gut, aber ab einem gewissen Maß an Erregtheit, etc. scheint es mir schwer zu sein irgendwie vernünftigen Zugang zu finden. Gerade was NA angeht scheint mir auch oft gar kein geeigneter rationaler Umgang möglich zu sein, da dazu vielleicht einfach nicht die entsprechende Bildung besteht.