Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ich habe mir mal die Seite von der Waldorfschule in Essen angeschaut und dort u.A das gelesen:




Lebenssinn, ich dachte immer das wäre das, was viele ihr Leben lang suchen und auf das z.B die Religionen antworten zu geben versuchen... was man nur für sich finden kann, weil es keine universelle Antwort gibt usw.

Aber im Ernst: Weiß jemand was damit gemeint ist in dem Zusammenhang?

Ich könnte mir vorstellen, daß damit sowas wie "ein Sinn für allgemeine Lebenstüchtigkeit" gemeint ist. Die Formulierung finde ich allerdings unglücklich bis abschreckend, klingt so esoterisch und läßt den ganzen Text unseriös wirken. Manchmal sollte man sowas vielleicht doch mal von jemandem Korrektur lesen lassen, der etwas sicherer im Formulieren ist.

Ja das erscheint mir logisch, dass so etwas damit gemeint ist.
Lebenstüchtigkeit hat aber mit Tast-, Bewegungs- und Gleichgewichtssinn auch nicht so viel gemeinsam...naja^^
Und du hast recht, es klang für mich auch irgendwie esoterisch.

Ich weise hier auch auf diesen alten Thread hin.

http://www.waldorfschule-essen.de/index.php/unsere-schulzweige/parzival-schule.html?start=1

Hier der Link.
Ich verstehe auch nicht, was hier mit "Lebenssinn" gemeint sein soll,
eventuell "Erkennen der eigenen Bedürfnisse", also zb Durst???
Gruß, anne

mit lebenssinn in anderen zusammenhängen autismus betreffend wird gemeint, dass den autisten beigebracht werden soll, sich sinnvoll zu verhalten. das wäre ein lebenssinn. anderen menschen erscheint es nunmal nicht sinnvoll, dass es für autisten äußerst sinn-voll ist, was sie tun - und wenn sie vor der waschmaschine sitzen und sie beim schleudern beobachten. anstatt mit dem becher auf dem tisch zu klopfen, weil der klang vielleicht so toll ist, sollen sie lernen den becher stehen zu lassen.

eine bekannte hatte ein kind in einem solchen kindergarten. sie dürften alles tun und so lernen wie es für sie gerade individuell interessant und wichtig ist. trotzdem, trotz dieses "genialen" grundsatzes, erhielt das kind keine nachspeise, wenn es nicht das tat, was die erzieher von ihm verlangten.

vielleicht wollen sie auch, dass "richtige" mimik verwendet wird? weil neutrale autistengesichter signalieren würden "ich lebe ja gar nicht wirklich, ich bin so traurig, dass ich nicht lebendig bin"?

Wäre mir neu, dass Steiner und Co. sich so ausdrücken könnten, dass man als logisch denkender Mensch, etwas damit anfangen kann. Ich empfinde es oft nur als hohles Geschwafel auf tiefem sprachlichem Niveau. Auch wirklich amüsant (oder beängstigend) die "heilpädagogsichen Diskurse" von R. Steiner. (Ironie)