21.09.06, 21:23:19
Wursthans
Zitat:
Zahlreiche Studien aus der Verhaltensforschung belegten schon, was auch Conniff meint: „Unser Sozialverhalten geht auf dieselben Wurzeln zurück wie das der Schimpansen.“
Dementsprechend befolgen wir – selbst heute noch – mehr oder weniger dieselben Regeln. Und damit hätte sich die Szene im klimatisierten Konferenzraum genauso auch zwischen zwei rivalisierenden männlichen Schimpansen irgendwo im Busch von Botswana abspielen können: die Aggression, mit der das Alphamännchen seinen Untergebenen einschüchtert, die Tricks des Beta-Männchens, das seinem Rivalen eins auswischen will, die finsteren Blicke und Beschimpfungen.
Zitat:
Selbst Klatsch ist keine menschliche Erfindung und – entgegen der landläufigen Meinung – sogar wirklich bedeutsam, meint Autor Conniff. Mehr noch, Klatsch hat durchaus seine positiven Funktionen. Schimpansen tauschen sich beim Lausen aus, knüpfen dabei „soziale Bindungen, die dann wichtig werden, wenn es darum geht, Nahrung zu teilen oder in einem Kampf Verbündete zu suchen“. Beim Menschen erfüllt Klatsch eine ähnliche Funktion: Wir reden in der Kaffeeküche, um uns auf dem Laufenden zu halten und vielleicht frühzeitig wichtige Neuigkeiten aus der Firma wie Chefwechsel, Umstrukturierungen oder Entlassungen zu erfahren. Oder Tipps zu bekommen für den Job. Klatsch sichert uns damit, genau wie den Affen, das Überleben.
Quelle
Also leben wir doch praktisch unter Affen?
22.09.06, 01:36:28
bellaria
Wir Affen leben unter Affen. ;)
22.09.06, 08:06:02
uppsdaneben
Lasst uns jetzt zum Entlausen treffen. :p
26.09.06, 17:27:50
*herold*
geändert von: *herold* - 26.09.06, 17:28:13
Zitat:
Conniff rät, einfach das Beste daraus zu machen und aus der Tierwelt und Evolutionsgeschichte zu lernen, um das Verhalten von Chefs, Kollegen und sich selbst besser verstehen zu können. Oder sich gar ein Beispiel an den Affen zu nehmen, etwa an den Schimpansen. Sie verfolgen sich zwar mehrmals täglich zähnefletschend und laut kreischend. Aber schließlich versöhnen sie sich immer wieder. „Bei ihnen nimmt aggressives Verhalten nur fünf Prozent des Tages ein“, präzisiert Conniff. Anders könnten sie Familienverbände, die für sie überlebenswichtig sind, gar nicht intakt halten. Dem Menschen dagegen fällt die Versöhnungsgeste – privat wie im Job – schwer, und so führen Aggressionen häufig zu lebenslangen Verwerfungen, wenn nicht sogar Gerichtsprozessen.
das passt ein bisschen zum streit hier :-) (hallo!)
26.09.06, 17:36:09
*herold*
obwohl mensch und affe zu 98,7% die gleichen genome haben finden sich die meisten unterschiede im gehirn.
unterschiede zwischen mensch und affe
26.09.06, 21:15:58
Katz007
diese Aussage kann ich zumindest als Eindruck bestätigen :( (naja manchmal auch :p )
26.09.06, 23:09:28
arlette
Zitat:
Sie verfolgen sich zwar mehrmals täglich zähnefletschend und laut kreischend. Aber schließlich versöhnen sie sich immer wieder.
îch habe einen netten artikel über streitkultur gelesen; gemäss meiner einschätzung war er dezidiert ironisch, aber sehr gut aufgebaut. die aussage war, dass seit den 90igern nicht mehr gebrüllt und getobt, sondern - nach gebührend intensiver informationseinholung und bildung in einschlägiger literatur - zivilisiert und ruhig diskutiert und brav der andern partei zugehört wird. 'dass man zugibt, man ist doof, obwohl man heimlich den andern trotzdem für doofer hält; aber das verschweigt man brav und haut die faust nur noch unbeobachtet an die zimmerwand'.