Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Hallo an alle Autisten und Nichtautisten!

Ich lese seit einigen Tagen in Eurem Forum und finde Euch einfach genial. Danke das es dieses Forum gibt.

So. Jetzt zu mir. Ich bin eine Mama von 2 Kindern. 1 autistisch - die andere nicht. Als ich vor 2 Jahren die Diagnose bekam brach für mich eine Welt zusammen und ich habe eine Selbsthilfegruppe gegründet.

Zum damaligen Zeitpunkt eigentlich mehr um mir selbst zu helfen. Im Laufe der Zeit jedoch habe ich gelernt das ICH das Problem bin und nicht Nina. Sie ist glücklich mit ihrem Leben - und mit uns. Ich danke inzwischen dem lieben Gott dafür das ich meine Tochter habe. Sie lernt mir (und meiner Familie) jeden Tag Sachen die andere Eltern nie in ihrem Leben sehen und kennenlernen dürfen. Sie ist der ehrlichste, liebste, freundlichste, reinste Mensch der mir je begegnet ist.

In meiner Selbsthilfegruppe sind einige Eltern die nicht akzeptieren können das ihre Kinder Autisten sind und alles mögliche dagegen unternehmen. Medikamente (Ritalin - das von einer Ergotherapeutin empfohlen wurde!!!!!), Therapien, Wegsehen. Ich finde das SOOOO traurig und gefährlich. Warum können oder wollen die Menschen nicht sehen was für wundervolle Menschen Autisten sind? Warum macht es die Gesellschaft den Autisten und ihren Angehörigen so schwer (Anträge, Hilfe, etc.)?

Eure Flugblätter finde ich toll (besonders das für die Angehörigen!). Ich würde gerne welche in der Selbsthilfegruppe verteilen und hoffe Ihr seid damit einverstanden?

Meine Frage: Ich mache einen Flyer für die Selbsthilfegruppe und benötige einen schönen Slogan, Aussage, Gedicht der mit Autismus in Verbindung steht. Hat jemand Vorschläge???

willkommen im forum.

flugblätter sind zum verteilen gedacht.;) wenn du sie in deiner gruppe verteilen möchtest - nur zu.

zu deinem flyer - vielleicht den inhalt vorstellen, so ist das zu ungenau.

[Kettenbeitrag zusammengefasst, mfg [55555]]

Ich hab noch keine genauen Vorstellungen zum Flyer. Er soll zu den monatlichen Treffen einladen.

Ich möchte aber auch ganz klar in dem Flyer darauf hinweisen - das ein Autist kein Rainman ist - sondern...

Und da brauche ich einfach Hilfe von Euch. Wie kann man Nichtautisten Autismus erklären? Ich finde es ganz schwierig zu definieren. Wie kann ich dazu einladen zu unserer Selbsthilfegruppe zu kommen?

Das "Ziel" unserer Selbsthilfegruppe ist der Austausch, Hilfe bei Behörden, Krankenkassen, Schule, Problemen (z.B. Therapeuten), Anträge ausfüllen, Familie, etc.


Ich bin schon wieder zu ungenau, gell ;-)

Hallo Angie,

so "krass" würde ich das nicht ausdrücken. Denn korrekterweise müsste man dann zur "Eleminierung" des Problems dich "beseitigen". :-)

Du meinst sicher Vorurteile, Nichtwissen und das Gefühl der Hilflosigkeit in Bezug auf Autismus.

Sorry, aber ich fand die bildliche Vorstellung der "Problemlösung" so witzig. Musste ich einfach "loswerden".

Also: Herzlich Willkommen im Forum!

Angie
"Ich danke inzwischen dem lieben Gott dafür das ich meine Tochter habe. Sie lernt mir (und meiner Familie) jeden Tag Sachen die andere Eltern nie in ihrem Leben sehen und kennenlernen dürfen. Sie ist der ehrlichste, liebste, freundlichste, reinste Mensch der mir je begegnet ist".

Du hast es hier doch so schön beschrieben:

Titel z.B.

Autismus "Ein Geschenk des Himmels"

Moin und herzlich willkommen in dieser Runde hier ... Schön, dass Du Deine Tochter nicht nur so annehmen kannst, wie sie ist, sondern darüber hinaus auch offensichtlich viel Freude mit ihr hast. Ich wünschte, es gäbe mehr Mütter von autistischen Kindern, die das so sehen könnten.

Angie

fiel mir noch so ein:
Wobei mir das mit dem Himmel am besten gefällt.

Autismus
Mehr als du siehst,
mehr als du hörst,
mehr als du begreifst

Autismus Uns voraus

Autismus Mehr Wert

Autismus Öffne dich und du wirst gewinnen

Autismus "wörtlich gesehen"

Autismus Reine Seele

Die Flugblattvorlagen kann jeder in der Form verwenden, wie sie verfügbar sind. Hast du dich auch einmal auf der ESH-Site umgeschaut? Dort finden sich auch noch einige Texte.

Welche Zielgruppe würdest du ansprechen wollen? Vermutlich NA-Eltern? Das Ziel benennst du mit einer Erklärung von Autismus. Das ist nicht so einfach, auch weil Sprache hierbei weiträumig zu versagen scheint. Sprache ist ein Instrument Dinge zu benennen, die beiden Seiten bekannt sind. Beschreibungen unbekannter Dinge werden im Rahmen von Sprache auch durch solche Benennungen versucht. Was aber, wenn es um ein Etwas geht, bei dem viele ansonsten üblich scheinende Annahmen nicht mehr zutreffen? Ich kenne keine Definition, die ich annehmbar fände, dennoch gibt es diese Charaktereigenschaft offenbar im Sinne des Archetyps "Autist".

Vielleicht könnte man bei gängigen Vorurteilen ansetzen und diese kurz kommentieren?

...und wie wäre es mit: Wir heißen Sie und das Kind, das sie lieben, herzlich willkommen!

Ich halte es für bedenklich, von vorneherein die Ausnahme und das Anderssein festzuschreiben.

Es soll doch darum gehen, dass sich liebende Eltern treffen, die ihre Kinder als ihre Kinder sehen. Ob das eine nun Milupa-Brei ißt oder das andere Hartkekse;) oder ob das eine mit einem Feuerwehrauto spielt und das andere gerne Lichtschalter bedient, ob das eine Stille braucht und das andere ein "Brausewind" ist, ist doch Familien-Alltag?!

Ich glaube, dass es wichtig ist, Verschiedenheit als das "Normalste" der Welt zu betrachten bzw. verträgliche Gemeinsamkeiten zu ermitteln, wo sie möglich sind und Respekt zu zollen, wo ein Rückzug gewünscht ist.

Das als selbstverständlich zu betrachten, sollten sich die Eltern in einer SHG den Rücken stärken.

Fundevogel
Grundsätzlich stimme ich dir zu.

Ich hatte nur das Gefühl bei der Aussage von Angie:
" In meiner Selbsthilfegruppe sind einige Eltern die nicht akzeptieren können das ihre Kinder Autisten sind und alles mögliche dagegen unternehmen".
dass sie Eltern erreichen möchte, die anders "gepolt" sind, die das besondere nicht erkennen. Hier kann man nicht davon ausgehen, dass die Eltern schon soweit sind. Und diese Eltern vielleicht auch zu erreichen und dazu zu bringen ihr Ohr und Herz für diesen Weg (weiter zu lesen, zu zu hören, sich auszutauschen)zu öffnen ist ein besonderer Wunsch von Angie, glaube ich.

Und nur deshalb, denke ich, ist es wichtig einen Titel zu finden, der diese NT-Eltern aufhorchen lässt, Fragen aufwirft. Hier wäre gerade die Reaktion von NT'S gefragt wie ein "Slogan" rüber kommt. Auf ein "ein Geschenk des Himmels" würde ich halt reagieren, da ein Geschenk i.d.R.
etwas schönes überraschendes ist, und mit ...ich danke Gott dafür... aus den Ausführungen von Angie kam mir dieser Slogan wie von alleine in den Sinn.
Vielleicht spricht er auch eher die emotionale Seite an und müsste durch einen Untertitel um das Rationale ergänzt werden.
Auf einen Slogan reagiert man (NT?) immer unmittelbar
(erster Eindruck).
Vielleicht denke ich hier auch zu kompliziert.

Ich glaube nicht, dass man voraussetzen kann, dass das Kind (so autistisch wie es ist) bereits geliebt wird. Aber ich sehe das von der rationalen, nicht von der emotionalen Seite.