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Urgroßvaters Aquarelle

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25.03.10, 22:53:29

Hans

geändert von: Hans - 25.03.10, 23:01:07

Das sind zwei Bilder, die ich unter vielem alten Zeugs gefunden habe.
Man könnte sie als Miniaturen bezeichnen.
Das erste ist 16,5cm breit und das zweite Bild ist 11,5 cm breiit.

Meine Mutter hat mir gesagt,
daß das mein Urgroßvater mit elf oder zwölf Jahren am Gymnasium gemalt hat
und wenn ich aufs Gymnasium komme, lerne ich dort auch so zu malen.
Ich denke, mein Urgroßvater wie auch der Großvater waren Autisten, was denkt Ihr wenn ihr das Bild betrachtet?
Speziell das mit der unzugänglichen Burg hat mich gleich angesprochen, wie wenn es ein Teil von mir wäre.
Die Enttäuschung meinerseits war groß,
als dann dort ein Kunstprofessor das Malen mit Wasserfarben
mit dem Borstenpinsel und großflächigen Farbstreifen anleitete.
"Wir malen unten einen breiten braunen Strich,
dann darüber einen breiten grünen Strich,
dann darüber einen ganz breiten blauen Strich
und jetzt stellen wir uns eine schöne Landschaft vor."

In dem Moment hatte ich Verständnis für die Ablehnung abstrakter Kunst, oder dafür sie als entartet zu bezeichnen.
Dateianhang:

 Schloß und Berge.jpg (164.51 KByte | 3930 mal heruntergeladen | 631.37 MByte Traffic)

Dateianhang:

 See und Burgruine.jpg (101.47 KByte | 3837 mal heruntergeladen | 380.2 MByte Traffic)

26.03.10, 01:53:32

Miss

geändert von: Miss - 26.03.10, 01:56:55

Mir gefallen beide Bilder sehr.

Auf beiden Bildern ist ein mächtiges, schönes, sich schützendes Zuhause, eine Burg oder ein Schloss zu sehen, was wohl das Ich verkörpern soll und welches auf einer Seite zum Rest dazugehört, sich jedoch gleichzeitg davon abtrennt.
Es betrachtet das Geschehen aus der Ferne und doch sucht es gleichzeitg deren Gegenwart und Nähe.

Interessant auch der Aspekt, dass die schützenden Mauern immer rechts im Bilde auftauchen und dass die Atmosphäre je weiter man nach hinten blickt unnahbarer wirkt (schneebedeckte, kahle Berge, die Farben weniger klar und kühl). der Himmel fast wolkenlos und dennoch kommt keine richtige "Wärme" auf, sie ist bloß am Anfang präsent doch je intensiver und weiter man ins Bild hineinblickt desto eher schwindet sie.

Die Burg bzw das Ich fügt sich je tiefer man in das Bild hineinspäht ins das Gesamtkonstrukt hinein, jedoch nur in die Ferne, in das Kühle, wobei es miteinander zu verschmelzen vermag, so dass die Burg beinah vom Rest untrennbar scheint. In diesem Moment kein Außenseiter mehr - im Gegenteil... allerdings kein Außenseiter mehr in der Welt da hinten, die vordere, "bunte", bleibt unerreichbar.

So empfinde ich zumindest beim Betrachten der Bilder.
26.03.10, 10:28:37

55555

geändert von: 55555 - 26.03.10, 10:30:39

Das zweite Bild gefällt mir besser, da z.B. im ersten die Berge links ziemlich offensichtlich mit schwarz umrissen wurden und dieses Bild auf mich auch an sich weniger lebendig wirkt. Ähnliches Vorgehen bei Bild 2 ist nicht so auffällig. Sicher, sowas allgemein muß man auch erstmal hinbekommen.
 
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