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Geborgenheit

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18.02.10, 18:39:53

55555

Was versteht ihr eigentlich darunter, besonders die NA. Dabei meine ich nicht die üblichen Begriffsassoziationen, sondern die Wirkzusammenhänge. Ist es eher die Ausnahme, daß sich Menschen dauerhaft geborgen fühlen nach der Kindheit? Fühlen sich manche NA geborgen, egal was in ihrem Leben passiert? Ist Geborgenheit eine Empfindung, die mit der Versorgung durch Eltern in der Kindheit zu tun hat? Wo liegt der Unterschied zwischen Wohlgefühl und Geborgenheit?
18.02.10, 20:23:16

starke Dame

geändert von: starke Dame - 18.02.10, 20:27:07

Wohlgefühl kann ich selber herstellen. Zum Beispiel persönliches Wohlfühlprogramm, Bad, Musik und Wein.

Geborgenheit ist was ganz anderes. Kann man nicht selber herstellen sondern erfährt man durch die Zuwendung und das Verständnis eines anderen Menschen. Der einen trotzdem auffängt, wenn man auch manchmal Unsinn macht und sich total besch... aufführt. Ein Mensch der ohne dich zu bewerten einfach nur auffängt und schützt.
Durch meine Eltern fühlte ich mich nicht geborgen - ich weiß nicht wie es sich anfühlen würde, da ich als Kind dies nicht erfahren habe. In mir wurden als Kind nur Erwartungen gesetzt, die ich zu erfüllen hatte.

Diese gleiche Geborgenheit (wie oben beschrieben, zwischen zwei gleichberechtigten Menschen) kann man natürlich auch einem anderen Menschen schenken.
18.02.10, 21:05:43

an3010

geändert von: an3010 - 18.02.10, 21:11:58

Geborgenheit ist ein Gefühl,sich so wohl zu fühlen,dass alle Ängste von einem abfallen und man sich einfach sicher fühlt.

Keine Bedrohung,keine negativen Sachen,einfach dass Gefühl,es passiert einem nichts und alles ist in Ordnung.
Dieses Gefühl kann nicht gesteuert werden,es wird nur empfunden, es spürt man und kann nicht beschrieben werden.
Von mir,als dass ich denke,ich fühle mich beschützt,behütetet und irgendjemand passt auf mich auf.

Wohlegefühl ist wie starke Dame schreibt : warmes Bad,sanfte Musik und eine schöne Flasche Wein - etwas,was dich in einem Moment, wohl fühlen läßt.

Ich empfinde den Begriff Geborgenheit als einen Begriff aus meiner Kindheit.
Daraus beziehe ich den Bezug.
Obwohl ich ihn nicht so empfunden habe.
Vielleicht habe ich deshalb 5 Kinder, um Geborgenheit geben zu können oder zu finden?
18.02.10, 23:42:43

Fundevogel

Geborgenheit stellt sich nicht in Frage. Sie ist Frieden mit sich und der Welt und entrückt den Menschen von der Härte des Lebens.
In der Kindheit ist sie das Vertrauen in die elterliche Überlegenheit, grenzenlose Fürsorge und immerwährende Güte.
Für gläubige Menschen ist sie das Gefühl des zärtlichen Aufgehobenseins, der Unverletzbarkeit und des Angekommenseins in seiner Bestimmung.
In der Partnerschaft ist sie gemeinsam empfundene Stärke, selbstverständliche Verlässlichkeit und auch ein wenig teambewußte Unbesiegbarkeit.
Interessant finde ich, dass in diesem Wort das "Borgen" steckt, so als bekäme man sie für eine Zeit, um sie dann wieder zurück zu geben, damit ein anderer sie borgen kann;)

Forthebeautyoftheearth
19.02.10, 04:42:41

Hans

Geborgenheit empfinde ich, wenn ich in meinem Wohnmobil bin,
meine Umgebung, die ich mitnehmen kann,
in der Kindheit war es der Kinderwagen.
Mein erstes Wort war: "Auto"

Da könnte ich jetzt ein Wortspielformulieren:
"Ist man Autist, weil man gern im Auto ist?"
19.02.10, 05:42:11

drvaust

Für mich ist Geborgenheit Schutz, Sicherheit, keine Bedrohung, vertraute Umgebung, keine Störung usw..
Da kann ich mich entspannen, brauche keine Angst zu haben.
Geborgen bin ich in meiner Burg.
Mit Borgen hat das wohl nichts zu tun. Geborgen ist eine Form von Bergen, eine andere Form ist Verborgen.
Siehe Wiktionary:"geborgen" und Wiktionary:"bergen".

19.02.10, 14:34:04

haggard

geborgenheit verstehe ich als geistige unversehrtheit. solches kann sich innerhalb einer sekunde durch äußere einflüsse ändern, kehrt jedoch immer wieder in den ursprungszustand der geborgenheit zurück. ferner denke ich nicht, dass geborgenheit explizit etwas in direkter verbindung mit kindheit/eltern zu tun hat.

es ist meiner ansicht nach eher so wie bei atomen, die vollkommenheit anstreben. den zustand der vollkommenheit können sie für gewisse zeit "genießen", bis prozesse stattfinden, die sie diesen zustand erst wieder erreichen lassen müssen.

wenn mich nichts schädigt, ich sein kann und vielleicht auch noch erkenntnisse gewinne - ist das vollkommen. ein ewig anmutendes wohlgefühl. dieses kann auch gedanklich erzeugt werden, wenn es praktisch eigentlich nicht vorhanden ist. im gegensatz dazu ist geborgenheit für mich etwas, das schlicht besteht, ähnlich wie die sonne auch nachts brennt, selbst wenn sie nicht zu sehen ist.

vielleicht ist "geistig" ein falscher begriff und "seelisch" wäre besser, obwohl dieses ein wenig pathetisch klingt.
 
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