(Kurzes) Essay über Selbstzweifel und die soziale Welt
16.11.09, 18:58:13
Rikki
Hallo Freunde
Ich scheine für mich an einem Punkt angelangt zu sein, an dem ich nicht mehr weiter komme... nahezu jeden Abend verbringe ich damit an mir selbst... extrem zu zweifeln...
Ich fasse am besten erstmal meine sozialen Umstände zusammen:
Niemand weiß, dass ich Autist bin! was ich auch nicht für nötig halte (und ich wüsste auch nicht dass mich jemand in diese Richtung verdächtigt).
Ich habe in meiner Klasse (13.) vier Mädchen mit denen ich mich sehr gut verstehe und die meiste Zeit verbringe. Ich mag die vier auch sehr gerne!
Leider bin ich nur in so gutem Kontakt mit ihnen,
da sie anfangs auf mich zu kamen und ich gar keine andere Wahl hatte als mich mit ihnen anzufreunden... :(
Aber Zwei aus meiner Klasse würde ich noch viel lieber in meinen sozialen Kreis einbringen! Einen Jungen und ein Mädchen.
Das Mädchen ist sehr aufgeschlossen und mag mich anscheinend auch recht gern. Aber ich bin
einfach nicht in der Lage, von mir aus auf sie zu zugehen oder erst ein Gespräch mit ihnen anzufangen... :((
Es ist auch nicht so als würde ich nicht zu ihnen passen. Wir spielen und lieben alle Theater, wir haben ähnliche Ansichten, lieben dieselben Autoren, mögen das gleiche Essen und harmonieren musikalisch.
Für den Jungen empfinde ich stärkste Gefühle - wie ich sie mir nicht hätte vorstellen können - ein Mensch, so perfekt konnte ich ihn mir nicht einmal ausmalen.
Also:
So sitze ich abends da und reflektiere meine Versuche diese beiden Menschen zu meinen Freunden zu machen, Versuche bei denen ich kläglich scheitere...
Meine Kommunikation funktioniert auf Ebene der Datenübertragung... nur über Mails...
Nun weiter:
Warum kann ich meinen Mund denn eigentlich nicht aufmachen?
Das hab ich mich schon etliche Male gefragt. Ich bin letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass es daran liegt, dass ich nie ausreichend Bestätigung bekomme (abgesehen natürlich von den autistischen Beeinträchtigungen wie Ablenkung durch Details oder langsame soziale Verarbeitung). Ich denke ich trau mich nicht, weil ich nicht weiß ob man mich mag oder ob man überhaupt was von mir wissen will.
Ich weiß, dass die Gedanken die ich zum Unterricht beitragen könnte hilfreich sind! Ich weiß, dass ich gut aus Büchern vorlesen kann! Ich weiß, dass ich gute Gedichte schreibe! Und ich weiß, dass ich diese auch gut vortragen kann. (usw.)
Leider weiß ich das eben nur in meiner Welt.
In meiner kleinen Welt bin ich toll...
Aber ich weiß nicht was andere von mir halten, ob andere mich mögen, ob anderen gefällt was ich mache, was ich sage, wie ich mich gebe, wie ich aussehe.
Ich weiß nicht welchen Platz ich habe in dieser Welt, welchen Charakter ich spiele...
Ich habe kein Bild von mir in der Welt da draußen, ich sehe mich nicht als Teil davon, nicht als Rollenträger - ich sehe mich als gar nichts...
Solange mir die Welt nicht widerspiegelt, wer ich bin und was ich kann, werde ich eingehen, meine Talente nicht kennen, nicht fördern können, werde meine Abende in Tränen von Selbstzweifel füllen.
Ohne die Reaktionen anderer Menschen, kann ich mich nicht entfalten und so kann ich auch nicht sagen "mir ist egal was ihr denkt". Ein Leben in einer Gesellschaft geht nur mit Gesellschaft - einem Haufen von Leuten die sich beeinflussen.
Warum schreibe ich all das hier?
Ich will mich nicht ausheulen, nicht unbedingt Trost suchen.
Es soll mir nicht zwingend Antwort oder Anregung geben (dennoch wäre ich froh wenn ihr Tips für mich parat habt).
Vielmehr ist es ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Bestätigung!
Ein Versuch etwas zu bewirken.
Ich möchte, dass jeder der das hier ließt, nicht am Ende sich seinen Teil denkt und zu etwas anderem übergeht.
Lest und Schreibt was ihr denkt!
Ganz egal was es ist. Ob Rat, ob Zustimmung, Übereinstimmung, ob Widerspruch, ob Fragen, ob eigene Erfahrungen, ob ihr mir sagen wollt "das ist doch Quatsch"!
Nehmt euch kurz die Zeit über etwas nachzudenken und es nieder zuschreiben.
Kritik ist genauso wichtig wie Lob! Man muss nicht nur wissen was man gut kann, sondern auch was man lassen sollte oder viel mehr was man verbessern sollte.
Außerdem ist es vielleicht ein guter Einblick in die Welt einer Autistin, die sich Hals über Kopf selbst die zerstörerische, vernichtend gefährliche und gemein Welt der hoch-sozialen Jugend geworfen hat...
In größter Hoffnung auf eine gute Unterhaltung mit euch! (und mit einer kleinen Entschuldigung über die doch verhältnismäßig immense Länge)
Eure Ricarda
16.11.09, 19:43:42
55555
Ja, ich kenne das, offenes Feedback bekommt man praktisch nie unter NA, viele Autisten zieren sich auch davor, weil sie von NA wegen sowas schon mehrfach angegiftet wurden, etc.
Letztlich denke ich, daß es vielleicht sinnvoll sein könnte Interesse zu zeigen, indem man irgendwie Kontakt aufnimmt, nicht mal so sehr überlegt was man falsch machen könnte. Aus vielen Filmen schließe ich, daß auch NA wohl oft solche Kontaktschwierigkeiten haben, sich vor Ablehnung fürchten und daher sehr unter Anspannung sind, wenn sie jemand sehr interessiert. Insofern würden diese NA vielleicht auch Verständnis dafür haben, sofern sie nicht ziemlich uninteresiert wären. Ich weiß nicht, was sie mögen, du wirst es eher wissen, schreibst von gemeinsamen Interessen.
16.11.09, 19:53:29
Rikki
klinkt sehr aufbauend was du sagt:
dass NA's auch unter Kontaktschwierigkeiten leiden können...
aber es ist so schwer von etwas anzufangen... und noch schwerer wenn ich nicht darüber nachdenke
ich überlege mir themen über die ich reden kann, aber bringe sie dann nie raus, oder komme zu selten in die nähe und somit zu der gelegenheit mit zu unterhalten
16.11.09, 20:47:25
55555
Was meinst du, worauf deine Hemmungen zurückgehen? Auf allgemeine Hemmungen oder auf Nervosität, da es dabei emotional um einiges geht? Das Zweite könnte durchaus das sein, was NA oft ebenso erleben, wenn sie darin nicht so geübt sind. Wie sieht es mit deinem Blickkontakt aus? Darüber zeigen sich NA ja oft, was sie interessiert. Es wäre also eine Idee immer mal in die Richtung der Person zu schauen.
16.11.09, 21:19:47
haggard
ähnliche überlegungen überkamen mich, wenn mir von außen mitgeteilt wurde, welchen eindruck andere von mir besaßen. manches regte mich auf, weil ich es für absurd erachtete, anderes war grundsätzlich falsch, weniges war sehr positiv oder besaß derartige eigenschaften, die ich beim besten willen nicht bei mir entdecken konnte. oft geriet ich dadurch in einen zwiespalt. denn allgemeine bestrebungen oder vorlieben anderer menschen/der gesellschaft sind bekannt und wenn ich selbst mehr oder weniger in diese gesellschaft pass(t)e, musste das so auch in ordnung sein. dann widerum war die erkenntnis hart, nur von anderen "mitgeschleppt" worden zu sein, weil man irgendwie - so wie du es selbst beschreibst - in gruppenkonstellationen geraten war. besonders eindrücklich war mir dieses während meiner letzten ausbildungszeiten. am ersten tag sprach mich eine frau an einer haltestelle an und fragte, ob ich feuer hätte und ob das auch mein erster tag sei, wohin ich müsse und so weiter. ich befand mich schon fast in panik, weil ich dort war, wo ich zuvor noch nicht war und etwas finden sollte, von dem ich noch nicht einmal wusste wie ich das anstellen sollte (minimale "lebenserfahrung" entwickelte ich erst spät...), der tag durcheinander war, weil ich eigentlich hätte arbeiten sollen, ich dann jedoch zur schule eilen musste um mich als dort teilnehmend zu "registrieren". zufällig sollten diese frau und ich in die gleiche klasse gehen. danach unterhielt man sich scheinbar zwanghaft weiter, weil man sich von der haltestelle kannte, doch im verlauf der zeit hörte dieses auf. gegen ende der ausbildungszeit bestand eine gruppe von vier personen inklusive mir, die wohl in der klasse als diejenigen galten, die irgendeinen spleen hatten. was von uns damals sehr wahrscheinlich niemand so sah. heute betrachte ich das als zweckgemeinschaft, denn obwohl sie sich auch nach der ausbildung noch eine weile erhielt, löste sie sich irgendwann auf.
sobald ich allerdings beginne an mir selbst zu zweifeln, nimmt das mitunter depersonalisierungscharakter an.
in meinem leben war es eigentlich immer so, dass andere leute kontakt - weswegen auch immer - zu mir aufnahmen und von mir keinerlei initiative ausging. diese begegnungen konnten durchaus interessant sein. als ich jedoch in teilen erfuhr, wie ich wahrgenommen wurde von anderen, stieg in mir die frage auf, was andere menschen davon haben, mit mir in kontakt zu stehen.
oder auch innerfamiliär, wenn mir mitgeteilt wird, ich würde herumlaufen wie ein penner - und sie sich trotzdem mit mir in der öffentlichkeit zeigen. von sich aus. nicht weil ich um deren gesellschaft betteln würde. aber wer weiß, vielleicht erscheine ich gar zu betteln und weiß davon selbst nichts wie von all den anderen erscheinungen meinerseits nach außen, mit denen ich nicht gerechnet hätte.
beweggründe anderer menschen bleiben im allgemeinen verborgen, weswegen sie sich wie verhalten. dass meine fragen und/oder äußerungen häufig ziemlich dumm wirken, habe ich auch schon mitbekommen. warum das allerdings so ist, verstehe ich so wenig wie all das andere was mit wechselseitiger beziehung zwischen menschen zu tun hat.
für mich persönlich, innerlich, kann ich ganz wundervoll sein.
wunderbare reden halten. wundervoll musizieren, schreiben, gestalten. synästhetisch voll mit bildern, farben und formen. besitze sogar eine gute stimme, die in der schweigenden welt sonst kaum gehör findet.
real müssen meine vorträge schlimm erträglich sein, denn sie waren/sind so vollgestopft mit informationen, dass die leute nach kurzer zeit platt sind. wieviel ich auch reduziere - immer scheinen die anderen menschen über mangelhafte geistige kapazitäten zu verfügen.
wenn ich innerfamiliär mit selbsterzeugter musik beschäftigt war, bekamen die anderen davon kopfschmerzen. nicht, weil es besonders schlecht gewesen wäre, aber ich wiederholte stundenlang bestimmte passagen - ohne dass ich registrierte, dass so viel zeit verging. für mich persönlich war das jeweils sehr kurzweilig, auch wenn es vier stunden und mehr waren, bis sich die eltern beschwerten - oder ich erst dann mitbekam, dass sie sich beschwerten...
nehme ich meine stimme auf und spiele sie mir ab - ist das ergebnis furchtbar. man merkt wohl, dass lautsprache nicht zu meinem leben gehört. obwohl ich reichlich gelegenheit hatte, sprechen zu üben und das sprechen an sich widerum auch nicht so schlecht ist, um damit von theategruppen ausgeschlossen worden zu sein, hat sich seit den anfängen meines sprechens bis jetzt nichts verändert. nach außen. subjektiv habe ich quasi berge versetzt.
alles in allem kann ich eher ein mittel sein, um andere menschen - überspitzt geschrieben - in den wahnsinn zu treiben.
daneben existiert noch etwas anderes an mir, das mich für andere menschen ganz offensichtlich als "abnormal" erscheinen lässt. scheinbar. manchmal dachte ich dann, wenn tatsächlich irgendetwas in meine stirn graviert wäre, könnte das eine erklärung für das verhalten anderer menschen sein.
letztendlich haben menschen "in meiner welt" noch immer kaum zutritt. an beschreibungen wie diesen auch wieder gut zu erkennen.
sicherlich hätte ich es gut gefunden, wenn mich auch andere personen zu schulzeiten oder wann auch immer angesprochen hätten, weil sie für mich interessant waren. doch so etwas geschah nicht. ich weiß, dass ich natürlicherweise schweige und nicht spreche und dass andere menschen schriftliche kommunikation albern oder auch irgendwie sie selbst verletztend finden (wenn man nicht das scheinbar erste mittel wählt um zu kommunizieren: sprechen). so kann ich damit auch leben, dass meine kontakte zu anderen menschen bezüglich kontaktaufnahme mehr als eingeschränkt sind. daran werde ich nichts ändern, denn praktisch fehlt mir dadurch auch nichts. kontakte aufrecht zu erhalten, kann sehr anstrengend sein, wenn man sich von der art her nicht ähnlich ist oder schlussendlich doch kein/kaum gegenseitiges verständnis vorhanden wäre.
ich bin so wie ich bin. minimal könnte ich unter größter anstrengung einige der unzähligen rituale der anderen mitmachen. doch wozu? mir persönlich bringt es nichts und aus meinem leben einen lebenslangen testverlauf machen, möchte ich auch nicht. manchmal bin ich "höflich" und mache diese eigenarten der anderen mit. für mich selbst ist das jedoch nicht richtig und ich fühle mich dabei unwohl.
das mit dem entfalten ist interessant. für mich ist meine kommunikation mit mir selbst über sämtliche sinne wichtig. auf diesem gebiet bin ich sehr wahrscheinlich absolut entfaltet. das einzige mit fortschreitendem alter ist, dass ich noch mehr möglichkeiten erhalte für die umsetzung. um gut zu zeichnen benötige ich kein feedback von anderen. ich sehe mit meinen augen und kann selbst vergleichen, ob eine zeichnung real aussieht oder vollkommen unkenntlich ist. das kunstverständnis anderer menschen interessiert mich dabei nicht. auch will ich nicht künstlich um willen anderer tätig sein, sondern entweder hände und augen beschäftigen oder mein inneres bilderchaos nach außen bringen.
wenn ich eine "perfekte" stimme erlangen wollte, wäre feedback wichtig. wenn ich überhaupt nicht "auffallen" wollte in der gesellschaft, wäre feedback wichtig. aber ich will mich nicht anpassen.
ohne verständis dessen, was die "allgemeinheit" von anderen menschen erwartet und nicht erwartet etc., würde ich auch nicht manchmal darüber nachdenken, wie die leute zu ihren ansichten zu meiner person gelangen. es würde mich manchmal auch nicht schockieren zu erfahren, wie mich andere menschen sehen. an mir selbst würde ich keinerlei makel finden, die andere entdeckt zu meinen haben.
kontakte durch andere wurden immer durch eher belangloses gestartet, nie war es sofort tiefschürfend oder ähnliches. meistens stellten sie irgendwelche fragen, die absolut in keinem zusammenhang standen mit der umgebenden situation. oder es bezog sich auf externe situationen anderer menschen, die zeitgleich beobachtet werden konnten, sodass nach allgemeinem blabla persönliche informationen folgten, die "gespräche" jedoch sehr oberflächlich blieben. das auch nach mehrmaligen zusammentreffen, sodass einges vom ersten zusammentreffen jeweils als aufhänger verwendet wurde, um daran weitere gespräche/äußerungen anzuknüpfen, auf die ich lediglich zu reagieren brauchte. andere scheinen unmengen an ideen zu besitzen, was äußerungen angeht, sodass kommunikation fortläuft und nicht versandet.
wie man das selbst anfängt, weiß ich nicht. habe diesbezüglich auch kein interesse, in der regel.
16.11.09, 23:16:52
Rikki
diese Zweckgemeinschaften sind sehr üblich, schließlich will selten jemand eine lange Zeit wie die Ausbildung alleine durchstehen. Es ist auch oft schade wenn diese dann anschließend zusammenbrechen – ich bin meist nicht in der Lage sie aufrecht zu erhalten (obwohl ich eigentlich wollen würde).
Es gibt so viele Zeichen die man an andere aussendet die man selbst gar nicht ermessen könnte... wenn deine Verwandten (was ich absolut unmöglich finde!) dir sagen du würdest so schäbig aussehen, dann könnte parallel dazu vermittelt werden, dass mitleidsbedürftig seist (rein hypothetisch könnte das so aufgefasst werden) und suchen deshalb den Kontakt weil sie dir … helfen wollen und dich deswegen mögen. Oder natürlich sie mögen dich und akzeptieren dich, auch wenn sie Kritik haben.
Ich kenne das von mir vor ein paar Jahren als ich in solch einer Zweckgruppe war. Die äußerten mir gegenüber auch ich sei nicht normal, manchmal auch ich sei blöd und all solches Zeug, mochten mich aber trotzdem (und ich frage mich immernoch was die an mir hatten, bei alle dem was sie gegen mich äußerten).
Aber eins behaupte ich sicher sagen zu können! Wenn Leute mit jemandem in Kontakt stehen wollen, dann ziehen sie auch irgendeinen Zweck daraus (welchen auch immer)
Ohh Vorträge...
davon kann ich ein Liedlein singen... da kommen in meinem Kopf völlig andere Dinge hervor als sie letztendlich beim Vortrag rauskommen: viel wirre Info noch wirrer gemacht durch Aufregung...
Aber denk dir nichts wenn deine Zuhörer dir nicht zuhören oder nur einen Bruchteil mitbekommen. das ist leider oft so... (ich kann meine Konzentration beim Anhören von Vorträgen auch nicht behalten)
ich habe einmal meine Stimme aufgenommen und sie mir angehört... das ist schon sehr lange her und inzwischen habe ich's verdrängt... vielleicht sollte ich es wieder machen um zu sehen ob sich die Veränderung die ich innerlich wahrnehme auch wirklich in meiner Stimme erkennbar ist.
früher war sei wie von einem leeren, verstörten, traumatisierten und dummen Kind.
„aus meinem Leben einen lebenslangen Testverlauf machen“, das ist finde ich sehr passend :) das ist quasi was ich mit mir angestellt habe... ich habe irgendwann angefangen mich alleine nicht mehr wohl zu fühlen und habe deswegen mehr wert auf Kontakte gesucht.
Zeichnen und Kunst ist wirklich etwas wozu man andere Menschen beim besten Willen nicht braucht. ich kenne es ja sogar das andere Zeichnungen super finden welche ich eigentlich weggeworfen hätte – wenn ich zeichne bin ich in einem friedlichen und ausgeglichenen zustand fern von der Außenwelt!
Zitat:
kontakte durch andere wurden immer durch eher belangloses gestartet, nie war es sofort tiefschürfend oder ähnliches. meistens stellten sie irgendwelche fragen, die absolut in keinem zusammenhang standen mit der umgebenden situation. oder es bezog sich auf externe situationen anderer menschen, die zeitgleich beobachtet werden konnten, sodass nach allgemeinem blabla persönliche informationen folgten, die "gespräche" jedoch sehr oberflächlich blieben. das auch nach mehrmaligen zusammentreffen, sodass einges vom ersten zusammentreffen jeweils als aufhänger verwendet wurde, um daran weitere gespräche/äußerungen anzuknüpfen, auf die ich lediglich zu reagieren brauchte. andere scheinen unmengen an ideen zu besitzen, was äußerungen angeht, sodass kommunikation fortläuft und nicht versandet. wie man das selbst anfängt, weiß ich nicht.
ich vermute, genau das ist die - ich nenne es mal frech - "Kunst" Kontakte zu knüpfen ohne irgend einen Anhaltspunkt der von Bedeutung ist.
ich versuche bei sowas tiefer zu gehen, aber viele leute verwirrt das leider...
aber solchen smal-talk wirrwarr selbst von mir zu geben liebt mir auch nicht, mir fällt so etwas einfach nicht ein!
17.11.09, 00:23:09
Hans
Ich wünsche Dir den Kontakt mit Menschen, die dich akzeptieren,
wie Du bist, weil sie vielleicht selbst zum Spektrum gehören.
Meine besten/echten sozialen Kontakte hatte ich und habe ich mit Menschen,
denen ich jetzt eine Zugehörigkeit "ansehe".
Ich kannte und schätzte sie aber schon bevor ich das mit meinem Autismus erkannt habe.
Kennen gelernt habe ich sie durch Ereignissse, bei denen man
für eine Weile Gedanken in einer gemeinsamen Richtung
ausgetauscht hat und so zu einander gefunden hat.
17.11.09, 16:31:40
Rikki
Ich kenne leider kaum noch Leute von die aus dem Spektrum sind oder von denen ich es vermute, oder welche die dem sehr ähnlich sind.
Hätte aber gerne solche Kontakte!
17.11.09, 16:36:18
Rikki
Ich habe es heute geschafft mich den beiden zu nähern und habe mit ihnen gesprochen.
Ich habe einfach eine akute Situation bemerkt und nachgefragt und kurz drüber geredet und habe anschließend im Unterricht mit ihnen Zusammen gearbeitet.
Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde aber irgendetwas ist anderes zwischen dem Kontakt den sie zu mir haben und dem den sie zu anderen pflegen. Zu anderen sind sie viel ausgelassener, obwohl sie sich alle noch nicht allzu lange kennen...
Ich fühl mich ignoriert...
17.11.09, 17:12:06
55555
Es gibt halt einfach Unterschiede und da sie in der Mehrheit sind, haben sie damit die geringeren Probleme. Aber ich glaube für NA können Beziehungen zu Autisten auf andere Art positiv interessant sein, eine Art, die vielleicht weniger locker wirkt.
17.11.09, 17:42:26
haggard
dann müssen sie sich jedoch erst einmal der "gefahr" hingeben, sich mit menschen abzugeben, über die sie sonst herziehen - evtl.
17.11.09, 18:08:26
Rikki
geändert von: Rikki - 17.11.09, 21:23:44
Da ist wohl auch eine große Barriere.
Wenn da jemand ist der sich in ihren Augen komisch verhält und sie nicht wissen oder ahnen können/wollen, dass sie auch gutes von Kontakt/Beziehung haben können...
[nebenbei möchte ich mich dafür entschuldigen zwei Beiträge hintereinander gepostet zu haben - ich war lange nicht mehr hier und habe die neue Regelung übersehen - tut mir Leid]