Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ich gehe mir schon selbst auf den Keks, ich kontrolliere nicht nur mich mehrfachst, sondern auch andere

Sitze im Unterricht, heute ist Alleinarbeit angesagt, kann man vergessen, das ich es hinbekomme, hab die Tuer so weit aufgeschoben, das ich alles sehen kann und ich registriere alles, was um mich herum passiert, wer zu spaet kommt, wer gar nicht kommt, wer sonstwo noch kommt, wo die Tueren offen sind, wo geschlossen, wer was macht.

Hab mal in mehrern Bereichen des Sicherheitsdiensts gearbeitet. Das war das Paradies, wenn ich nicht an meiner Orientierung, Platzangst (enge Gänge), doofe Sekretariatsaufgaben und divereses flexibles gescheitert wäre.

In einem Bild spiegeln sich Handlungen aus einem anderen Raum, wird auch beobachtet.

ahhhhhh

Das hier kaum einer kontrolliert, hab ich schon bemerkt ;)

das mache ich auch ständig, aber ich hätte es nicht als kontrollieren bezeichnet.

ich registriere einfach, was wer wann wo wie macht.
hauptsächlich orientiere ich mich dabei an den geräuschen.

genau, das war es, was mich irritiert hatte und das komplette Abschalten von Geräuschen ist nur, wenn ich in einer Sache total vertieft bin

Ein Teil kann auch sein, das der Blickwinkel halt alles aufnimmt, halt ADHS, aber wenn ich beispielsweise mein heissgeliebtes Interessengebiet mache, dann kann es neben mir brennen und ich bemerke nichts. Allerdings kann es auch sein, weil man hyper nervoes ist, sehr schwierig, es genaustens zu bestimmen, welcher Grund es ist

nachher muss ich mal auflisten, was ich bei mir schon als Kontrollzwang sehe und ich wie ausgelaugt hier sitze, weil ich mich regelrecht kaputt kontrolliert habe

Als Kontrolle würde ich das nicht bezeichnen, Viktor. Da ich selbst schwere ADS habe, bekomme ich so gut wie alles mit, was um mich herum geschieht. So tief kann ich kaum in meine Arbeit versunken sein, dass ich mal nichts mitbekomme. Vielleicht war das mein Nachteil in der Schule ganz hinten zu sitzen. Aber da wusste ich von ADS und Asperger noch nichts.

Was ich als sehr angenehm empfinde, ist, wenn mein Windspiel im Wohnzimmer ganz zart bimmelt und mich vom Lernen ein bisschen "ablenkt". :)

ja vieles geht automatisch, mein Blickwinkel sieht alles, auch diese doofen Spiegelungen, kann Dir das gut nachempfinden, wir hatten Tische in U-Form, egal wo ich sass, ich sah alles

Zuvor war ich in einem anderen Raum, da war die gesamte Wand aus Glas und noch die Spiegelungen dazu.

aber nicht wenn ich aufstehe und nach den Leuten gucken gehe und sie frage, wo sie ableiben.

Wenn ich sitze, bemerke ich auch alles um mich herum. Wenn ich aber aufstehe, so wie du, und würde zu anderen Leuten hingehen, dann müsste ich mich auf mich selbst so sehr konzentrieren, dass ich vieles anderes gar nicht mitbekommen würde. Normal fallen mir Menschen sowieso weniger auf als Gegenstände in einem Raum.

Ja - ich bin da mehr menschenverliebt =) - das ist wahrscheinlich der Unterschied, warum ich ueber einen Blumentopf fast stolpere, naja Tolpatsch bin ich sowieso, die ersten Tage hatte ich meinen Tischnachbarn immer umgerast, weil ich auf einen anderen Kollegen schaute und zu ihm wollte

und ich konzentriere mich sehr wenig auf mich selbst, ich existiere manchmal gar nicht, andere sind mir wichtiger, als ich selbst.

Bei mir kommt es darauf an, wenn ich jetzt im Unterricht sitzen würde wo ich von vielen Menschen umgeben bin dann würde ich auch wie ein "Radar" alles um mich herum "abtasten", ebnso ist es wenn ich in der Stadt bin. Dagegen wenn ich in Atmosphäre bin wo ich mich wohl und sicher fühle nheme ich vieles nicht wahr. Ich habe aber auch schon zB. im Bus, also einem Ort den ich übehaupt nicht mag erlebt dass ich aus dem Fenster schauend so vertieft war und rufe einer Person ide mich kannte nicht bemerkt hatte, bemerkte nur dass eine Frau neben mir winkende Bewegungen machte und dann flutete auch langsam ihre Stimme ein... habe ich wirklich nicht mitbekommen. Ansosnten fällt mir spontan noch diese Kontrolliererei von Tür (abgeschlossen?), Ofen (aus?) usw. ein.