25.11.08, 10:13:38
Löwenmama
Mein Grosser ist diagnostizierter ADSler.Er konnte als Kleinkind schon sprechen,in ganzen Sätzen,da konnte er noch nicht laufen.Von der Motorik her war er schon immer sehr grob und teilweise unbeholfen...er hat sich mit 4 Jahren schon den Kopf an die Wand gehauen um besser zu denken.Kinder zum Spielen waren eigentlich nur da,wenn ich ihm mal welche zum Spielen eingeladen habe...Mittlerweile ist er 11,spielt gut und regelmässig Fussball im Verein,kommt in der Realschule relativ gut im Unterricht mit,aber :seit einiger Zeit fällt mir schon auf,dass er kaum Kontakt zu gleichaltrigen hat und sucht.Wenn er auf den Sportplatz geht zum Kicken und jemand ist da,dann ist das ok.Wenn keiner dort ist,kommt er nach Hause und verbringt den Mittag allein.Er ruft niemanden an,die anderen Kinder in der Klasse haben sich sogar geweigert,ihm die Hausaufgaben zu bringen,als er krank war. In der Schule zählt er zu den ruhigen Kindern,es sei den er fühlt sich provoziert oder ungerecht behandelt,da kann er regelrecht austicken...er schreit dann,wird agressiv oder verkrampft am ganzen Körper.Meines Erachtens scheint er mittlerweile auch depressive Tendenzen zu haben,denn er trauert jetzt schon seit fast 2 Jahren um seinen verstorbenen Opa.
Heute hatte ich ein Gespräch in der Schule und die Lehrerin erzählte mir eben,dass er oft die Hausaufgaben vergisst, die anderen Schüler sich weigern,im Lernmaterial zu übermitteln,wenn er krank ist,dass er sozial in der Klasse scheinbar nichts zu tun haben will...mir erzählt er immer,es sei alles bestens,er habe da Freunde und es gäbe keine Probleme...ich mache mir heftig Sorgen und überlege,ob die ADS Diagnose so richtig ist.
Morgen habe ich Termin beim Psychologen,der ihn schon mal betreut hat,als ich mich von seinem Vater getrenn habe und ich habe Kuranträge laufen,damit wir alle mal zu Ruhe kommen...
Ich weiss einfach nicht,wie ich dem Kind im Moment helfen kann...
25.11.08, 12:31:02
Hans
Das mit dem Opa ist sehr traurig,
ich kann da heute noch trauern.
So ein verständnisvoller "väterlicher" Freund ist viel wert.
Ein gleichaltriger Freund ist schon viel schwieriger zu finden.
Ich habe mich damals immer an die "Neuen" in der Klasse drangehängt,
weil dieser "Neue" erst mal genau so fremd war wie ich.
Da gab es "Gemeinsamkeiten".
Weil ich auf dem Schulweg ab und zu den Bus verpasst habe,
bin ich per Anhalter gefahren.
Da haben mich oft Schüler aus der Oberstufe mitgenommen.
So kam ich mit den "älteren" Schülern gut klar.
Die fanden mich irgendwie interessant,
weil ich als elfjähriger schon soo viel zu erzählen wußte.
Ich drücke Euch die Daumen, daß er bald Einen Findet,
vielleicht auch aus der Klasse.