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Irritation wegen Änderung von Routinen bei NA

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25.11.08, 19:22:21

akurei

Friederike, ich habe auch nicht gesagt, dass NA so bei allen möglichen Anlässen verfahren, sondern vielmehr vermutet (aus Erfahrung), dass der Effekt besonders bei sozialen Themen oder allgemeiner Diskutabilität eines Sachverhaltes auftritt. Im Hintergrund hält sich bei der Theorie immer die designierte Akzeptanz anderer in Hinblick auf diese Kriterien auf, die da in einem direkten Zusammenhang bezüglich der Rolle innerhalb des Rudeleffekt stehen können.
25.11.08, 20:49:02

stringbound

Friedericke, es geht hier um persönliche Wahrnehmung. Manche Wahrnehmungen sind unschön. Meine ist es auf jeden Fall. Soll ich das Konzept der Lüge anwenden, um zu gefallen? Dann wäre ich ein NA. Ich habe mich solange ich lebe nicht verbogen und ich werde jetzt nicht damit anfangen.

Für mich ist es interessant, wie andere A die NA wahrnehmen und umgekehrt. Vielleicht gibt mir einer von ihnen einen Anlass, meine Beobachtungen zu revidieren.

55555 führt an, dass Menschen auch Jäger sind, aber bei den Stadtmenschen kann ich das nicht bestätigen. Es gibt Karikaturen von Jägern, aber wenn ich auf sie zugehe, dann gehen sie mir aus dem Weg und wenn ich mich setzen will, machen sie mir Platz. Sie tun das unaufgefordert.

NAs belügen, betrügen, bestehlen und bestechen einander. Sie stehen in den seltesten Fällen zu dem, was sie sagen. Oft meinen sie das was sie sage nicht einmal. Sie sind pragmatisch und opportunistisch. Sie haben Konzepte wie Ethik, Moral, Kultur und Zivillisation. Beim leiseten Anzeichen von Schwierigkeiten sind diese Konzepte vergessen. Die meisten NA lassen sich von ihren Instinkten und Emotionen steuern und das wider besseren Wissens.

Sie reden und träumen von Liebe und Treue, aber wenn sich eine Gelegenheit bietet, ihre Gene etwas breiter zu streuen, vergessen sie Liebe und Treue. Ich gehe mit meinen Genen etwas bewusster um. Am Besten finde ich das bigotte Gehabe, wenn ein NA seinen Partner betrügt, diesem aber Szenen macht, wenn der nur einen anderen Ansieht.

Mir passiert so etwas nicht. Ich bin treu und das nicht aus Mangel an Gelegenheit. Ich definiere Liebe vielleicht etwas anders als ein NA, aber ich stehe zu meiner Definition davon.

Das, was mich von einem NA unterscheidet ist, dass ich auf ihn oder Andere nicht wegen ihrer Schwächen herabschaue und das ich andere so sehe und annehme, wie sie sind.


Bin ich deswegen krank und nicht gesellschaftsfähig?
Ich denke nicht.

Bin ich deswegen besser als ein NA?
Ich denke nicht.

Aber ich denke, dass ich anders bin als ein NA und ich denke, dass ist gut so.





25.11.08, 21:25:32

drvaust

Zitat von 55555:
Zitat von Friederike:
Nicht alle NA verstecken sich hinter einer Rudelmeinung, ich kenne durchaus welche die das nicht tun.
Mehr als die nach Schätzungen ca. 400.000 nicht diagnostizierten Autisten in Deutschland?
Es gibt einige Außenseiter, aus den verschiedensten Gründen.
Ich bin schon einigen begegnet, die keine Autisten waren, aber die Gesellschaft mieden. (Irgendwie scheine ich die anzuziehen.)

25.11.08, 21:30:22

stringbound

@drvaust: du auch?
25.11.08, 21:36:45

drvaust

Zitat von stringbound:
@drvaust: du auch?
Wie meinst Du das?
Ich bin ein Außenseiter, nicht nur wegen Autismus.
Ich bin Autist, und meide die Gesellschaft.

25.11.08, 21:49:25

stringbound

Zitat von drvaust:
[quote="55555"]Irgendwie scheine ich die anzuziehen.


Das meine ich.
25.11.08, 22:05:06

Friederike

Zitat von stringbound:
Zitat von 55555:
Meinst du sie fragen mehrere andere Personen, weil sie ihrer eigenen Einschätzung nicht trauen und eine Art Rudelbestätigung brauchen, die ihnen erlauben würde zu behaupten: "Die anderen haben es aber so gesagt!"?


Ja.

Alle NA, die ich kennengelernt habe, hatten Probleme eine Entscheiung alleine zu treffen. Sie werden immer andere NA fragen, was diese von der Entscheidung halten und sich nach der Mehrheitsmeinung richten.

Ich nicht.

Eine Frage, was meinst du mit "Rudelbestätigung"? Soweit ich weiß, wird mit Rudel eine Gruppe von Raubtieren bezeichnet. Siehst du die NA so?

Ich empfinde sie als schwach und minderwertig. Eine Gruppe NA verdient die Bezeichnung Rudel nicht. Herde trifft es besser.


Also erstens einmal ist es eine grobe Verallgemeinerung zu behaupten, alle NA hätten Probleme eine Entscheidung allein zu treffen.Ich kenne welche die das sehr gut können, außerdem gibt es durchaus Außenseiter ohne autistische Züge die nie der Masse hinterlaufen.
Den Satz " ich empfinde sie als schwach und minderwertig" der sich doch wohl auf die NAs bezieht, finde ich entwertend.

Fazit" Alle ******gleich ob NAs oder Borderliner oder Depressive ist völlig undifferenziert, alle gibt es einfach nicht.

26.11.08, 00:11:15

Hans

Bei mir haben sich auch schon viele Außenseiter eingefunden,
das mit dem "anziehen" kann ich bestätigen.
26.11.08, 00:26:22

akurei

geändert von: akurei - 26.11.08, 00:27:10

Hans, es ist witzig, wie die Dinge sich wiederholen. Mehr oder weniger alle meiner vergangenen "freundschaftlichen" Beziehungen basierten auf dem Faktum einer gewissen Diskrepanz der Allgemeinheit zwischen den beiden beteiligten Partein.

Damals ist mir dieser Umstand nicht wirklich aufgefallen. Oftmals waren es sehr nette Menschen mit einem gewissen Hintergrund, der hier aus Respekt und um Vorurteile zu vermeiden, nicht genannt werden soll.

Ich frage mich, woran das liegen mag. Kann man diesen Umstand in gewisser Weise verallgemeinern? Oder würdest du nicht so weit gehen?
26.11.08, 00:31:29

Hans

Bei meinen "seltsamen Bekannten" waren bestimmt
auch welche aus dem Spektrum dabei,
einer davon war ein sehr wichtiger "väterlicher" Freund,
der mir sehr viel weitergeholfen hat,
weil er meine Fragen richtig verstanden und
und leicht verständliche Antworten gab.
26.11.08, 00:37:25

akurei

geändert von: akurei - 26.11.08, 00:37:47

Verstehe, von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Das ist sehr interessant. Aber mit Ausnahme von einer Person (die Freunden, die mich versetzte; sie hat sich im übrigen gemeldet und entschuldigt), denke ich nicht, dass jemand ansonsten autistische Züge gehabt hatte. Es waren vielmehr sehr impulsive, extovertierte Menschen, die aber aufgrund ihrer sozialen Stellung und/oder ethnischen Zugehörigkeit mit ungleichwertiger Aufwartung behandelt wurden.



26.11.08, 11:27:54

stringbound

geändert von: stringbound - 26.11.08, 11:58:29

Zitat:
Also erstens einmal ist es eine grobe Verallgemeinerung zu behaupten, alle NA hätten Probleme eine Entscheidung allein zu treffen.


@Friedericke, du machst etwas, dass ich nicht getan habe: du wertest.

Ich gehe von dem aus, was ich beobachte. Meine Beobachtung ist, dass „normale“ Menschen es schwer finden, eine Entscheidung alleine zu treffen, also Probleme damit haben. Sie sind dazu in der Lage, aber sie ziehen es vor, eine Entscheidung durch andere bestätigen zu lassen.

Ich habe Probleme mich mit Anderen abzustimmen. Entscheidungen treffe ich nach Möglichkeit alleine und nur, wenn es MIR sinnvoll erscheint. Ich kann mich mit Anderen abstimmen, wenn es sein muß, aber ich ziehe es vor Entscheuidungen alleine zu treffen. Ich brauche auch länger als andere Menschen, um eine Entscheidung zu treffen, da ich das für und wider einer Entscheidung alleine abwäge. Spontane Entscheidungen kann ich gar nicht treffen.

Beide Methoden kommen zum gleichen Ergebnis. Keine von Beiden ist richtig oder falsch.

Das ist meine Wahrnehmung. Es ist weder meine Meinung, noch meine Beurteilung.

Zitat:
Den Satz " ich empfinde sie als schwach und minderwertig" der sich doch wohl auf die NAs bezieht, finde ich entwertend.


Auch „schwach und minderwertig“ ist keine Wertung, sondern eine, auf meinen Beobachtungen beruhende, Feststellung. Du wertest meine Feststellung auch aufgrund deiner Beobachtungen, die sich von meinen unterscheiden.

Ich habe Probleme damit das Verhalten anderer Menschen zu verstehen. Ich weiß, warum sie sich wie verhalten, aber das bedeutet nicht, dass ich ihr Verhalten verstehe. Andere Menschen haben Probleme mein Verhalten zu verstehen, ich kann ihnen mein Verhalten erklären, aber verstehen werden sie es deswegen nicht.

Ich bin davon ausgegangen, dass Menschen, die sich in einem Forum für Autisten bewegen eher bereit sind zu versuchen aufeinander zuzugehen und davon, dass ich hier schreiben kann, was ich denke und nachgefragt wird, wenn etwas nicht verstanden wird. Das ist ein Irrtum.

Ich bin hier, weil mein Umfeld Probleme mit mir hat, daher nehme ich an, dass ich ebenfalls Probleme mit meinem Umfeld habe. Wäre dem nicht so, wäre ich nicht hier. Deine Maßstäbe gelten nicht für mich. Ich habe nicht gelernt, mich der Gesellschaft anzupassen, um ein Teil der Gesellschaft zu sein/werden. Ich habe nur gelernt mich in der Gesellschaft zu bewegen.

Zitat:
Fazit" Alle ******gleich ob NAs oder Borderliner oder Depressive ist völlig undifferenziert, alle gibt es einfach nicht.


Beim Lesen in diesem Forum habe ich beobachtet, dass es nicht erwünscht ist, Menschen in mehr als zwei Kategorien einzuteilen: Autisten und Nichtautisten. Hier geht es nur um Autisten und ihre speziellen Bedürfnisse, nicht um die anderer "Minderheiten". Ich gehe davon aus, dass ich das Wort "Minderheit" in diesem Zusammenhang benutzen kann.

An die speziellen Bedürfnisse von Schizophrenen, Borderlinern, Kindern mit ADS/ADHS oder einer "einfachen" Hochbegabung wird nicht gedacht. Körperlich Behinderte bleiben ebenfalls aussen vor.

Zum besseren Verständnis verweise auf diesen Thread: http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=2514&page=2蜠

Es geht in diesem Thread darum, wie man Nichtautisten dazu bringen kann, sich wie Autisten zu verhalten, um den Autisten eine an ihre Bedürfnisse angepasste Umgebung zu schaffen.


 
 
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