Sich selbst "therapieren" anhand guter Selbstkritik
24.06.08, 19:19:48
tabby
meine AutistenVerwalterin lobte mich letztens, das ich so gut selbstkritisch bin und mich bemuehe nicht so "egoistisch" zu sein
Da mein Verhalten mein ganzes Leben unbewusst war, bemerkte ich nichts und raffte die ganzen Vorwuerfe nicht.
Mittlerweile verstehe ich sie und sehe sie an mir selbst und sehe sie ebenfalls an einigen Autisten, ADSler und Co. Ich sehe mein Spiegelbild und denke mir, -OH GOTT- ist das furchtbar. Untereinander kam man sich næmlich mit seinem Verhalten selbst zur Weissglut bringen.
wie zum Beispiel aus dem Nichts sich abzuwenden, den anderen unbewusst auflaufen zu lassen. In Foren ist mir das schon mehrfach vorgeworfen worden.
Seitdem meine Spezie das nun mehrmals bei mir brachte, muss ich sagen, das das echt unschøn ist. Seitdem versuche ich mich immer bei meiner Freundin, Gøttergatte und Co zu artikulieren, das ich nicht ansprechbar bin fuer die næchste Zeit. Gefællt ihnen zwar auch nicht, aber besser als ohne Worte zu verschwinden
oder mit seinen eigenen Perfektionen den anderen zu "nerven"
hab das nun schon mehrfach selbst abbekommen und seit einiger Zeit nerve ich keinen mehr mit meinen Gesetzen-Texten und Urheberrechten
An einigen Sachen arbeite ich noch hart an mir, verændern will ich mich zwar nicht unbedingt, aber mich fuer die Aussenwelt etwas ertræglicher machen.
Was haltet Ihr davon?
24.06.08, 19:44:31
Aldaris~Adun
Um an sich selbst arbeiten zu können, muss man sich erstmal selbst erkennen, Spiegelung erleichtert das ungemein bzw. macht es vielleicht erst möglich.
Ich sehe den Kontakt zu anderen meiner 'Art' allerdings anders als du- es ist angenehm, einfach man selbst sein zu können und sich so zu verhalten, wie man es von sich aus eigentlich immer tun wollen würde, wenn man nicht 'in Gesellschaft' eine mehr oder weniger funktionale soziale Maske tragen würde.
Es ist angenehm, Aussagen mit gutem Gewissen einfach nach ihrem reinen Wortwert beurteilen zu können, es ist gut zu wissen, das das Gegenüber dies bei meinen auch so macht.
etc.
24.06.08, 20:03:23
55555
Sehe ich auch so. Schlagartige Verhaltensänderungen bringe ich eher mit ADS in Verbindung, auch wenn es ein Klischee ist, trifft es weitgehend meine Erfahrung.
Und an seinem Verhalten feilt wohl jeder in irgendeiner Weise ohne das gleich "Therapie" zu nennen.
24.06.08, 20:16:07
tabby
Ja Aldaris, meine Art mag ich selbst auch, aber wenn sie wichtige Kommunikation hemmt, weil man mittem im Gespræch sich abseilt, ist sie nicht mehr schøn
Schlagartige Verhaltensænderung ist das keinesweg, es ist verdammt harte Arbeit seinen Hyperfokus mal auszublenden und dem Mitmenschen mit dem man gerade zu tun hat, etwas mehr Ansicht zu schenken oder einen Rhytmus zu finden, der es leichter ausklingen kønnte
Ich stelle mir sogar vor, das reine Autisten es besser kønnten, als ADSler, weil ADSler diese schreckliche Konzentrationsstørrung haben, die es um einiges verschlimmert.
Natuerlich muss man es wollen, wenn man es nicht will, dann bringts natuerlich nichts, so wenig, wie dann auch eine normale Therapie bringt, wenn man nicht mitarbeitet
24.06.08, 21:28:39
Aldaris~Adun
Naja, das tut aber ja nun nicht jeder Autist bzw.-
Wenn ich so etwas tue, dann geschieht es in SEHR SEHR grosser Anspannung, quasi einen mm vorm Overload und ich tue es dann, um einem Overload zu entgehen.
Ich weiss, das andere, mit denen ich das Thema eingehender besprach, ähnliche Gründe anführen.
Die Alternative wäre ein Zusammenbruch des 'Schutzwalles' mit völlig unabsehbaren Folgen, ein totaler Kontrollverlust, somit ist es Selbstschutz, in gewissem Sinn damit auch Schutz des Gegenübers.
Aber irgendwie glaube ich nicht, das es das ist was du meinst, was du schreibst, klingt wirklich eher nach der Themen- Sprunghaftigkeit von AD(H)S'lern, ja, bei denen habe ich derlei oft erlebt und es ist nicht so, das mich das nicht oft annerven würde... Aber bei reinen Autisten ist mir das jetzt nicht so begegnet, das es mich stören würde.
Und 'Overloadschutz' finde ich völlig in Ordnung.
24.06.08, 21:43:37
tabby
geändert von: tabby - 24.06.08, 21:44:36
Ne nicht jeder, gibt immer die Ausnahme der Ausnahme ;)
Overload ist OK
Mir ist es bei beiden aufgefallen - Autisten sowie ADSlern
Den einen Aspie, den ich persønlich kennenlernte, der meldete sich sogar ab. Fand ich cool. Schonmal eine Ausnahme ;)