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Staatlich gelenkter Wettbewerb erzeugt Normierung?

original Thema anzeigen

03.03.08, 09:32:26

55555

geändert von: 55555 - 03.03.08, 09:33:33

Dieses Beispiel zeigt wohl gewissermaßen, wie wichtig es in einer effizienzorientierten Ökonomie ist Interessen der eigenen Gruppe kontinuierlich zu vertreten. Wer dies nicht tut, fällt schnell aus der Normierung.
Zitat:
Ein dreiköpfiges Forscherteam um die Bristoler Ökonomie-Professorin Carol Propper stellte am Beispiel Großbritanniens fest: Der schärfere Wettbewerb zwischen Krankenhäusern, der durch eine Gesundheitsreform im Jahr 1991 entstand, kostete 1000 Herzinfarkt-Patienten das Leben.

[...]

Falsche Anreize sind die wahrscheinlichste Erklärung für diese Entwicklung. Denn das Mortalitätsrisiko von Herzinfarktpatienten war – anders als die Länge der Wartelisten – kein Kriterium, das in den Ausschreibungen relevant war. Denn den Behörden standen damals keine Informationen über die Todesfälle zur Verfügung, diese wurden erst später veröffentlicht.

Die Ergebnisse bedeuten daher nicht, dass Wettbewerb im Gesundheitswesen per Se schlecht wäre – er muss aber richtig organisiert werden. An anderer Stelle hätte mehr Markt und Wettbewerb vermutlich positive Folgen für die Überlebenswahrscheinlichkeit von Herzinfarkt-Patienten, legt eine zweite Studie von Propper mit anderen Co-Autoren nahe: Die in Großbritannien – ähnlich wie in Deutschland – zentralisierte Lohnfindung für Krankenschwestern führt demnach dazu, dass mehr Menschen als nötig an Herzattacken sterben.

Quelle
 
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